Elke Pistor – Kraut und Rübchen

Nachdem ich das tolle Päckchen von Elke Pistor letzte Woche bekommen habe, konnte ich nicht widerstehen. Die Leseprobe hatte mich schon so neugierig auf „Kraut und Rübchen“ gemacht, dass ich es jetzt vorziehen musste, wollte…was auch immer. Ganz ehrlich, ungelogen, ich finde es toll – darum habe ich es auch gestern und heute mal eben weg inhaliert. 


Bilder vom Cover liefere ich nach – ich bin heute zu faul, die Fotos zu machen. 🙂 Darum gibt es erst noch mal das Bild von dem super süßen Überraschungspaket.

Zum Inhalt:

Katharina Rübchen erbt von ihrer Tante Marion Haus und Hof, die drei eigenwilligen Ziegen Marylin, Jane und Rita und den dazu passenden Bock und nicht zu vergessen: Ein lang gehütetes Familiengeheimnis. Da sie Exfreund und Boss Björn ohnehin nervt, beschließt sie, sich das Erbe aus der Nähe anzusehen und vor Ort darüber nachzudenken, was mit dem Nachlass passieren soll. Auf der Jagd nach ihrem ausgebüxten Kater Herr Hoppestedt gibt es leider ein kleines Missgeschick, in dessen Folge ein Loch in der Wand entsteht. Und darin befindet sich ein Tagebuch. In diesem Tagebuch findet Katharina die Geschichte von Hilda, einer in der Dorfgemeinschaft vor über 100 Jahren sehr beliebten Serienmörderin. Katharina versucht herauszufinden, wer Hilda war und was die Dorfgemeinschaft nun von ihr erwartet. Nebenbei ist da noch der nette Tierarzt, der offensichtlich mehr an Katharina als an ihren Ziegen interessiert ist.

Meine Bewertung:

Ich liebe es! Reicht das? Nein – vermutlich nicht, oder? „Kraut und Rübchen“ ist ein Krimi nach meinem Geschmack. Kennt ihr vielleicht den Film „Mord im Pfarrhaus“ mit Rowan Atkinson, Kristin Scott Thomas und der einzigartigen Maggie Smith? Diese Geschichte, in der die alte Dame jeden um die Ecke bringt, der ihre Familie oder das Dorf stört? Ganz so schlimm ist Hilda nicht, aber sie kümmert sich mit eben solcher Sorgfältigkeit um richtig fiese Zeitgenossen, die Frauen und Kinder quälen. Und wie sie das tut – sehr effektiv und nie zu ihrem Eigennutzen oder aus Habgier. Hilda ist eigentlich ein herzensguter Mensch, wenn man mal von dem bisschen Selbstjustiz absieht. Aber in den damaligen Zeiten sah es auch noch nicht so rosig aus mit der Rechtsprechung. Man kann es also irgendwie nachvollziehen und freut sich bei dem einen oder anderen Zeitgenossen, der sich mit Hildas Hilfe sogar selbst um die Ecke bringt. Hilda ist Magd auf dem Hof von Agnes und lernt allerlei über Kräuter jeglicher Art, auch sehr giftige. Diese Kunst hilft ihr und vielen anderen, nebst Befreiungsaktionen versorgt sie auch Kranke, die sich einen Arzt nicht leisten können. Auch aus dem diesem Grund ist sie sehr beliebt.

Katharina ist irgendwie nicht so glücklich darüber, als sie erfährt, dass Hilda ihre Urururgroßmutter war. Aber eigentlich ist es ja auch egal, denn die „Verbrechen“ sind ja über 100 Jahre her. Doch was ist mit Tante Marion? Hat sie dieses Erbe in irgendeiner Weise fortgesetzt? Bald beschleicht Katharina dieses ungute Gefühl, da doch ziemlich viele alleinstehende Frauen in Kleinhaulmbach leben und immer verschwörerisch die Köpfe zusammenstecken. Und dann ist da noch dieser Immobilienhai.

„Kraut und Rübchen“ ist teilweise wirklich voller rabenschwarzem Humor, eine Verfilmung davon fände ich toll. Insbesondere diese eine Szene, wenn der Exfreund zu Besuch kommt…nein, ich verrate nicht mehr, aber ich saß hier laut lachend und zum Glück allein. 🙂 Und dann noch die Geschichte mit der Suppe. Einfach klasse! Die Geschichte ist spannend, böse, unterhaltsam und lustig. Mir fehlte eigentlich nur ein Detail (hat sie, oder hat sie nicht?) – aber es hat bestimmt einen Grund, warum man es bis zum Schluss nicht erfährt. Davon gehe ich zumindest aus. Vermutlich soll man sich seinen Teil denken, was ich auch getan habe: Ich denke, sie hat – und ihr? Wer was hat, müsst ihr leider selbst herausfinden. Vielleicht schreibt ihr mir danach mal eure Meinung. 

Ich möchte wie immer auch ein paar Worte zur Gestaltung des Buches verlieren: Die passt 100%ig zur Geschichte und ist einfach schön.  Die gesamte Landkrimi-Reihe von emons: ist wohl in diesem Stil gehalten. Das Cover mit dem hervorgehoben Buchtitel und der Abbildung des Fingerhutes sieht toll aus und fasst sich super gut an. Innen gibt es auch Zeichnungen zu den einzelnen *hüstel* Heilkräutern – verbunden mit dem Hinweis, dass es „nicht nur nicht nett, sondern auch verboten“ ist und zu strafrechtlichen Konsequenzen führt, wenn man diese benutzt, um andere zu schädigen. 

Und noch etwas fällt mir ein: Auf den letzten Seiten findet ihr tolle Rezepte zu Kuchen, Gebäck, Süffigem und Süppchen – aber alles ganz harmlos!

Also nochmal kurz zusammengefasst: Wenn ihr schwarzen Humor in Verbindung mit einer Kriminalgeschichte und auch etwas Romantik (ja, die eine oder andere Liebesgeschichte findet sich auch noch in der Geschichte) mögt, seid ihr hier absolut richtig. In diesem Fall kann ich nur sagen: Schlagt zu! Ich könnte es mir übrigens auch gut als Weihnachtsgeschenk vorstellen. 

Spannende Unterhaltung wünsche ich euch! Und ich sage noch einmal ganz herzlich Dankeschön, liebe Elke! Das war wirklich eine schöne Blogger-Aktion – ich werde mein signiertes Exemplar von „Kraut und Rübchen“ in Ehren halten. 🙂

Deborah