Habt ihr auch Autorinnen und Autoren, von denen ihr gar nichts anderes erwartet, als dass euch ihre/seine Bücher glücklich machen? So geht es mir mit den Büchern von Anne Sanders. Die Bücher um St. Yves habe ich geliebt und deshalb war ich schon sehr sicher, dass mir auch ihr neues Buch Für immer und ein Wort sehr gut gefallen würde. Ob es so ist? Erfahrt ihr gleich, versprochen!
Darum geht es:
Annie ist Mitte 30, Lektorin in Cambridge und wurde von der Liebe ihres Lebens (Finley) für eine jüngere Ausgabe ihrer selbst verlassen. Sie ist am Boden zerstört und legt trotzdem großen Wert darauf, mit ihrem Ex befreundet zu bleiben. Er hat sie sogar zu seiner Hochzeit eingeladen. Und Annie tut es sich tatsächlich an. Sie fährt mit ihrer besten Freundin Hoola nach Dartmoor, um bei der Hochzeit dabei zu sein. Als das frischgebackene Ehepaar in die Flitterwochen entschwindet, fällt Annie in ein noch tieferes Loch. Während einer Wanderung durchs Moor findet sie eine Letterboxing-Dose, in der sich neben dem üblichen Heft und Stempel noch ein Notizbuch befindet. Ein Notizbuch mit sehr persönlichen Gedanken und Gedichten, die Annie tief berühren.
Ganz aus Versehen nimmt sie das Notizbuch mit nach Hause. Es wird bald zu ihrem dauerhaften Begleiter. Als sie durch einen blöden Zufall eine Adresse darin entdeckt, beschließt sie, den Verfasser aufzusuchen und ihm das Notizbuch zurückzubringen. Natürlich ist sie auch neugierig auf den Besitzer des Buches. Umso erstaunter ist sie, auf den wortkargen und sehr zurückhaltenden Jack zu treffen, der so gar nicht ihren Vorstellungen entspricht. Und doch: Die Diskrepanz zwischen seinen Worten und seinem Auftreten machen sie neugierig. Irgendwie findet sie den geheimnisvollen Jack auf seine Art anziehend.
Meine Eindrücke/Anmerkungen zum neuen Buch von Anne Sanders:
Kennt ihr Letterboxing? Ich hatte irgendwann schon einmal davon gehört, aber ehrlich gesagt nicht mehr daran gedacht. Erstaunlicherweise gibt es Letterboxing schon seit 1854 – entstanden ist diese Freizeitbeschäftigung in Dartmoor, als ein Wanderer zunächst eine Flasche mit einer Visitenkarte während einer Wanderung versteckte und andere Wandere dazu ermutigte, diese zu suchen und ihre Visitenkarten zu hinterlassen. Bald wurden die Flaschen wohl durch Boxen ersetzt und heutzutage befindet sich in den Boxen ein Stempel und ein Logbuch: Die Wanderer können ihren Stempel hinterlassen und sich selbst einen Eintrag in ihr Logbuch machen. Das Letterboxing funktionierte mit Wanderkarten und Kompass – mittlerweile gibt es wohl auch eine Geochaching Variante davon. Auf jeden Fall scheint mir das Ganze Spaß zu machen. Weitere Informationen dazu könnt ihr übrigens auf Wikipedia nachlesen.
Was mich auf Anhieb begeistert hat an Für immer und ein Wort war natürlich das wunderschöne, blumige Cover. Aber eben nicht nur. Im Anschluss an den die Geschichte gibt es noch einen großen, blumig illustrierten Notizbuchteil, in dem man seine eigenen Gedanken vermerken kann. Dazu sind verschiedene Fragen vermerkt, zu denen man seine ganz persönlichen Gefühle hinterlassen und zu einem späteren Zeitpunkt nachlesen kann. Eine sehr schöne Idee. Ich überlege noch, ob und was ich eintrage – denn es fällt mir nicht leicht, in Bücher etwas hinein zu schreiben.
Die Charaktere:
Annie fand ich von Anfang an sehr sympathisch, allerdings störte es mich zunächst etwas, wie wenig ihr bewusst war, dass sich alles nur um ihre Gefühle, ihre Probleme und ihre Verletzungen drehte. Ihre Freundin Hoola ist immer für sie da – obwohl sie als Ärztin wirklich viel zu tun hat. Sie ist immer zur Stelle, wenn Annie sie braucht, obwohl diese teilweise schon ziemlich ihre Geduld strapaziert. Es dauert schon sehr lange, bis Annie endlich erkennt, dass sie zu sehr in der Vergangenheit lebt und endlich mal einen Schnitt machen muss. Zum Glück bekommt sie noch rechtzeitig die Kurve, denn eigentlich kann sie sich ja glücklich schätzen eine so treue beste Freundin zu haben. Auch gut ist, dass sie sich doch irgendwann aus ihrem Schneckenhaus heraus wagt und versucht, Jack besser kennenzulernen.
