Dieses Schmuckstück habe ich bei einer Kinderbuchbloggerin auf Instagram entdeckt und war schon einmal direkt verliebt in das Cover. Als ich dann den Klappentext gelesen und Teile der Illustrationen im Buch gesehen hatte, war ich hin und weg. Umso mehr freue ich mich, euch dieses Kinderbuch vorstellen zu dürfen.
Darum geht es in „Midwatch“:
Das Waisenmädchen Maggie Fishbone wird zur gleichen Zeit wie zwei weitere Mädchen in ihrem Alter, Nell und Sofie, beim „Midwatch-Institut für Waisen, Ausreißerinnen und unerwünschte Mädchen“ abgegeben. Weil sie laut Meinung der Erwachsenen zu nichts zu gebrauchen sind. Maggie und die anderen Mädchen haben Angst. Die Mädchen in der Schule laufen mit traurigen Gesichtern durch die Flure und es ertönt traurige Orgelmusik. Maggie macht sich auf das Schlimmste gefasst.
Miss Mandelay führt die Schule mit strenger Hand und die Kinder haben nichts zu lachen – zumindest so lange, bis die Vormünder der Waisenmädchen wieder verschwunden sind. Was die drei Mädchen nicht im Traum erwartet hätten. Werden sie doch mit Kuchen, netten Worten und einem Stundenplan nach Wahl empfangen. Ein Stundenplan für Fächer wie Verstecken, Tanzen, Schwyzerdütsch… Maggie, Nell und Sofie kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Auch bekommen sie eine neue Garderobe. Es fällt ihnen zunächst schwer, sie an ihr neues Leben zu gewöhnen, denn bei Midwatch glaubt niemand, dass die Mädchen zu nichts nutze sind. Im Gegenteil: Jedes Mädchen wird nach seinen Talenten gefördert. Und im Geheimen übernehmen die Mädchen mysteriöse Fälle in der Stadt – sie werden zu Nachwuchs-Ermittlerinnen erzogen.
Maggie kann das zunächst nicht glauben. Doch wie die anderen Mädchen erhält auch sie eine Puppe, gefüllt mit allerlei nützlichen Dingen wie Taschenmesser, Ferngläsern und so weiter. Und schon bald haben sie ihren ersten Fall: Miss Fenchurch wird vermisst gemeldet von Dr. Entwhistle, dem Bibliothekar, der sie immer mit Büchern über Orchideen versorgt. Und so ermitteln die Mädchen. Da zur gleichen Zeit ein Nachtmonster sein Unwesen in der Stadt treibt, wird der Fall nach und nach gefährlicher. Aber Maggie, Sofie, Nell und die Mädchen des ersten Jahrgangs geben nicht auf.

Meine Leseeindrücke zum Buch:
Was für eine tolle Idee von Miss Mandelay, den Mädchen zu helfen, ihre Begabungen zu nutzen und gleichzeitig ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Ich war von Anfang an restlos begeistert von dieser Geschichte und wünschte mir, es gäbe mehr Miss Mandelays auf der Welt, die das unglaubliche Potenzial von Mädchen sehen, die sich nicht nur einfach anpassen und klein halten lassen möchten. Die Schulleiterin legt großen Wert darauf, dass ihre Schützlinge so viel wie möglich lernen – möglichst Wissen, dass sie auch in der Praxis benötigen können und das Ganze noch verbunden mit Spaß.
Ich liebe diese Geschichte von Anfang bis Ende. Es war so schön mitzuerleben, wie die verunsicherten, schüchternen jungen Mädchen zu richtig selbstbewussten Mädchen wurden, die sich auch von Verbrechern und Monstern nicht einschüchtern ließen und alles taten, um sich gegenseitig zu helfen. Ich sagte es ja bereits: Eine Traumschule!
Leider kenne ich mich in Heidelberg nicht genug aus. Somit kann ich nicht beurteilen, wie sehr sich die australische Autorin und Illustratorin während ihres Stipendiums von dieser Stadt beeinflussen ließ und diese eventuell als Vorbild für die Stadt im Buch verwendet wurde. Die Geschichte spielt zu einer Zeit in der Vergangenheit. Einer Zeit, in der es die ersten Automobile und Zeppeline gab. Besonders gut gefiel mir, dass in der Stadt Zeppeline als eines der Fortbewegungsmittel genutzt wurden. Das Ganze ist so fantastisch beschrieben, dass man sich diese Stadt richtig gut vorstellen kann, und am liebsten direkt einmal anschauen würde.
Ich mochte Maggie, Nell und Sofie auf Anhieb – sie sind alle drei richtig gute Vorbilder für Mädchen. Ihre Mitschülerinnen und Lehrerinnen sind ebenfalls toll. Auf diese Schule wäre ich auch gerne gegangen. Es macht so viel Spaß, diese spannende Geschichte zu lesen.

Meine Bewertung / mein Fazit zu „Midwatch“:
Ganz großes Kino – für mich 1a Filmstoff und eines meiner Jahreshighlights bei den Kinderbüchern. Dieses Buch lege ich euch gerne ans Herz. Denn die Botschaft darin ist einfach so schön und wichtig für jedes Mädchen: Nämlich, dass sie nicht nutzlos oder gar dumm sind – sondern jede ihre eigenen, besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten hat und gemeinsam mit anderen Großes erreichen können.
Meines Erachtens sollte „Midwatch“ noch viel mehr beworben werden, es ist so ein wertvolles Buch. Ich werde es auf jeden Fall weiter empfehlen. Und euch empfehle ich, mal bei der Buchhandlung eures Vertrauens reinzustöbern. Es lohnt sich, auch die Illustrationen genauer anzusehen.
Ich wünsche euch viel Spaß mit den Mädchen von Midwatch!
Deborah

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Vielen lieben Dank an den Penguin Junior Verlag für das Rezensionsexemplar. Weitere Infos zum Buch findet ihr auf der Internetseite des Penguin Junior Verlages.