Frauenbuch? Männerbuch? Keine Ahnung, auf jeden Fall gut!
Jonas ist der Mann, der auf den Plan tritt, wenn der angebliche Mr. Right gegangen ist. Dann nämlich hat Jonas seinen Einsatz, um die Hinterlassenschaften des Ex zu beseitigen und die Wohnungen der Verlassenen zu renovieren – und manchmal auch ihre Herzen. Nur sein eigenes Herz scheint Jonas nicht sanieren zu können, denn er hütet ein tragisches Geheimnis um seine einstige große Liebe. Doch sein Leben ändert sich, als er der scheinbar so abweisenden Hella und ihrer vorwitzigen kleinen Tochter Maja begegnet.
Zunächst einmal muss ich sagen, dass das Buchcover eindeutig täuscht: Man würde vermuten, dass es sich um einen reinen Frauenroman handelt. Schade, denn auch Männer haben an diesem Buch sicherlich Spaß – aber welcher Mann kauft sich schon ein Buch in Rosa und mit Herzchen drauf? Hier sollte der Verlag vielleicht doch noch mal die Gestaltung überdenken.
Die Geschichte von Jonas und „Johnny“ – seinem Namen bei den Kundinnen mit gebrochenem Herzen – wird von ihm selbst erzählt, aus seiner Sicht. Es kommt daher auch oft seine Verwirrung über typisch weibliche Verhaltensweisen zum Ausdruck. Als Frau muss ich Jonas, Johnny und vermutlich auch Jo Recht geben: Wir sind wohl manchmal etwas kompliziert. Aber hey, dafür liebt ihr uns doch auch, oder? :o)
Sehr interessant und auch durchaus nachvollziehbar finde ich Jonas‘ Gedanken über den Mond beziehungsweise seiner Ansicht nach „die Mondin“. Auch hier muss ich ihm wieder Recht geben: Warum heißt der Mond eigentlich bei uns der Mond und in vielen anderen Sprachen die Mond? La lune, a lua, la luna… Der Mond hat auch typisch weibliche Züge, er nimmt ab und zu…
Ich habe das Buch sehr schnell gelesen, weil ich einfach wissen wollte, ob und wie sich Hella und Jonas letztendlich finden – denn immer wieder werden ihnen Steine in den Weg gelegt, seien es eigene Zweifel, Kummer oder fiese Fallen von den Ex(en?) beider Seiten. Und man fiebert jedes Mal mit, wenn Jonas wieder reinfällt. Man will ihn in die richtige Richtung schubsen, ihm helfen. Toll finde ich die Hinterhof-Idylle mit seinem Freund und Arbeitgeber Cornelius („der Halbchinese“), seiner Frau Marita und den Töchtern Pia und Laura („die Viertelchinesen“). Schön, fast wie eine riesengroße Familie in die auch Hella und Maja gut reinpassen würden. Aber kriegen die beiden es geregelt? Das müsst ihr schon selbst lesen. Und ich kann nur empfehlen: Lest es – egal ob Männlein oder Weiblein. Ist für beide geeignet. Meine bessere Hälfte amüsiert sich auch gerade darüber.
Bleibt letztendlich nur eine Frage (die wohl unbeantwortet bleiben wird): Wieviel Jo steckt in der Figur von Jonas/Johnny?
Mir tat der Abschied von der Großfamilie fast leid und ich wäre nicht unglücklich, wenn man irgendwann mal erfährt, wie es weitergeht. ;o)