Ute Wehrle – Bächle, Gässle, Bombenstimmung

Hach, ich konnte einfach nicht widerstehen. Auf der Frankfurter Buchmesse hatte ich das neue Buch von Ute Wehrle schon gesehen und angeschmachtet. Da musste ich einfach zuschlagen in der Buchhandlung Richter in Zell am Harmersbach, nachdem ich im letzten Jahr so viel Spaß hatte mit „Bächle, Gässle, Künstlerpech“. Und einen Bollenhut für die Maus gab es auch noch.

 

Darum geht es:

Katharina Müller ist wieder einmal zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Im Freiburger Colombi-Park wird ein Bollywood-Schmachtfetzen gedreht, über den sie berichten soll. Und plötzlich ist sie mitten drin in einem Bomben-Attentat. Sie wird zwar nur von einem Pappmaché-Arm einer indischen Gottheit am Kopf getroffen, aber es hätte auch anders ausgehen können. Hauptkommissar Jürgen Weber ist nicht zu unrecht besorgt. Nicht nur, dass sich Katharina trotz Gehirnerschütterung nicht in ihrem Arbeitseifer bremsen lässt. Nein viel schlimmer, Katharina interessiert sich etwas zu viel für die Täter. Das lässt ihren Freund das Schlimmste befürchten – nämlich, dass sie sich wieder einmal in seine Ermittlungen einmischen wird.

Katharina möchte ja nur ein wenig recherchieren. Sie glaubt nicht an einen Terrorakt in Freiburg. Als auch noch der höchst unsympathische Kameramann erschossen wird und der Hauptdarsteller und der Regisseur weiteren Anschlägen nur knapp entgehen, ist sie jedoch in ihrem Elan nicht mehr zu bremsen. Sie verdächtigt gleich mal die Hauptdarstellerin, die zugegebenermaßen ziemlich unsympathisch und die Verflossene des Hauptdarstellers ist…

 

 

Mein Eindruck:

Die große Vorfreude wurde belohnt. Auch dieser Teil der „Bächle, Gässle…“-Reihe war ein großartiger Lesegenuss. Im beschaulichen Freiburg grassiert die Terrorangst nach einem Bombenanschlag. Aber nicht allzu lange, dann wird klar, dass es um die Filmcrew geht.

Ein badischer Krimi mit einem großen Schuss Humor. Genauso, wie ich es mag. Außerdem das ideale Mitbringsel aus meinem kurzen Heimaturlaub und eine schöne Erinnerung an unseren gesamten Oktoberurlaub 2018, bei dem wir wirklich eine tolle Zeit hatten. Sowohl auf der Frankfurter Buchmesse als auch in Offenburg.

Ich glaube, ich habe mir da wieder eine neue Tradition geschaffen. In den letzten Urlauben habe ich mir immer vor Ort ein Buch gekauft, das auch in der Umgebung spielt. Ziemlich häufig handelt es sich dabei (was eigentlich weniger erstaunlich ist, da es viele Lokalkrimis von diesem Verlag gibt) um emons: Bücher. Ich bin schon fast enttäuscht, wenn es keines dieser Bücher in dem jeweiligen Ort gibt.

Nach diesem kleinen Exkurs aber zurück zum Buch. Mit „Bächle, Gässle, Bombenstimmung“ ist es Ute Wehrle gelungen, ihre Reihe hervorragend fortzusetzen. Die bereits bekannten Personen sind wieder dabei. Freunde und Kollegen unterstützen Katharina bei ihren „Recherchen“, ob sie wollen oder nicht. Darunter leiden Kommissar Weber, der gerne auf das Amateur-Ermittlerteam verzichten würde, und Hasi, der öfter mal alleine gelassen wird. Allerdings trägt er das Katharina nicht allzu sehr nach, da er von Nachbar Manfred vermutlich manchmal mehr verwöhnt wird als von seinem Frauchen.

„Bächle, Gässle, Bombenstimmung“ hat sich wieder einfach so weggelesen. Ich hatte so viel Spaß damit, dass die Zeit einfach so an mir vorbei lief. Zum Glück gibt es ja noch zwei ältere Bände dieser Reihe. Sie werden mit Sicherheit auch noch ihren Weg zu mir finden.

Die neue Geschichte von Ute Wehrle hat soviel Wortwitz und Lokalkolorit, das macht sie einfach liebenswert. Die gemischte Truppe um Katharina ist einfach toll, man muss sie einfach mögen. Die Spannung kommt auch nicht zu kurz, denn immerhin ist ja einer oder vielleicht sind ja sogar mehrere Mörder unterwegs. Was mir wieder besonders gut gefiel, ist die kleine Nebengeschichte. Der Freiburger Oberbürgermeister bekommt ordentlich sein Fett weg – was eigentlich gar nichts mit dem Fall zu tun hat, aber ebenfalls höchst amüsant ist. Wenn ein Ekelpaket plötzlich ungewollt zum Wohltäter wird, das ist schon den einen oder anderen Lacher wert.

 

 

Mein Fazit zum neuen Buch von Ute Wehrle

Wie ihr euch sicher schon denken könnt: Ich bin begeistert und werde dieser Reihe definitiv weiter folgen. Ich kann dieses Buch als Ergänzung zum Baden-Urlaub wärmstens empfehlen. Es lässt sich unabhängig von den vorhergehenden Büchern lesen – wobei es sicher schöner ist, wenn man von Anfang an dabei ist. Was ich ja bisher auch nicht geschafft habe.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

Deborah

 

 

Ps: Die Bilder stammen leider nicht aus dem Schwarzwald, sondern aus unserem Lohmarer Wald. Unser Aufenthalt im Schwarzwald war zu kurz für größere Ausflüge.