Comic-Adaption „Anne Rice – Interview mit einem Vampir: Claudias Story“ von Ashley Marie Witter

Heute gibt es von mir eine Geschenkempfehlung zu Nikolaus, zu Weihnachten, zum Geburtstag… für alle Fans von Anne Rice Vampirchroniken und Comic-Fans!

Diese gruselig-schöne Comic-Adaption habe ich gestern bekommen und direkt verschlungen (copyright des Buchcovers und der Innenseiten bei Carlsen):


Zum Inhalt:

In dieser Comic-Adaption wird ein Teil der Geschichte aus „Interview mit einem Vampir“ erzählt – nämlich Claudias Geschichte. Claudia ist ein zehnjähriges Mädchen, das seine Mutter durch die Pest verliert. Der verzweifelte Vampir Louis, der sich nicht mit seinem Dasein als Untoter anfreunden kann, findet das kranke und halbtote Kind und trinkt von ihr. Lestat, sein Schöpfer, ertappt in dabei und sieht seine Chance, Louis weiter an sich zu binden. Er macht – gegen alle Regeln – aus Claudia einen Vampir. Einen Vampir, der für alle Ewigkeit den Körper eines Kindes besitzt. Zunächst genießt Claudia ihr Leben als Vampir, doch mit den Jahren kommt es immer häufiger zu Auseinandersetzungen mit ihren beiden Vätern: Lestat, den sie verachtet und zuletzt sogar hasst, und Louis, den sie liebt. Claudia will mehr, mehr wissen, mehr erleben und verstehen, warum sie nie erwachsen sein wird – und vor allen Dingen will sie frei sein von ihrem dunklen Vater. 

Meine Bewertung:

Wenn ihr mich fragt, ob ich Vampir-Romane mag, werde ich auf jeden Fall ja sagen. Aber nicht alle. Ein paar von den neueren finde ich gut, einen Teil aber auch sterbenslangweilig. Mein absolutes Lieblingsbuch in diesem Bereich ist und bleibt jedoch der zweite Teil der Vampirchroniken von Anne Rice: „Der Fürst der Finsternis“. Dieses Buch habe ich bestimmt 5-6 Mal gelesen, Lestat ist mein ganz persönlicher Lieblingsvampir, der gefallene Engel. Es ist düster, geheimnisvoll, erotisch und mitreißend. „Interview mit einem Vampir“ ist ein guter Einstieg in die Reihe, aber Louis ist mir als Held einfach zu weinerlich – das empfindet auch seine „Tochter“ Claudia so. Sie bezeichnet ihn gerne mal als schwach. Das Buch feiert übrigens übernächstes Jahr sein 40jähriges – ja, ehrlich, es ist bereits 1976 erschienen!   

Als ich gesehen habe, dass es die Comic-Adaption von Ashley Marie Witter gibt, war ich begeistert. Ich musste sie einfach lesen. Und ich werde das Buch irgendwie in mein übervolles Regal quetschen, denn das bleibt definitiv hier. Ich habe „Interview mit einem Vampir“ vor fast 20 Jahren gelesen, bin aber ziemlich sicher, dass sich „Claudias Story“ wirklich sehr gut an der Buchvorlage von Anne Rice orientiert. Wobei ich natürlich den Film noch mehr vor Augen habe. Ungelogen: Beim Lesen des Comics hatte ich die passende Filmmusik im Kopf. Hatte ich schon erwähnt, dass ich den Film auch viele Male angeschaut habe? Einer der wenigen Filme mit Tom Cruise, die ich liebe. Nun aber zurück zum Buch.

Zunächst einmal zu den äußeren Werten: Ich habe es ausgepackt und war verliebt. Das ist für mich kein Comic, sondern ein Kunstwerk. Es ist ein rotes Hardcover-Buch mit goldener Schrift. Der Buchumschlag fühlt sich samtig weich an (einziger Nachteil dabei: er ist wieder anfällig für Finger-Abdrücke, die man aber leicht wieder abwischen kann). Das düstere Bild mit der kleinen Claudia ist wunderschön und gleichzeitig etwas gruselig. Insgesamt ist das Buch sehr hochwertig verarbeitet. 

Die Geschichte an sich ist in Sepia-Farben gehalten, lediglich das Blut ist in Farbe. Durch die Farbgestaltung wirkt es alles sehr alt und authentisch – passend zu der Geschichte, die in New Orleans um 1800 spielt. Die Figuren sind sehr schön gezeichnet und entsprechen durchaus meinen Vorstellungen der Protagonisten – insbesondere weil hier Lestat, Louis und Armand wirklich als die jungen Männer gezeichnet sind, die sie in der Romanvorlage auch waren. (Im Film waren sie ja alle etwas älter – im Falle von Armand sogar sehr viel älter…). Insbesondere bei Claudia kann man sehr gut die Gefühlsregungen an den Augen erkennen, ihre Traurigkeit, ihr Hass, ihre Verzweiflung und ihre Liebe – alles ist phantastisch zeichnerisch dargestellt. Die Geschichte wird spannend erzählt und fesselt einen bis zum bitteren Ende. 

Hier habe ich zwei kleine Einblicke für euch:


Ich hoffe ehrlich gesagt auf weitere Geschichten aus den Vampirchroniken – am liebsten natürlich über meinen persönlichen Liebling Lestat. Diese Umsetzung als Comic von Ashley Marie Witter hat mir sehr gut gefallen und ich denke, ihr könnt Anne Rice Fans damit wirklich eine Freude machen. Ich habe nun spontan Lust, die Vampirchroniken mal wieder aus dem Bücherregal zu nehmen und mich darin zu vertiefen…Und den Film könnte ich eigentlich auch mal wieder anschauen…

Mein Fazit: Beide Daumen hoch für diese Comic-Umsetzung von „Claudias Story“. Eine tolle Idee, mit der ich nicht gerechnet hätte. Weitere Informationen zum Buch findet ihr direkt bei Carlsen. Ich wünsche euch eine gruselige und schaurig schöne Zeit beim Lesen/Anschauen! 

Herzlichen Dank an den Carlsen-Verlag für das Rezensionsexemplar! 

Deborah