Marie Lu – Legend – Fallender Himmel

Ein Buch, das ich schon lange lesen wollte. Nun war es endlich soweit – das Wanderbuch ist bei mir angekommen und ich habe es mir direkt vorgenommen. Und jetzt bin ich schon durch… zum Glück dauert es nicht mehr lange, bis der zweite Teil erscheint.


Zum Inhalt:

Los Angeles im Jahr 2130. Day, ein 15jähriger Junge, der eigentlich tot sein sollte, ist einer der meist gesuchten Verbrecher der Republik. Er stört die Regierung, wo er nur kann, stiehlt, sabotiert und führt Polizei und Armee an der Nase herum. Das alles tut er, um seine Mutter und seine beiden Brüder heimlich zu unterstützen. Als der kleine Bruder von Day an einer Seuche erkrankt, macht Day einen entscheidenden Fehler. Junes Bruder Metias kommt bei dem Einsatz ums Leben. June, die eine große Karriere bei der Armee vor sich hat, schwört Rache und jagt Day – sie will ihn zur Strecke bringen. Letztendlich kommt sie ihm auf die Spur. Die Jugendlichen verbringen einige Zeit miteinander und June kommen Zweifel an der Glaubhaftigkeit der Regierung. Ist Day wirklich ein kaltblütiger Mörder?

Meine Bewertung:

Anfangs war ich mir nicht sicher, ob das Buch etwas für mich ist. Nach einigen Seiten dachte ich sogar darüber nach, es abzubrechen. Die düstere Stimmung fand ich ziemlich bedrückend. Die Neugier war jedoch größer – denn immerhin haben es viele vor mir verschlungen und waren begeistert davon. Also las ich weiter – und konnte letztendlich nicht mehr aufhören, denn Legend hat mich voll erwischt! 

Die Geschichte von Daniel und June ist eigentlich sehr grausam und teilweise hoffnungslos, als Jugendbuch finde ich sie heftig. Allein die Vorstellung von einer solchen Zukunft ist wirklich erschreckend. Insbesondere deshalb, weil vieles gar nicht so sehr an den Haaren herbei gezogen wirkt. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es heutzutage oder in früheren Zeiten sogar schon der Fall, dass diktatorische Regierungen die Einwohner nicht nur unterdrückten sondern auch als Versuchskaninchen missbrauchten. Dass auf Menschenrechten herumgetrampelt wird, ist auch aktuell gang und gäbe. Diktatoren gibt es zur Genüge und Armut und Hunger sind sowieso die ganz großen Themen unserer Zeit. In „Legend“ kommt das alles jedoch in sehr geballter Form zusammen. Keiner der Bewohner ist sicher vor der Regierung. Die Überwachung funktioniert offensichtlich sehr gut in diesem Staat, in dem schon Kinder und Jugendliche zu Soldaten ausgebildet werden – sofern sie den Test im Alter von 10 Jahren gut bestanden haben. June und Daniel haben viel gemeinsam, denn eigentlich sind beide allein. Und hier beginnt der hoffnungsvolle Teil der Geschichte: Die Zwei geben nicht auf trotz aller Widrigkeiten. Zudem muss man einfach sagen, dass das Buch von vorne bis hinten spannend ist, es gibt eigentlich wenig Zeit zum Durchatmen. 

Ich möchte nicht zuviel verraten – obwohl die meisten „Legend“ vermutlich schon längst verschlungen haben. Auf jeden Fall werde ich die Trilogie (wenn es tatsächlich dabei bleibt – weiß man ja nie so genau) zu Ende lesen, denn ich will wissen, was aus June und Daniel wird. Ich finde, „Legend“ ist ein tolles Debüt und würde dem Buch glatte fünf Sterne geben. 

Spannende Unterhaltung wünsche ich denen, die es noch nicht kennen!

Deborah