Bernhard Aichner – Kaschmirgefühl

Heute stelle ich euch das neue Buch von Bernhard Aichner vor. Aus einem Genre, für das der Krimi- und Thriller-Autor definitiv nicht bekannt ist: „Kaschmirgefühl – Ein kleiner Roman über die Liebe“ aus dem HAYMONverlag. Vermutlich wäre mir das dünne Buch (es sind nur 188 Seiten) nicht direkt ins Auge gestochen in der Buchhandlung. Umso besser, dass ich quasi mit der Nase darauf gestoßen wurde. Denn die paar Stunden, die ich damit verbracht habe, haben sich mehr als gelohnt.

Darum geht es:

Das ist schnell beschrieben. Gottlieb ist Krankenpfleger in einem Hospiz und privat einsam. Irgendwann beschließt er, bei einer Sexhotline anzurufen. Marie ist am Telefon. Anstatt Telefonsex gibt es ein sehr langes Telefonat über die ganze Nacht, in dem sich die beiden näher kommen…



Meine Bewertung:

Zunächst war ich skeptisch, ob das funktioniert, wenn ein Thriller- und Krimi-Autor eine Liebesgeschichte schreibt. Aber neugierig machte mich das Buch von Bernhard Aichner schon – allein schon wegen der Erzählform.

Ich mag Romane, die aus E-Mails, Briefen, SMS bestehen, Bücher wie „Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer. Warum also nicht auch einmal ein Telefonat mit einer Sexhotline? Dadurch, dass man bei dem Gespräch dabei ist, wirkt das Ganze viel lebendiger als die reine Romanform. Aus diesem Grund habe ich das Buch, kaum ausgepackt, auch schon fast in einem Rutsch durchgelesen – obwohl ich eigentlich nur mal reinlesen wollte. Und schwupps war ich durch. Kann ja mal passieren.

Bernhard Aichner hat mit „Kaschmirgefühl“ einen ganz großartigen „kleinen Roman über die Liebe“ abgeliefert. Ich würde mal sagen, der Genrewechsel hat mehr als gut funktioniert. Allerdings muss ich auch zugeben, dass es das erste Buch ist, das ich von ihm gelesen habe. Ich war, wie anfangs erwähnt, nicht sicher, ob das Buch etwas für mich ist. Aber nach ein paar Seiten hatte er mich und ich war einfach nur noch gespannt, ob die zwei sich die ganze Zeit nur Lügen erzählen oder man irgendwann auch tatsächlich etwas über Gottlieb und Marie erfährt.

Das Gespräch von Gottlieb und Marie wird nie langweilig, manchmal scheint es sogar so, als würden die beiden das Telefonat endgültig beenden. Aber irgendwie ist da doch mehr und es geht weiter. Ihr Gespräch beenden sie erst früh morgens.



Mein Fazit:

Ich würde es jederzeit wieder tun. Bernhard Aichner hat einen tollen Liebesroman mit einem sehr überraschenden und unerwarteten Ende geschrieben. Es hat viel Spaß gemacht, quasi als geheimer Zuhörer diesem Gespräch zwischen Gottlieb und Marie zu lauschen und zu rätseln, was wahr und was Lügengespinste sind.

Einzige Frage, die für mich offen bleibt: Wie hoch fällt nun Gottliebs Telefonrechnung aus und wovon bezahlt er diese? 🙂

Vielleicht sollte ich ja auch mal einen Krimi von Bernhard Aichner lesen.

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Vielen lieben Dank an den HAYMONverlag für das Rezensionsexemplar. Weitere Infos zu Bernhard Aichner und seinem neuen Buch „Kaschmirgefühl“ findet ihr auf der Internetseite vom HAYMONverlag.