Julia Dessalles – Herzklangstille

Als Julia Dessalles zum ersten Mal ihr neues Buchbaby Herzklangstille auf Instagram vorstellte, war es um mich geschehen. Dieses traumhaft schöne Cover! Umso mehr ich über den Inhalt erfuhr, umso neugieriger wurde ich auf die Geschichte und habe das Buch deshalb direkt vorbestellt bei der Buchhandlung LesArt Lohmar. Und dann begann das Warten, bis ich dieses wunderschöne Buch in Händen halten durfte. Am 17. August war es dann endlich soweit und ich bin direkt zur Buchhandlung geeilt, um es abzuholen. Ich sag ja, ganz große Vorfreude. Ob meine Erwartungen wohl erfüllt wurden? Was denkt ihr?


Darum geht es in Herzklangstille:


Als kleines Mädchen hat June ihre Mutter verloren. Ihr Vater hat ihr daraufhin eine nicht funktionstüchtige Telefonzelle in den Garten gebaut, damit June jederzeit mit ihrer Mutter sprechen und ihr von ihrem Tag oder ihren Sorgen erzählen kann. Natürlich erhält sie nie eine Antwort und dennoch ist es tröstlich für die Einzelgängerin.


12 Jahre später ist June wieder einmal enttäuscht und verletzt worden und bittet ihre Mutter um Hilfe. Womit sie nie gerechnet hätte, passiert tatsächlich. Es antwortet ihr jemand, allerdings nicht ihre Mutter sondern ein Junge namens Lucas. June kann es nicht fassen, freundet sich dann aber schon bald mit Lucas an, der sie regelmäßig zum Lachen bringt.


Doch da gibt es noch einen weiteren Jungen, über den sie sich Gedanken macht: Cole. Einen Typen im Kapuzenpulli, den sie immer an der Bushaltestelle sieht und der sie jedes Mal voller Hass anstarrt. Sie hat keine Ahnung, wer er ist, oder warum er sie so hasst. June ahnt nicht, wie sehr ihr Schicksal mit den beiden Jungen verbunden ist und welche Konsequenzen das für sie haben wird.

Der Klappentext zu Herzklangstille von Julia Dessalles.


Meine Leseeindrücke:


„Herzklangstille“ hat mich von Anfang an abgeholt. Zunächst erwartete mich der Prolog und darin einige „Telefonate“, die June im Laufe der Jahre mit ihrer Mutter geführt hatte, bis am Tag 4514 nach dem Tod ihrer Mutter plötzlich jemand auf ihren Anruf antwortet. Das ist natürlich ein Schock für June, denn sie weiß ja, dass das Telefon nicht angeschlossen ist. Und doch spricht Lucas mit ihr. Sie hat keine Ahnung, wer er ist, doch sie sie ahnt bald, dass sie keine Chance haben wird, ihn kennenzulernen. Und dann ist da noch dieser mysteriöse Cole, der ihr immer böse Blicke zuwirft.


Bei June hatte ich das Gefühl, dass sie auch nach all den Jahren noch nicht richtig von ihrer Mutter Abschied genommen hatte. Ihr Leben geht zwar weiter, aber sie findet keinen rechten Anschluss in der Schule, ist eine Außenseiterin, die von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern meistens ignoriert oder ausgelacht wird. June hat keine richtigen Freunde.


Was sie aber hat: einen unglaublich tollen und liebevollen Vater, ihren Pops. Er vertraut ihr und steht hinter ihr. Nicht nur, dass er die Telefonzelle für sie gebaut hat, er bedrängt sie auch nicht, endlich mehr unter Menschen zu gehen. Er gibt seiner Tochter Zeit zum Trauern und gleichzeitig viel Halt. Außerdem muntert er June immer wieder mit seinen Geisterdinnern auf, indem er die Geister von berühmten Persönlichkeiten anlocken will, indem er ihnen ihr Lieblingsgericht kocht und sie zusammen mit June über ein Ouija-Brett kontaktiert. So lernen beide die eine oder andere außergewöhnliche Person kennen. Und Junes Leben beginnt sich zu ändern, als sie Lucas kennenlernt. Ihre kleine Welt wird größer…


Über Lucas und Cole möchte ich euch nicht allzu viel verraten um euch nicht um den Lesegenuss zu bringen. Mir sind beide sehr ans Herz gewachsen, ganz besonders aber Cole. Lucas ist der Sonnenschein, aber ist Cole tatsächlich so dunkel und abweisend, wie er auf den ersten Blick wirkt? June jedenfalls lässt sich nur im ersten Moment davon abschrecken.

Das Buch zusammen mit der Blechdose und den Blogmäusen unter einem Magnolienbaum.


Meine Bewertung zu Herzklangstille:


Herzklangstille von Julia Dessalles ist eines der Bücher, die mir nicht aus dem Kopf gehen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Selten habe ich erlebt, dass das Thema Abschied nehmen so liebevoll beschrieben wurde. Es ist ein sehr schwieriges Thema, und doch ist Herzklangstille keine schwere Kost sondern eine wunderschöne Geschichte um (erste) Liebe, Familie, Freundschaft und Hoffnung. Hoffnung auch darauf, dass wir doch noch einmal eine Chance haben, mit geliebten Menschen zu sprechen, die uns zu früh alleine ließen. Dieser Gedanke mit dem Telefon des Windes, über das man mit seinen verstorbenen Liebsten sprechen kann, gefiel mir unheimlich gut. Ein schöner, hoffnungsvoller Gedanke.


Die ganze Geschichte ist so positiv – trotz all der traurigen Geschehnisse. Mir gefiel unheimlich gut, wie sehr June, Cole, Lucas und ihre Familien im Lauf der Geschichte langsam heilten. Und natürlich habe ich auch die eine oder andere Träne vergossen. Herzklangstille ist kurz gesagt sehr emotional, eine tiefgehende Geschichte, die mit Sicherheit noch lange in mir nachhallen wird.


Ich danke Julia Dessalles für diese Story, die mich von Seite zu Seite tiefer in ihren Bann zog und nicht mehr los ließ. Herzklangstille gehört zu den Büchern, die ich einfach nicht weglegen wollte bis zum Ende, und von denen ich jede Minute genossen habe. Ich bin sicher, ihr werdet das Buch auch lieben. Zuerst vielleicht das hübsche Äußere, aber dann auch den Inhalt. Herzklangstille ist eines meiner Jahreshighlights, wenn nicht sogar das Jahreshighlight im Bereich Jugendbücher. Für mich ein Buch, das in jeder Buchhandlung stehen sollte! Genau dort könnt ihr es natürlich auch bestellen. 😉


Ich wünsche euch viel Freude mit Herzklangstille und würde mich freuen von euch zu hören, wie es euch gefallen hat. Lass mal hören!


Deborah

Herzklangstille von Julia Dessalles mit Deko und Blogmaus.


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Folgenden Link kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:


Weitere Infos zur Autorin und zum Buch findet ihr auf der Internetseite von Julia Dessalles.