Ulrike Herwig – Mein Gott, Wanda

Sport ist Mord?!? Aber Lachen ist definitiv gesund!

Meine Bewertung:
Ein tolles Buch, teilweise habe ich Tränen gelacht!! Ich konnte „Mein Gott, Wanda“ nicht mehr aus den Händen legen und habe es mal eben von gestern auf heute durchgelesen. Als ich das Buch bei Vorablesen entdeckt habe, ist mir natürlich direkt das Cover ins Auge gesprungen. Bei dem Cover konnte das Buch ja nur lustig sein. Die Leseprobe hat mich überzeugt und ich wollte die Geschichte unbedingt zu Ende lesen. Zum Glück habe ich ein Exemplar gewonnen. 🙂 Meinen herzlichen Dank an vorablesen und Marion von Schröder.
Zur Geschichte: Wanda ist eben in Rente gegangen und hat ihren geliebten Teeladen verkauft. Das Rentnerdasein ist leider so ganz anders, als sie sich das vorgestellt hat, schon nach gerade mal einem Monat ist ihr sterbenslangweilig und sie tyrannisiert den neuen Besitzer ihres Teeladens. Zu ihrer großen Überraschung wird sie von einem Bekannten aus dem Teeladen zu einer Australien-Reise eingeladen. Bertram kann Wanda tatsächlich zu der Reise überreden und Wanda freut sich auf die neuen Eindrücke und die Zeit mit Bertram. Die Vorfreude wird jedoch aprubt eingebremst, als ihr Sohn anruft. Sie eilt zu ihm ins Krankenhaus. Stefan, der Besitzer einer „Mucki-Bude“ ist, hat sich einen Trümmerbruch zugezogen und muss für längere Zeit im Krankenhaus und anschließend in Reha bleiben. Er bittet seine Mutter um Hilfe – sie soll für ihn den „Club“ übernehmen – natürlich mit Hilfe eines Freundes. Schweren Herzens sieht Wanda von der Australien-Reise ab und verspricht ihrem Sohn, auf sein Studio aufzupassen. Wanda ist zunächst hoffnungslos überfordert und wundert sich über die schlampige Geschäftsführung ihres Sohnes – er steuert direkt auf den Bankrott zu. Wanda erwacht aus ihrer Lethargie und entwickelt schon nach kurzer Zeit neue Geschäftsideen. Sie schafft es mit Hilfe ihrer Freundinnen Biggi und Marianne eine Menge Ü60-Kunden anzulocken. Es kommt Leben in die Bude! Im wahrsten Sinne des Wortes. Auf einmal muss sich Wanda mit mehreren Verehrern und einer Menge schwieriger Fragen herumschlagen: Mit was für Schnäppchen-Angeboten locke ich Senioren an? Wie bekomme ich die Stammgäste dazu, zu bezahlen? Was ist Facebook? Warum um Himmels Willen isst irgendjemand diese Papp-Energieriegel, wenn es doch Mariannes Kuchen gibt? Und und und…
Die Story steckt voller Optimismus und Lebensfreude. Und wieder einmal zeigt uns eine Autorin, dass es auch noch ein Leben Ü60 gibt – und das muss gar nicht schlecht sein! Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass ich mit Ü60 auf Gartenzwerge stehen werde, die fast so groß sind wie ich. Gruselige Vorstellung, so ein Teil im Garten stehen zu haben. Nee, Wanda, damit könntest du mich nicht hinterm Ofen vor locken… 🙂
Hier noch eine schöne Stelle aus dem Buch – Wanda und ihre pummelige Freundin Biggi sind in einem Sportgeschäft und suchen nach einer Trainingshose für Biggi. Wanda spricht mit einer jungen Verkäuferin:
„Was haben sie denn für eine Hose an?“ fragte Wanda zurück. „Die gefällt mir. Was meinst du, Biggi?“
„Das sind City-Sweatpants“, erklärte die Verkäuferin. „Die gibt es mit dem Namen einer Stadt hinten drauf. Da kann man ein bisschen Lokalpatriotismus zeigen.“ Sie lächelte und machte eine leichte Drehung. Köln stand auf der Rückseite der Hose, genau auf dem winzigen, schmalen Po der jungen Frau. „Ist doch schick, nicht?“
Biggi sah resigniert an sich herunter. „Haben Sie auch eine mit Mecklenburg-Vorpommern?“
Nun versteht ihr sicher, warum ich das eine oder andere Lachtränchen nicht verdrücken konnte.
Viel Spaß beim Lesen!
Softcover: 270 Seiten
Verlag: Marion von Schröder, 1. Auflage, 13. Juli 2012
ISBN-13: 978-3-5477-1184-4