Elisa spielt wohl in der gleichen Altersgruppe wie ich. Titel, Inhalt und Cover schrien danach, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Und sie haben recht behalten…
Zum Inhalt:
Elisa bezeichnet sich selbst als „thirty something“, denn „something“ ist ein durchaus dehnbarer Begriff. Ihre Eltern sind rüstige Rentner, die gerne in der Weltgeschichte rumreisen – aber nur mit einer kompletten Apotheken- und Handwerkerausstattung, um sich für alle Eventualitäten abzusichern. Wenn ihre ansonsten lieben und netten Eltern nicht schon genug Unfug treiben oder Elisa mit Berichten über Arztbesuche in den Wahnsinn treiben, dann schafft es mit Sicherheit Schwiegermutter und Patronin Margret, die mehrfach am Tag anruft.
Zu Hause hockt Elisas 14-jähriges „Pubertäts-Alien“ Rick ständig in seiner Gruft vorm Rechner und ab und zu schaut ihr Mann Alex zum Essen und Schlafen vorbei. Wobei er gefühlt immer weniger Zeit hat und ständig irgendwelchen heimlichen Handytelefonate führt. Spätestens bei einer dringend notwendigen Dienstreise nach Paris und mit seiner jungen Assistentin wird Elisa misstrauisch.
Gemeinsam mit Freundin Karina geht sie der Sache auf den Grund und beschließt auch, wieder arbeiten zu gehen. Spannend, wenn der Direktor der Schule, an der man sich bewirbt, wie Matthew McConaughey aussieht…
Meine Bewertung:
Ich hatte so viel Spaß mit dem Buch. Seither habe ich auch ständig das Lied „Männer sind Schweine…“ im Kopf – vielen Dank auch dafür. 🙂 „Tausche Schwiegermutter gegen Goldfisch“ ist einfach eine klasse Mischung aus Liebe, Freundschaft, Familie und ganz viel – teilweise auch etwas bissigem – Humor. Ein Rezept für vergnügte Lesestunden.
Ganz im Ernst, es ist schon sehr unterhaltsam, wenn Elisa mit aller Gewalt dagegen kämpft, nicht mehr als junge, attraktive Frau angesehen zu werden. Und gleichzeitig hat sie alle Liebesmüh, die Verwandtschaft glücklich zu machen oder sie zumindest aus misslichen Lagen zu befreien. Als Krönung des Ganzen führt Gatte Alex auch noch heimliche Telefonate und bleibt ziemlich oft bis abends spät in der Firma. Verständlich, dass Elisa herausfinden will, wem der Klingelton „Strangers in the night“ zugeordnet ist.
Ihre beste Freundin Karina vermutet natürlich, dass Alex ein Verhältnis hat. Gemeinsam planen sie weitere Schritte und natürlich auch einen Gegenschlag. Denn wenn der Mann fremdgeht, darf Frau das natürlich auch, oder? Dummerweise kommt Margret Elisa immer wieder in die Quere und nimmt ihre Zeit in Anspruch. Der Frust ist dementsprechend groß.
Aber wenigstens eine gute Sache gibt es dann doch: Elisa schafft es tatsächlich, eine neue Stelle als Grundschullehrerin zu finden. Obwohl sie sich erstmal gnadenlos blamiert – kein Wunder, wenn der Direktor der Schule wie Matthew McConaughey aussieht – ist das doch ein echter Lichtblick. Auch wenn Grundschulkinder nicht mehr ganz das sind, was Elisa in Erinnerung hat: kleine Monster, die ihr das Leben wahrlich nicht einfacher machen…
Die Geschichte von Elisa, Alex und dem Rest der Familie ist so locker und flockig geschrieben, dass ich sie einfach direkt durchlesen musste/wollte. Bei einer Szene hatte ich wirklich einen Lachanfall. Ich sage nur drei Dinge: Kirche, Kinder, „Männer sind Schweine“… Wenn ihr das Buch lest, wisst ihr, was ich meine.
Ich kann euch noch verraten, dass es ein Happy End gibt – aber für wen, sage ich nicht. Das sollt ihr schon selbst herausfinden.
Weitere Infos zum Buch und der Autorin und eine Leseprobe findet ihr bei blanvalet. Ich konnte die super sympathische Autorin beim Blog ’n‘ Talk Treffen von Random House auf der Messe kennenlernen. Damit ihr auch wisst, wer „Tausche Schwiegermutter gegen Goldfisch“ geschrieben hat, habe ich natürlich auch ein Foto gemacht:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlich bei blanvalet für das Rezensionsexemplar und die Möglichkeit, Sabine Zett auch persönlich zu treffen.
Deborah