Jule Böhm – Das Weingut im Tal der Loreley


Nachdem ich mich im vorletzten Jahr von Jule Böhm mit Das Herz im Wald, die Füße im Sand an die ostfriesiesche Nordseeküste entführen ließ, gibt es dieses Jahr Rhein- und Weinromantik im beschaulichen Spay. Mal ein ganz anderer Handlungsort für mich und damit eine schöne Abwechslung.


Mia kehrt nach Jahren des rastlosen Herumreisens und einer plötzlichen Trennung von ihrem Freund und Chef Florent zurück in ihren Heimatort Spay am Rhein. Zur Überbrückung kommt sie kurzfristig bei ihrer besten Freundin Franzi aus. Um ihre Freundin nicht lange zu belasten, macht sie sich direkt auf die Suche nach einer anderen Unterkunft – was nicht ganz einfach ist zur besten Tourisaison. Ein absoluter Glücksfall: Auf einem Weingut wird ein Aushilfsjob als Haushaltshilfe angeboten gegen Kost und Logis. Ob es Schicksal ist, dass es ausgerechnet das Weingut ist, auf dem Mia aufwuchs? Dem ehemaligen Weingut ihres verstorbenen Vaters.


Der wortkarge Besitzer Hannes und sein grummeliger, verletzter Vater Peter machen Mia die Entscheidung nicht ganz leicht. Aber nachdem sie auf dem Weingut anfängt, fühlt sie sich ziemlich bald wieder wohl in ihrem Heimatort. Als dann noch noch der überaus attraktive Winzer Hannes so langsam auftaut und Mia näher kommt, fühlt Mia immer mehr ihre Wurzeln und hat das Bedürfnis, auch ihrer Familie wieder näher zu kommen. Doch wird sie tatsächlich bleiben oder treibt es sie wieder in die Ferne, weg von all den schönen und unschönen Erinnerungen?

Klappentext zu "Das Weingut im Tal der Loreley" von Jule Böhm.


Mias und Hannes Geschichte gefällt mir sehr gut. Von Anfang an spürte ich, wie zerissen Mia eigentlich ist. Es hat ihre Gründe, warum sie von Ort zu Ort zieht und nirgends lange bleibt. Außerdem stellt sich im Gespräch mit ihrer Freundin Franziska heraus, dass Mia wohl noch nie so richtig verliebt war. Sie lässt niemanden näher an sich ran. Und wenn sie genauer darüber nachdenkt, stellt sie fest, dass sie Florent zwar mochte und gerne mit ihm zusammen war (außer wenn sie zusammen arbeiteten), aber eigentlich nicht mehr als freundschaftliche Zuneigung für ihn empfindet. Daher fiel es ihr auch nicht sonderlich schwer, einfach zu gehen ohne ein weiteres Wort.


Womit sie sich nun aber auseinander setzen muss, sind ihre Gefühle, als sie wieder in ihr ehemaliges Elternhaus und sogar in ihr altes Zimmer einzieht. Erinnerungen kommen hoch, die Wut auf ihre Mutter, weil sie das Weingut verkaufte, und ihre schwierige Beziehung zu ihren älteren Schwestern Lena und Nora. Einmal mehr wird diese Wut geschürt, weil Mia nach einem Unfall ihrer Mutter von den Schwestern ausgeschlossen und einfach nicht auf dem Laufenden gehalten wird. Erst nach und nach wird ihr klar, dass nicht nur sie enttäuscht und wütend ist.


Es gibt viel zu lernen für Mia, aber erst einmal kümmert sie sich hingebungsvoll um die Küche des Weingutes – sehr zur Freude der Angestellten und des Auszubildenden Bennos, die ihr Essen mehr als genießen. Aber was kommt danach? Mia hat einen Traum. Aber die Sehnsucht nach einem festen Heimathafen wächst zusammen mit ihren Gefühlen zu Hannes. Zum Glück empfindet Hannes ähnlich…

"Das Weingut im Tal der Loreley" von Jule Böhm mit den Blogmäusen.


„Das Weingut im Tal der Loreley“ macht auf jeden Fall Lust darauf, mal wieder ins Rheintal zu fahren. Ich kenne es hauptsächlich vom Durchfahren auf der B9 oder B42 – habe aber schon immer die vielen schönen Burgen und Weinberge bewundert. Und genau diese schöne Urlaubsgegend beschreibt Jule Böhm so schön, dass ich wirklich geneigt wäre, auch mal ein Wochenende am Rhein zu verbringen oder zumindest mal wieder einen Tagesausflug dort hin zu unternehmen. Ist ja nicht so weit von hier.


Jule Böhm hat mit ihrem neuen Roman eine wunderschöne, romantische Liebesgeschichte geschrieben, die auch ohne übertriebene Dramen auskommt. Es geht hier um größere und kleinere Familiendramen, Liebe, Freundschaft und Vergebung – die ganz normalen Dinge des Lebens. Und doch macht dieses Buch so viel Freude und ist bis zum Schluss schön zu lesen.


Von mir gibt es eine ganz dicke Leseempfehlung, wenn ihr euch eine kleine, romantische Auszeit vom Alltag wünscht. Das Buch gibt’s natürlich bei der Buchhandlung eures Vertrauens. Schaut doch mal vorbei.


Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und eine gute Reise an den sagenhaften Rhein.


Deborah

Das neue Buch von Jule Böhm.


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Vielen lieben Dank an Jule Böhm für das Rezensionsexemplar. Weitere Infos zu „Das Weingut im Tal der Loreley“ findet ihr auf der Internetseite des Verlages.