Ali McNamara – Tatsächlich Liebe in Notting Hill

Eine weitere Leserunde bei Lovelybooks zu einem Buch ganz nach meinem Geschmack…



Inhalt aus meiner Sicht:

Scarlett liebt Filme und ist nicht glücklich mit ihrem Verlobten. Da kommt der Vorschlag ihrer besten Freundin Maddie wie gerufen: Maddie hat Bekannte, die händeringend einen Aufpasser für ihr Haus in Notting Hill suchen, für ganze vier Wochen. Nachdem sie ihrem Verlobten Dave und ihrem Vater (und gleichzeitig Arbeitgeber) klar gemacht hat, dass sie dringend eine Auszeit braucht, beginnt ihr Abenteuer. Vater und Verlobter sind mehr als einverstanden, denn sie hoffen, dass Scarlett endlich begreift, dass sie nicht in einem Film lebt. Dumm nur, dass Scarlett gedenkt, genau das Gegenteil zu beweisen. Und kaum in Notting Hill angekommen, begegnet sie ausgerechnet im „Travel Bookshop“, der Buchhandlung in der Hugh Grant in ihrem Lieblingsfilm „Notting Hill“ arbeitete, einem attraktiven aber auch sehr unhöflichen Mann, der sich als ihr Nachbar entpuppt. Und als Krönung des Ganzen wird sie direkt vor dem Laden mit Orangensaft überschüttet und lernt dadurch einen neuen Freund kennen: Oscar. Er und seine Freunde unterstützen Scarlett dabei, ihre Filme Wirklichkeit werden zu lassen. Ob Sean, der mürrische Nachbar, da auch mitspielt?

Meine Bewertung:

Fangen wir an mit dem Cover: Die Farben sind toll und das Bild passt perfekt zum Inhalt des Buches (kommt ja leider selten vor). Nach dem ersten Blick auf das Cover und den Titel musste ich das Buch einfach lesen – zumal „Notting Hill“ und „Tatsächlich Liebe“ auch zu meinen Lieblingsfilmen gehören, genau wie viele andere der genannten Filme. Aber dazu später mehr.

Scarlett ist eine Träumerin. Wenn ihr etwas zu langweilig ist, driftet sie gerne ab in einen Tagtraum mit Hugh Grant oder Johnny Depp in der Hauptrolle. Kein Wunder, denn die Liebe zu Filmen wurde ihr offensichtlich in die Wiege gelegt. Scarlett hat schwarzes Haar und grüne Augen und wurde von ihrer Mutter dementsprechend nach einer der berühmtesten Filmfiguren überhaupt benannt: Scarlett O’Hara, die seinerzeit wunderbar von Vivien Leigh verkörpert wurde.

Umso erstaunlicher ist es, dass Scarlett mit dem langweiligen Dave verlobt ist und sich mit ihm ein Haus gekauft hat – oder besser eine Baustelle, die der Möchtegernhandwerker endlos renoviert. Man kann gut nachvollziehen, dass sie sich eine Auszeit wünscht und die Chance ergreift, ein Haus in Notting Hill zu hüten. Ein Traum wird wahr für Scarlett – der Film wird für sie Wirklichkeit. Schon bald erlebt sie eine Filmszene nach der anderen und der Plan reift in ihr, zu beweisen, dass das Leben doch wie im Film sein kann. Ob es auch so eine Liebe wie im Film gibt?

Als Scarlett Sean kennenlernt, scheint es nicht so, als könnten die beiden sich näher kommen. Der Nachbar ist das pure Gegenteil zu ihr, er hasst Filme und das Kino. Da seine Schwester und die anderen Freunde Oscars Scarletts Plan jedoch unterstützen, hat er kaum eine Chance, sich von Scarlett fernzuhalten – insbesondere, da er eine Hochzeit eines Verwandten mit ihr besuchen soll. Und was für eine Hochzeit: Das Motto ist Star Wars! Han Solo und Leia heiraten endlich. 🙂

Es kommt natürlich, wie es kommen muss, Scarlett und Sean freunden sich an und schon bald haben sie ein viel größeres Projekt: Scarletts Mutter finden. Langsam aber sicher nähern sie sich ihrer Spur und kommen sich dabei auch gefährlich nah. Und nun? Wird Scarletts Hochzeit mit Dave auf eine ähnliche Art enden, wie Hugh Grants Hochzeit in „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“?

Ich fand Scarlett von Anfang an sehr sympathisch, wenn sie auch ziemlich übertreibt mit ihrer Leidenschaft für Filme. Auch alle anderen Charaktere sind weitestgehend nett – mit Ausnahme von Scarletts Verlobten Dave, den mochte ich gar nicht.

Am besten gefallen haben mir die zwei ungewöhnlichen Hochzeiten im Buch – auch Maddie feiert keine normale Hochzeit, sie heiratet im Dornröschenschloss in Disneyland Paris – und Scarletts Begegnung mit Johnny Depp – und natürlich die schönste, verrückteste Liebeserklärung aller Zeiten – kitschiger und romantischer geht es gar nicht mehr. Sie toppt ganz locker alles bisher da Gewesene in den bekannten Liebesfilmen!

Bis auf ein oder zwei Ausnahmen kannte ich alle im Buch erwähnten Filme, und das sind wirklich nicht wenige. Am Schluss des Buches gibt es noch einen Kurz-Reiseführer für Notting Hill, ein Film-Rätsel und die Beschreibung von Scarletts fünf Lieblingsfilmen: Notting Hill, Pretty Woman, Tatsächlich Liebe, Schlaflos in Seattle, Tatsächlich Liebe. Bis auf „Schlaflos in Seattle“, bei dem ich wunderbar im Kino geschlafen habe, sind das auch alles meine Lieblingsfilme. Fehlt nur einer, ein großartiger Film, der offensichtlich dank „Harry & Sally“ total untergegangen ist: „Forget Paris“ mit Billy Cristal und der bezaubernden Debra Winger. Für die, die ihn noch nicht kennen: Unbedingt anschauen, die Szene mit der Taube ist klasse. Hoffentlich kommt er bald mal wieder im Fernsehen, denn leider, leider, gibt es diesen Film noch immer nicht auf DVD! Und wer hat schon noch einen Videorecorder? Ich nicht.

Bevor ich jetzt weiter abdrifte: Ihr seht schon, ich mag dieses Buch sehr gerne. Ach was: Ich liebe es. Es ist lustig, es ist unterhaltsam und es geht um Filme. Meines Erachtens ist Ali McNamaras Buch zum Beispiel ein tolles Geschenk zum Valentinstag für Frauen, die die genannten Filme mögen. Nur so als Tipp für die Herren der Schöpfung.

Ich bedanke mich herzlich bei Lovelybooks, Goldmann (hier findet ihr eine Leseprobe und weitere Infos) und nicht zuletzt bei Ali McNamara, die mich auf die Leserunde aufmerksam gemacht hat. Na, war das jetzt nicht eine schöne Oscar-Rede?
Wie ich gerade gesehen habe, gibt es schon eine Fortsetzung, aber leider bisher nur in Englisch. Im Juni erscheint ein weiteres Buch von Ali McNamara, worauf ich mich schon sehr freue: Zwei Männer für Miss Darcy.  

Viel Spaß beim Lesen!

Deborah

Ps: Leider habe ich es versäumt, die genannten Filmtitel zu zählen beziehungsweise aufzulisten, vielleicht hat ja von euch jemand Lust dazu. 😉