Jack wirkt ziemlich verbittert, aber davon lassen sich seine Freunde Sean und Bridget nicht abschrecken. Beide geben ihm gerne hilfreiche Ratschläge und stehen ihm zur Seite. Jack ist weit mehr als nur ein Gast in ihrem Pub. Jack hat einiges zu verkraften, denn seine Ex macht ihm das Leben auch nicht gerade leicht. Er wünscht sich nur, mehr Zeit mit seiner Tochter Lori verbringen zu können. Außerdem hat er das Gefühl, am Scheitern seiner Ehe mit Rachel Schuld zu sein. Außerdem vermisst er seinen Bruder Leo. Als er Annie näher kennenlernt, kommt wieder etwas Farbe in sein Leben. Ob das so bleibt, wenn sie seine Geheimnisse kennt?
Eine Person muss ich euch noch vorstellen, denn sie ist insgeheim eine meiner Lieblingsfiguren im neuen Buch von Anne Sanders: Es geht natürlich um Hoola, diese unerschütterliche und lebensfrohe Freundin von Annie. Ich finde sie einfach toll und würde mir nichts mehr wünschen, als so eine Freundin zu haben. Eine, auf die man tatsächlich immer zählen kann, auch in mehr als bescheidenen Zeiten. Allerdings trägt auch Hoola ein Geheimnis mit sich herum, das sie belastet. Und hier hätte ich mir von Annie mehr Feingefühl gewünscht…
Meine Bewertung zum neuen Buch von Anne Sanders:
Es ist genau so, wie ich es mir dachte: Für immer und ein Wort hat mir schöne Lesestunden geschenkt, mich nach London, Cambridge und Dartmoor entführt und für einige Zeit sehr glücklich gemacht. Was für ein wunderschönes Buch – und damit meine ich jetzt nicht nur das Cover, nein, definitiv den Inhalt! Ich wollte Annie zwar ab und an schubsen (am besten direkt in den Fluss), damit sie mal endlich zu sich kommt und nicht immer die gleichen Fehler macht, aber trotz allem hat sie das Herz am rechten Fleck. Genau wie Jack und auch Hoola hat sie es verdient, glücklich zu sein. Da es ein Wohlfühlroman ist, könnt ihr euch sicher denken, dass es das eine oder andere Happyend gibt. Aber hey, der Weg ist das Ziel, es bleibt spannend bis zum Schluss!
Ich habe die Geschichte sehr geliebt und werde mich auch weiterhin auf neue Bücher von Anne Sanders freuen. Anne Sanders hat einfach eine tolle Art, Geschichten zu erzählen. Einerseits will ich immer wissen, wie es ausgeht, andererseits bin ich zum Ende hin auch immer etwas traurig, dass die Story schon endet. An Für immer und ein Wort gefielen mir auch besonders die Aufteilung der Kapitel für Annie und Jack, die Handy-Chats und natürlich die Gedanken aus dem Notizbuch. Das alles machte die Geschichte sehr lebendig.
Mein Fazit:
Das lässt sich sicher erahnen, oder? Kurz zusammengefasst kann ich sagen, dass Anne Sanders‘ neues Buch Für immer und ein Wort wieder einmal ein Buch ist, das ich sehr gerne weiter empfehle. Wenn ihr auf der Suche nach einer super schönen Liebesgeschichte seid, die in England spielt, könnt ihr hier nichts falsch machen. Ich denke auch, dass es ein tolles Geschenk für eure beste Freundin ist (sofern sie auch gerne Liebesgeschichten mit dramatischen Wendungen liest!).
Ansonsten gilt wie immer mein Rat: Schaut einmal beim Buchhändler eures Vertrauens vorbei und lasst euch vom Buch verzaubern. Mein Tipp: Auch mal einen Blick nach ganz hinten auf den Notizbuchteil werfen! Aber natürlich nicht auf den Schluss der Geschichte. 😉
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Lasst mal auf Instagram (ihr wisst ja: ihr findet mich unter dehapunkt) wissen, ob es euch auch so gut gefallen hat.
Deborah
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Vielen lieben Dank an den Blanvalet Verlag und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar. Weitere Infos zu Anne Sanders und Für immer und ein Wort findet ihr auf der Internetseite des Verlages.