Sabrina Qunaj – Elfenmagie….Kopfkino vom Feinsten…

…in HD, 3D, Dolby Surround…
Wichtig vorab: Spoilergefahr! Ich will natürlich nicht zu viel verraten, kann aber nicht versprechen, dass mir das eine oder andere rausrutscht.
Meine Bewertung:
Die Tränen sind gerade erst getrocknet.Ich habe das Buch eben zu Ende gelesen und bin noch total hin und weg. Das Wichtigste vorab: Ich gebe dem Buch 6 von 5 möglichen Sternen! Es ist wirklich das beste, das ich seit langem gelesen habe. Es hat einfach alles zu bieten, was man sich wünschen kann: Phantasie, Liebe, Spannung, unerwartete Wendungen, vielschichtige Charaktere, Missverständnisse, Dramen, Verrat, Schicksal, Magie…das alles und noch viel mehr im Überfluss.
Wie ihr oben sehen könnt, ist das Cover sehr gelungen. Ich sah es, habe die Inhaltsangabe gelesen und wollte es unbedingt haben. Ich hatte zunächst meine Bedenken, wie dieses dicke Taschenbuch nach dem Lesen aussehen würde, aber ich habe mich getäuscht! Es ist noch immer in einem Topp-Zustand. Okay, ich habe es auch sehr vorsichtig gelesen.
Bemerkenswert ist von Anfang an, dass in diesem Buch quasi die dunkle Seite die gute ist und die Herrscherin des Lichtreiches das personifizierte Böse darstellt. Königin Alkariel ist die große, böse Hexe in diesem Spiel. Wohingegen die Schattenritter und Dunkelelfen die einzige Nachfahrin von Alkariels Schwester Daralee, die Halbelfe Vanora, beschützen. Glendorfil und Eamon wissen, dass Alkariel mit Vanoras Blut die Barriere zwischen dem Lichtreich und dem Schattenreich Elvions zerstören will um wieder über das ganze Reich zu herrschen. Sie wissen auch, dass Vanora dafür sterben muss. Die Schattenritter haben es sich zum Ziel gemacht, Vanora so lange vor Alkariels Einfluss zu schützen, bis sie stark genug ist, gegen Alkariel zu kämpfen und sie zu besiegen. Daher wächst sie unter dem ständigen Schutz der Dunkelelfen in der Welt der Menschen auf, bei ihrem Vater Briac. Ab ihrem zehnten Lebensjahr wird sie jedoch von Glendorfil unterrichtet. Ziel beider Seiten ist die Vereinigung Elvions – aber mit unterschiedlichen Mitteln. Als Fürst Nevliin, der frühere beste Freund und mittlerweile Anführer der Lichtritter, ins Spiel kommt, eskaliert die Situation. Er ist der treue Diener Alkariels bis er ihre wahre Natur und ihren Verrat ihm gegenüber erkennt. Auch er wird zum erbitterten Feind Alkariels.
Bis zuletzt haben sich meine Sympathien für die einzelnen Figuren ständig geändert. Ich wurde immer wieder überrascht, wenn zum Beispiel aus einem vermeintlich gefühlskalten Elfen ein mitfühlendes Wesen und aus einer lieben, unschuldigen Halbelfe eine blutrünstige Rächerin wurde. Auch war ich erstaunt dass mir eine gänzlich unsympathische Figur zum Schluss sehr leid tat, weil sie nur missverstanden wurde: Prinzessin Liadan, König Eamons Schwester. Von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass sie Eamon sabotierte, doch letztendlich bewahrt sie nur ihr Volk vor weiterem Schaden und verliert dadurch sogar die Zuneigung ihres Bruders und des Fürsten Nevliins – der ihr offensichtlich auch sehr viel bedeutet.
Spannend ist natürlich die klassische Dreiecksbeziehung Eamon – Vanora – Nevliin. Es ist sehr schnell klar, für wen Vanoras Herz schlägt, und dass sich daraus auch ein Kampf zwischen den Rivalen entwickelt. Was natürlich das gemeinsame Ziel, Alkariel zu besiegen, umso schwieriger gestaltet.
Wer jetzt ausschließlich einen Haufen Gefühlsduselei erwartet, wird sich sehr wundern: Bis zur finalen Schlacht kommte es zu einigen spannenden und auch sehr drastisch beschriebenen Kämpfen und Schlachtszenen. In manchen Fällen sind das Gemetzel und der Blutrausch schon erschreckend und nichts für zarte Gemüter. Damit wäre wohl auch die Frage geklärt, ob dieses Buch auch etwas für Männer ist. Ich bin der festen Überzeugung, dass genug Action vorhanden ist.
Aber auch in der dramatischsten Situation vermag eine Person alles aufzulockern und einem hin und wieder ein Kichern zu entlocken: Der Kobold Bienli. Er und seine Frau Finola sind für mich die absoluten Highlights und auch meine Lieblingscharaktere. Bienli ist einfach klasse – er versucht alles, um seiner geliebten Finola aus dem Weg zu gehen – er hat Angst vor ihrem Kochlöffel, mit dem er wohl schon so einige schmerzhafte Begnungen hatte. Dafür bringt er sich auch gerne mal in die eine oder andere Gefahrensituation, und freut sich am Schluss wie ein Schneekönig, wenn er seiner Finola ein Lächeln entlocken konnte. Die zwei sind für mich das Traumpaar in dieser ganzen Geschichte und ich hoffe sehr, in weiteren Romanen um das Schicksal Elvions wieder von den beiden zu lesen. Schade, leider ist mir der Zettel, mit dem ich einen bestimmten Dialog zwischen Nevliin und Bienli markiert habe, aus dem Buch gefallen und ich finde die Stelle nicht mehr. Dieses Gespräch war einfach göttlich – aber ihr werdet es ja vielleicht selbst lesen und finden.
Ganz wichtig zu wissen: Dieses Buch ist eine abgeschlossene Geschichte. Der zweite Band und eventuell folgende müssen also nicht unbedingt gelesen werden. Ich bezweifle allerdings, dass ihr die Folgebände nicht lesen wollt, wenn ihr Elfenmagie durchgelesen habt. Ich persönlich will auf jeden Fall wissen, wie es in Elvion weitergeht und hoffe auf einige, spannende und ereignisreiche aber auch gefühlvolle Fortsetzungen – Schlachten und Kriege sind ja nicht alles.
Eine der schönsten Momente findet sich ganz am Schluss:
Kurz huschte ein Lächeln über Eamons Gesicht, als er beobachtete, wie Bienli Finola zärtlich durchs Haar stricht, ihre Wange küsste und ihre Tränen fortwischte.
Und dann verstand er…
…Dieses Bild der beiden Kobolde zeigte ihm den Sinn, ließ ihn verstehen…“
Was Eamon versteht, müsst ihr selbst lesen. Ich wünsche euch viele spannende, lustige, traurige Lesestunden! Und der Autorin Sabrina Qunaj danke ich für eben diese Stunden, die sie mich in ein magisches Reich entführte.
Eure Deborah
Ps: Ein herzliches Dankeschön auch an den Aufbau-Verlag und an Blogg dein Buch!
Weitere Infos und Möglichkeit zur Bestellung gibt es direkt beim Verlag: klick mich

Und hier findet ihr die Homepage der Autorin: Sabrina Qunaj

Taschenbuch: 976 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 1 (20. Februar 2012) 
ISBN-10: 3746627389 
ISBN-13: 978-3746627380