Caroline Vermalle – Als das Leben überraschend zu Besuch kam

Da ich mich bei blogg dein Buch nicht wirklich entscheiden konnte, habe ich dieses Buch einfach direkt gekauft.

Meine Bewertung:

 

Mich hat das Cover sehr angesprochen. Ich mag die Farben und das Bild an sich.

Ein schönes, ruhiges Buch. Die Botschaft ist klar: Es ist nie zu spät für einen Neuanfang – aber: Es ist auch nie zu früh, um sich über sein Leben Gedanken zu machen und es zu ändern. Denn tatsächlich wird irgendwann die Zeit knapp, unser Leben ist endlich.

Die Geschichte von Jacqueline, Marcel, Paul, Nane und Arminda und der Villa Jolie Fleur wird von einem Wesen erzählt, das noch weniger Zeit hat: Von einem Schmetterling aus dem Garten, dem die Ereignisse von anderen Schmetterlingen und den Winden zugetragen werden.

Jacqueline hat sich ihr Leben lang in eine Ehe gefügt, die sie nicht wollte. Ihr Herz gehörte einem Anderen. Sie hat seit Jahren keinen Appetit mehr und ist unglücklich und teilnahmslos. Nach ihrem 73. Geburtstag bricht sie aus diesem Leben aus. Erst fährt ziellos durch die Gegend um dann schließlich auf der Ile d’Yeu bei Ihrer Cousine Nane anzukommen. Die Cousine, die sie seit Jahren nich mehr gesehen hat. Nane weiß sofort, dass ihre Cousine tief in ihrem Innern etwas verbirgt, ein Geheimnis, das sie seit Jahren belastet. Sie drängt Jacqueline nicht, sondern wartet geduldig, bis sie sich öffnet. Die Haushaltshilfe Arminda ist wenig begeistert von Jacquelines Besuch, es kommt hier zu einigen Spannungen.

Jacquelines Ehemann Marcel sucht nach ihr und bekommt schließlich ihre Adresse raus. Er beschließt, die 1.000 km, die sie trennen, der Loire entlang schwimmend und zu Fuß gehend hinter sich zu bringen. Er sucht ebenfalls nach Freiheit.

Und Paul? Auch er ist nicht glücklich und sucht jede Nacht unermüdlich nach einer unentdeckten Supernova und auch der Liebe seines Lebens.

Jeder hat sein Päckchen zu tragen und seine Geheimnisse. Nach und nach kommen sie alle an die Oberfläche und das Leben aller ändert sich. Die Beschreibungen sind alle sehr bildhaft. Caroline Vermalle schafft es, dass man sich sehr gut an den Ort versetzen kann, fast meint man, das Meer zu riechen. Die Ile d’Yeu scheint ein sehr schönes Fleckchen Erde zu sein. Danke für diesen Ausflug auf die bretonische Insel.

Gruß
Deborah