Tina Sprenzel – Tante Lotti ist tot

Eine Geschichte, die hält, was das Cover verspricht…

Darum geht es:

Julia König wird von ihrer Mutter mit der Nachricht überrascht, dass ihre Tante Lotti ermordet wurde. Eine Tante, von der Julia überhaupt nicht wusste, dass es sie gibt beziehungsweise gab. Und plötzlich ist Julia die Erbin eines Hauses, eines Vermögens und einer Blaustirnamazone namens Theo. Eine große Chance für einen Neuanfang, wären da nicht ein paar klitzekleine Schwierigkeiten. Das Glück wird überschattet von der Frage, wer Tante Lotti ermordet hat – zumal Julia als einzige Erbin natürlich zu den Hauptverdächtigen zählt. Für sie stellen sich auch die Fragen: Wer war Tante Lotti und warum ich?

Dennoch wagt Julia den großen Schritt und zieht nach Brunnthal in Lottis Häuschen. Dort findet schnell eine neue Freundin und lernt auch zwei attraktive Männer kennen. Aber auch Lottis Intimfeinde…

Mein Senf dazu:

Wie so oft wurde ich durch das Cover auf das Buch aufmerksam. Es lief mir so einige Male bei facebook über den Weg. Ich habe den Klappentext gelesen, für gut befunden und beschlossen: Das will ich lesen!

„Tante Lotti ist tot“ ist eine gelungene Mischung aus Krimi, Liebesgeschichte und bayrischer Lokalkolorit. Für mich genau die richtige Dosis Spannung. Zum Glück kommt auch der Humor nicht zu kurz. Direkt verliebt habe ich mich in Theo, die Blaustirnamazone. Ein ganz braver Vogel, wie er selbst immer wieder betont. Da wünscht man sich glatt selbst einen Vogel – sofern noch nicht vorhanden. 😉

Sympathisch finde ich, dass der Leser recht schnell weiß, wer der Mörder ist. Von da an kann man mitfiebern, wann Julia die Wahrheit erkennen wird. Hilfe erhält sie dabei von ihrer langjährigen besten Freundin Emilio (nein, kein Schreibfehler – er ist die beste Freundin) und den neuen Freunden Angi und Florian – und natürlich Theo. Die Balance zwischen liebenswerten Menschen und unsympathischen Zeitgenossen hält sich die Waage. Bei einigen relativiert sich der Eindruck im Lauf des Geschehens, bei anderen eher nicht.

Für mich hatte das Buch den optimalen Umfang. 266 Seiten sind nicht zu kurz und nicht zu lang. Die Geschichte um Lotti wurde nie langatmig oder langweilig. Zum Schluss hin wird sie sogar sehr spannend. Optimale Lektüre zum Sonntag-Nachmittag-Kaffee.

Kennt ihr Nancy Athertons Tante Dimity Reihe? Ich bin ein großer Fan dieser Bücher und kann „Tante Lotti“ jedem empfehlen, der diese Reihe mochte. Tante Lotti lebte zwar nicht in den Cotswolds/England, sondern in Bayern, aber auch sie hat einen großen Einfluss auf das Leben der jungen Protagonistin, die nach ihrem Tod ihr Häuschen erbt. Es besteht zwar keine aktive Bindung über den Tod hinaus, aber Tante Lotti kommuniziert (wenn auch nur einseitig) mit Julia und hat schon einige Pläne für ihre Nichte. Zu diesem Zweck erhält Julia nach Lottis Tod Briefe von ihr zugesandt über ihren Rechtsanwalt.

Bei „Tante Lotti ist tot“ handelt es sich um den Auftakt der „Brunnthaler G’schichten“. Es gibt aktuell noch zwei weitere Bücher: „Bronson, auf gute Nachbarschaft“ und „Löschzwergerl voraus“. Ich bin gespannt auf Neuigkeiten aus Brunnthal und werde die neuen G’schichten in Zukunft bestimmt ebenfalls lesen.

Mein Fazit:

Tina Sprenzels „Tante Lotti ist tot“ bekommt von mir eine dicke Leseempfehlung: Wenn ihr Spannung, Liebe, Humor und eine gute Portion Dorftratsch sucht, seid ihr hier genau richtig.

Von mir gibt’s 5 Lämpchen für das Buch.

Viel Spaß beim Lesen!
Deborah