Sobald ich gesehen habe, dass ein neues Buch von Lorraine Fouchet erscheint, war klar, dass ich es lesen möchte. Endlich wieder auf die Île de Groix mit der sympathischen Autorin. Und der Titel „Das Glück wohnt am Meer“ klang schon viel versprechend. Dieses Mal erscheint der neue Roman im Thiele Verlag als Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen. Rein optisch macht das Buch schon wieder Lust auf Urlaub.
Darum geht es in „Das Glück wohnt am Meer“:
Nach dem Tod ihres Mannes hat Pierres Mutter Adeline Ker Joie, das Haus der Familie Saint-Jarme auf der Île de Groix verkauft. Sehr zum Leidwesen von Pierre. Als dieser 10 Jahre später eine Verkaufsanzeige für die Villa Ker Joie entdeckt, möchte er sie direkt zurück kaufen. Sehr zum Leidwesen seiner Frau Clarisse, die nichts Gutes mit dem Haus verbindet. Es kommt jedoch anders, als Pierre sich das vorgestellt hat, ein anderer Interessent war schneller und hat das Anwesen bereits gekauft.
Zum Glück lässt sich der neue Besitzer aber auf ein Geschäft ein: So kann Pierre zumindest zum 80. Geburtstag seiner Mutter das Haus für ein Wochenende mieten und Adelines ganze Familie, inklusive Pierres Frau und Sohn, seiner Schwester, seines Schwagers und der Nichte und und dem Neffen kehren zurück nach Groix. Ein Ort der zwar mit vielen positiven Erinnerungen verbunden ist, aber auch mit einigen Geheimnissen, die die Familie schon eimal fast zerissen haben. Dementsprechend ist Adeline auch nicht komplett glücklich über diese Geburtstagsfeier, nach der sie sich erneut von Ker Joie verabschieden muss. Ein unerwarteter Gast erhitzt die Gemüter weiter. Ob die Familie wieder zueinander findet oder ob diese zwei Tage zum endgültigen Zerwürfnis führen werden? Beides erscheint möglich.
Meine Leseeindrücke:
Ich musste erst einmal wieder zurecht kommen mit all den Namen und Beziehungen in „Das Glück wohnt am Meer“, aber als ich die Familie Saint-Jarme im Griff hatte, stand dem Lesevergnügen nichts mehr im Weg. Etwas beklemmend und schon fast wieder surreal erscheinen die Einblicke in das Leben in Paris zur Zeit der Pandemie und des Lockdowns. Obwohl es noch gar nicht so lange her ist, scheint es doch schon wieder soweit weg.
Ich habe viel darüber erfahren, wie es den Menschen zu der Zeit in der Stadt ging – insbesondere den Ärzten. Sowohl Pierre als auch sein Sohn Arthur sind Ärzte. Während Pierre ein komplettes Burnout erlitt, seine Praxis verlor und auch für eine Weile in psychatrischer Behandlung war, hat Arthur aktuell den Wunsch, seinen Berufsweg als Arzt zu beenden – oder zumindest zu pausieren. Doch davon ahnt Pierre nichts.
Auch Pierres Schwester Servane und ihr Mann François haben die Pandemie nicht gut überstanden, ihre Ehe ist in der Zeit des Aufeinanderhockens eingeschlafen. Beide lieben sich zwar noch, wollen sich aber dennoch trennen – zumindest auf Zeit. Indes hat ihr Sohn Martial ganz andere, positive Nachrichten für seine Eltern. Doch davon und von seiner Freundin Diwenza sollen sie erst auf der Feier erfahren.
So viele Geheimnisse in der Familie. da ist schon vorher klar, dass es zum großen Knall kommen wird. Adeline nimmt jedoch alles mit Gelassenheit und versucht, die Familie zusammenzuhalten. Ich mochte den ganzen durchgeknallten Haufen auf jeden Fall sehr, denn letztendlich sind sie eine tolle Familie – auch wenn sie das am Anfang gar nicht wissen.
Meine Bewertung / mein Fazit zu „Das Glück wohnt am Meer“:
Nach den vielen vorherigen Geschichte, die ich von Lorraine schon gelesen und genossen habe, hat mir auch dieser neue Roman wieder unheimlich gut gefallen. Auch wenn ich die Île de Groix überhaupt nicht kenne, ist es jedes Mal ein Gefühl von heimkommen, wenn mich die Autorin wieder mitnimmt auf die Insel. Irgendwann, vielleicht… Außerdem muss ich natürlich immer an das schöne Treffen auf der FBM zurückdenken, wo ich mit Händen und Füßen versuchte, meine restlichen Französischkenntnisse zusammenzukratzen um mich ein wenig mit Lorraine Fouchet zu unterhalten. Sie war so unglaublich sympathisch.
Auch für diese dramatische und dennoch wunderschöne Familiengeschichte gibt es von mir eine ganz dicke Leseempfehlung. Schaut euch das Buch unbedingt an, wenn ihr gedanklich in die Bretagne reisen möchtet. Das Buch findet ihr natürlich bei der Buchhandlung eures Vertrauens.
Viel Spaß beim Lesen!
Deborah
Ps.: Wenn euch „Das Glück wohnt am Meer“ gefällt, solltet ihr euch unbedingt auch die anderen Romande von Lorraine Fouchet anschauen. Meine Beiträge dazu findet ihr hier:
– Ein geschenkter Anfang
– Die Farben des Lebens
– Die 48 Briefkästen meines Vaters
– Pinguine bringen Glück
– An einem Abend in Paris / Ein Tag für immer
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Vielen lieben Dank an den Thiele Verlag für das Rezensionsexemplar. Weitere Infos zu und Lorraine Fouchet und dem neuen Buch findet ihr auf der Internetseite des Thiele Verlages.