Jutta Profijt – Kühlfach 4

Fantasy Krimi-Komödie? Ich weiß nicht so genau, wie ich das Buch einordnen würde.

 
Inhalt:

»Wer bist du?«, fragte er flüsternd.
»Ich bin Pascha, der Kerl aus dem Kühlfach vier.«
»Aber du bist tot, du kannst nicht mit mir sprechen«, wandte er ein.
»Hast du noch nie was von Nahtod gehört?
Die Seele verlässt dem Körper und macht sich dann irgendwann auf den Weg durch den Tunnel. Aber hier ist kein Tunnel, ich weiß nicht, wo ich hin soll.«
Dr. Martin Gänsewein trägt Dufflecoat, fährt Ente und sammelt Stadtpläne. Außerdem hat er täglich mit Leichen zu tun, denn er ist Rechtsmediziner – und zwar ein gewissenhafter. Wo die Seelen der Verstorbenen bleiben, überlässt er den Glaubenseinrichtungen der Angehörigen. Bis die Seele eines kleinkriminellen Prolls sich im Institut einnistet und behauptet, ermordet worden zu sein. Pascha verlangt von Gänsewein die Aufnahme der Ermittlungen … 

Meine Bewertung:

Klasse! Sehr unterhaltsam. Diese total unterschiedlichen Charaktere, die hier aufeinander stoßen und noch schlimmer, aufeinander angewiesen sind, machen die Geschichte sehr amüsant. Ein schnoddriger, von sich selbst eingenommer Kleinkrimineller oder besser dessen Geist/Seele, was auch immer, trifft auf den akkuraten, ziemlich spießigen Rechtsmediziner Dr. Martin Gänsewein und wirbelt dessen Leben ziemlich durcheinander. Pascha (oder eigentlich Sascha – er nennt sich aber nicht mehr so, seit dem es da einen Schnulzensänger gleichen Namens gibt) ist leider von einer Behelfsbrücke gestürzt und war direkt tot. Es könnte natürlich mit den 3,7 Promille Alkohol im Blut zusammenhängen, oder aber damit, dass er von der Brücke gestoßen wurde. Genau hiervon versucht er Martin zu überzeugen – der leider Gottes der einzige Sterbliche ist, zu dem Pascha Kontakt aufnehmen kann. Martin, der nebenbei auch noch ziemlich unbeholfen und tollpatschig ist, gerät von nun an in immer abstrusere Situationen. Je näher sie dem Geheimnis kommen, umso gefährlicher wird es für Martin. Für Pascha nicht, er ist ja schon tot. Es tauchen noch mehr Leichen auf, bei denen eine Verbindung zum Mord an Pascha besteht. Bloß, wie soll man erklären, dass man seine Kenntnisse von einem Toten hat? Martins Kollegen werden bald misstrauisch und halten ihn langsam aber sicher für verrückt. Oder ist er gar ein Verbrecher?

Ich musste viel Lachen über die dämlichen Sprüche von Pascha, gleichzeitig bleibt es bis zum Schluss spannend. Die Frage nach dem Mörder wird wirklich erst ganz am Ende aufgelöst. Manchmal tut einem Martin furchtbar leid. Man stelle sich die Situation vor: Eingeladen bei der Freundin, man kommt sich gaaaanz langsam näher, es wird heißer und heißer…und plötzlich schreit es im eigenen Kopf, dass man endlich mal voran machen soll… Kein schöner Gedanke, dass ein Geist ständig als Voyeur dabei ist…

Fazit: Unbedingt lesen!

Und ich kann jetzt erst mal noch die anderen Bücher suchen. Will ja wissen, wie es weitergeht. :o)

Die Fortsetzungen:

Jutta Profijt – Im Kühlfach nebenan
Jutta Profijt – Kühlfach zu vermieten
Jutta Profijt – Kühlfach: Betreten verboten