Endlich hat Teil 1 der Pippa Bolle Reihe auch seinen Weg zu mir gefunden! Da konnte ich natürlich nicht widerstehen und musste ihn gleich lesen…

Zum Inhalt:

Pippa Bolle liebt das Leben in der Hinterhofidylle der Transvaalstr. 55 in Berlin. Nach der Trennung von ihrem untreuen Ehemann Leo ist sie wieder zu ihren Eltern und ihrem Bruder gezogen. Sie wohnt gerne dort, aber ihre Arbeit als Übersetzerin leidet durch ständige Störungen in Form von Hoffesten, Nachbarschaftsbesuchen…und so kommt sie einfach nicht weiter mit dem zu übersetzenden Text über Haubentaucher. Da kommt ihr das Angebot ihrer besten Freundin Karin gerade Recht: Sie soll für einige Wochen das Häuschen von Karins Vater Viktor hüten. Das Domizil liegt auf der idyllischen, ruhigen Havelinsel Schreberwerder in einer Kleingartenkolonie. Pippa fährt mit der Hoffnung auf viel Ruhe zur Insel. Idylle? Ruhe? Wohl kaum, denn ein schmieriger, unsympathischer Unternehmer-Sohn versucht sich die Insel mit übelsten Mitteln unter den Nagel zu reißen um eine Wellnessoase bauen zu können. 

Zunächst lernt Pippa jedoch all die netten Bewohner von Schreberwerder kennen: Herr X, der ausschließlich X-Kunstwerke herstellt, den liebenswerten Luis Krawuttke, der immer ins kräftige Berlinerisch verfällt, wenn er sich aufregt, Dorabella von Schlittwitz, eine alte, ziemlich kranke und leidende Dame und sehr gute Freundin von Viktor, Herrn X und Luis, die Kästners mitsamt Kästner-Kinder, die Peschmanns und die ständig zerstrittenen Marthalers. Aber auch vor den unsympathischen Menschen bleibt sie nicht verschont: Lutz Erdmann, der fiese Unternehmer, und Angelika Christ, eine sehr eifersüchtige Dame.

Schon bald herrschen auf der schönen Insel nur noch Misstrauen und Angst, denn ein Mörder geht um. Der erste Todesfall scheint zwar kein Mord zu sein, aber Pippa ist doch misstrauisch und entdeckt einige Ungereimtheiten. Pippa, ihr Bruder Freddy (Polizist bei der Berliner Wasserschutzpolizei), Nante (Fährmann und ehemaliger Polizist) und Kommissar Schmidt setzen alles daran, den (oder die?) Mörder dingfest zu machen und der Insel Schreberwerder ihren Frieden wieder zu geben.

Meine Bewertung:

Nachdem ich Teil 2 und 3 ja schon kenne, musste ich jetzt unbedingt auch mal den ersten Band lesen. Und ich fand ihn klasse! Von der Spannung her war er fast noch besser als die anderen beiden Bücher. Es gibt sogar einen richtig blutigen Mord, jawoll. Trotzdem kommt auch bei „Unter allen Beeten ist Ruh“ der Humor nicht zu kurz, eindeutig Stoff für eine Verfilmung. Richtig gut vorstellen kann ich mir zum Beispiel die Szene, bei der Kommissar Schmidt die Inselbewohner befragen möchte wegen eines Todesfalls – und alle sich gleich schuldig bekennen wegen verschiedenster Delikte. Irgendwie hat jeder auf Schreberwerder in der einen oder anderen Form Dreck am Stecken – und Kommissar Schmidt kocht auf kleiner Flamme, weil er seinen Angelurlaub in Südfrankreich verpasst (aber den holt er ja bekanntlich in Teil 3 nach :-)) Es ist schon sehr lustig, wenn alle meinen, sie werden wegen gemeinschaftlichen Kiffens festgenommen.

Sehr schön fand ich die Idee, eine Familie Kästner mit den Kindern Emil, Anton, Lotte & Luise in die Geschichte zu bringen. Und noch dazu lieben die Kinder Erich Kästners „Emil und die Detektive“ – manchmal sehr zum Leidwesen von Pippa und Mama und Papa Kästner, die immer wieder das gleiche Buch vorlesen müssen, obwohl die Kinder es schon auswendig aufsagen können. 

Und auch in „Unter allen Beeten ist Ruh“ haben sich die Autorinnen Auerbach und Keller wieder verewigt. Hier der Beweis, den ihr auf Seite 279 findet – es geht um einen eindrucksvolleren Namen für Kommissar Schmidt:

Karin ließ sich anstecken. „Ich wäre für Auerbach.“
Pippa und sie klatschten sich gackernd ab.
„Und ich geh zum Lachen in den Keller“, parierte Freddy unerwartet schlagfertig.

Ganz schön raffiniert, gell? 

Pippa löst den Fall natürlich und alles wird gut – sonst gäbe es ja nicht die super tollen Fortsetzungen, deren Beschreibung ihr hier findet:


Euch viel Freude beim Lesen und ich freue mich schon riesig auf den hoffentlich bald erscheinenden vierten Teile von Pippa Bolle.

Oh, gerade sehe ich, dass ein Erscheinungstermin für den nächsten Band schon feststeht: Am 12.07.2013 soll „Ins Gras gebissen“ erscheinen. Weitere Infos gibt es auf der Verlagsseite von List.

Und so wird es aussehen:

(Cover von der Verlagsseite der Ullsteinbuchverlage)

Mein persönlicher Cover-Favorit der Pippa Bolle Reihe ist eindeutig von Teil 3 „Tote Fische beißen nicht“.

Gute Nacht
Deborah

Infos zum Buch:


Auerbach & Keller – Unter allen Beeten ist Ruh

  • Taschenbuch: 400 Seiten
  • Verlag: List Taschenbuch (15. April 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3548610374
  • ISBN-13: 978-3548610375