Lilli Beck – Chili und Schokolade

Mein erstes, aber sicher nicht mein letztes Buch von Lilli Beck!


Zum Inhalt:

Evelyn Meyer lebt mit ihrem Ehemann Konrad und ihrem Hund Oscar in einem großen, sterilen Haus. Ihre Zwillinge studieren in England und Evelyn hat nichts weiter zu tun, als den ganzen Tag das ohnehin saubere Haus zu pflegen, ihren Gatten zu bekochen, wenn er sich den mal herablässt, nach Hause zu kommen, und mit ihrem Hund spazieren zu gehen. Als Oscar bei einem Unfall umkommt, bleibt ihr gar nichts mehr, was sie tröstet. Die lieblose und herablassende Art ihres Mannes machen ihr zusätzlich das Leben schwer. Evelyn beschließt, etwas zu ändern, und möchte sich – gegen den Willen von Konrad, eine Arbeit suchen. Durch Zufall lernt sie bei ihrer Arbeitssuche die junge und lebenslustige Ulla kennen. Bald schon befreunden sich die beiden und Ulla hilft Evelyn, ihre Lebensfreude wieder zu finden und sich an Konrad zu rächen – zumal Evelyn den Verdacht hat, dass Konrad sie betrügt. Ulla und Evelyn kochen leidenschaftlich gerne, daher kommt Ullas Vorschlag, ein erotisches Kochbuch zu schreiben, gar nicht so ungelegen. 

Meine Bewertung:

Evelyn tut einem von Anfang an ziemlich leid, denn es wird direkt klar, dass ihr Mann sie nur als Fußabtreter benutzt. Von Liebe ist da nichts zu spüren, noch nicht einmal Respekt. Umso bewundernswerter, dass Evelyn letztendlich doch die Courage findet, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Obwohl das wirklich nicht einfach ist, denn laut Vereinbarung bekommt sie 100,- Euro Taschengeld im Monat und darf sich nur um Haus und Familie kümmern. Konrad war natürlich so schlau, einen Ehevertrag aufzusetzen, sodass Evelyn vor dem Nichts stünde, wenn sie es wagen würde, sich scheiden zu lassen. Raffiniert eingefädelt, aber es gibt ja zum Glück immer Auswege, auf die eine oder andere Art. Mit Hilfe von Ulla verändert sich Evelyn sehr – aus der grauen Maus wird wieder eine attraktive Frau – was auch Ullas Onkel Bertram nicht verborgen bleibt. Als Ullas und Evelyns Freundschaft beinahe zerbricht verliert Evelyn fast wieder ihren Mut, aber nur fast.

Ich habe mich köstlich amüsiert, als die Freundinnen shoppen gehen und Konrads Kreditkarte bis ans Limit ausreizen. Vor allen Dingen, weil sie nur Kleider kauft, die Konrad nicht gefallen – bunt, eng, aus Leder, auffällig – das Gegenteil von Evelyn bisheriger Garderobe. Als sie dann auch noch Konrads Heiligtümer im Bach versenkt und behauptet, sie wären gestohlen worden, wollte ich am liebsten Beifall klatschen. 

Es gibt nur zwei Dinge, die mir nicht so richtig gefallen haben: Der Schluss war mir zu glatt und zu plötzlich und dann ging es mir persönlich etwas auf den Keks, dass Evelyns einziger „Fluch“ (kann man so eigentlich ja nicht sagen, eher Ausruf) aus „Mon Dieu“ besteht – das aber sehr häufig. Wenn sie schon angeblich französisch fluchen kann, dann aber richtig. 🙂

Schön ist dagegen, dass am Schluss des Buches Eve Lacombes Rezepte zu finden sind – auch wenn die meisten nichts für uns sind. Aber das Huhn in Chili-Schoko-Sauce klingt schon interessant. Mal schauen. 

Von mir bekäme „Chili und Schokolade“ vier von fünf Sternchen. Ich freue mich schon auf weitere Lilli Beck Bücher, eines davon („Liebe auf den letzten Blick“) liegt ja noch auf meinem SUB. 

Bin ich heute fleißig!

Deborah