Anstey Harris – Find mich da, wo Liebe ist


Als ich „Find mich da, wo Liebe ist“ von Anstey Harris zum ersten Mal gesehen habe, habe ich mich natürlich direkt in das Cover verguckt. Ihr kennt mich ja… ich bin ein Cover-Opfer. Umso größer ist meine Freude darüber, dass ich dieses schöne Buch im Rahmen meiner allerersten mytest-Aktion testlesen durfte.


Darum geht es:


Grace hat sich mit ihrem Leben arrangiert, nachdem sie ein Ereignis in ihrer Jugend daran hinderte, eine Karriere als Cellistin zu machen. Sie lebt und arbeitet in einem kleinen englischen Dorf und spielt nur noch heimlich ohne Zuhörer auf ihrem Violoncello. Ihre Arbeit führt sie mit viel Liebe durch, denn sie restauriert und baut Musikinstrumente. Ihre Highlights sind die Treffen mit David, ihrer großen Liebe. Sie ist mit dem verheirateten Familienvater seit 8 Jahren zusammen und hofft, dass sie irgendwann ihre eigene Familie haben werden. Doch leider ist nichts so wie es scheint und Graces Leben wird erneut auf den Kopf gestellt.


Wie gut, dass sie zwei wundervolle Freunde hat, die ihr helfen, den richtigen Weg für sich zu finden. Mr. Williams und Nadia könnten unterschiedlicher nicht sein. Er ist ein älterer, sehr lebensfreudiger Kunde und sie eine launische Teeanagerin, die ebenfalls auf der Suche ist. Zu dritt geben sie ein wundervolles Trio ab.




Meine Bewertung:


Na, was ist euer erster Gedanke, wenn ihr euch das Cover und vor allem den Buchtitel anschaut? Vermutlich genau der gleiche, den ich hatte: Seichte Liebesgeschichte. Und genau das ist es nicht. Der Klappentext verrät schon, dass es um viel mehr als nur diese Liebesgeschichte zwischen Grace und David geht. Beim zweiten Blick auf das Cover, passt dieses sehr gut zu einem Neuanfang (es ist ja nicht rosa). Eine Frau, die mit weit geöffneten Armen unter dem Sternenhimmel steht oder vielleicht sogar tanzt, ein Feuerwerk.


Aber der Titel… nun ja, über den lässt sich wirklich streiten. Manchmal ist es einfach besser, den Originaltitel zu übernehmen. „Goodbye, Paris“ ist für mich perfekt für das Buch. Der Titel passt einfach 100% besser zu einem Abschied und zu einem Neuanfang. Vor allen Dingen ist er nicht schnulzig und sicherlich hätte ihn auch jeder verstanden.


In Anstey Harris‘ Roman „Find mich da, wo Liebe ist“ muss Grace sich ihrer Vergangenheit und ihrer Gegenwart stellen, um aus einem tiefen Loch heraus zu kommen und endlich das zu tun, was sie wirklich liebt. Es ist die Geschichte eines sehr schmerzhaften Neuanfangs. Grace versteckt sich jahrelang in ihrer Werkstatt und lebt eigentlich nur für die Treffen mit David, die sie mit der großen Hoffnung auf eine gemeinsame Familie verbindet. Sie verschließt die Augen sehr lange vor der bitteren Wahrheit. Insbesondere der Wahrheit, dass sie nie ihre Vergangenheit aufgearbeitet hat und sich einfach in ein Schneckenhaus verkrochen hat. Nach einem unerwarteten Ereignis in Paris und dessen Folgen kommt ihr komplettes, instabiles Lebenskonstrukt ins Wanken. Grace droht tief zu fallen.


Umso besser, dass Nadia Grace eines Tages dabei erwischt, wie sie auf ihrem Violoncello spielt. Da Nadia selbst Musikerin ist, erkennt sie, wie gut Grace spielt. Sie lässt nicht locker und erfährt von Grace, dass sie nicht mehr vor anderen spielen kann – nicht einmal vor David. Nadia ist in diesem Punkt störrischer Teenager und findet sich mit dieser Aussage nicht ab. Gleichzeitig ermuntert Mr. Williams Grace zur Teilnahme an einem Wettbewerb für Instrumentenbauer in Italien.


Deshalb…


Graces‘ Geschichte hat mich in ihren Bann gezogen. Oftmals habe ich nur den Kopf geschüttelt über ihre Entscheidungen, aber andererseits konnte ich sie auch verstehen. Liebe macht eben oftmals blind. Umso schöner ist es, dass sie mit all ihrem Schmerz und ihren Fehlern von ihren Freunden, die fast schon eine Art kleine Familie sind, aufgefangen wird. Es dauert lange, bis Grace erkennt, dass es viele Arten von Liebe gibt und sie diese auf unterschiedliche Art und Weisen heilen können. Sogar wenn man einmal komplett durchdreht. So lange es Freunde gibt, die einem helfen, wieder aufzustehen, ist alles möglich.


Gleichzeitig mag ich die Schreibweise von Anstey Harris sehr. Mit viel Gefühl und Wissen über Musik und Musikinstrumente macht sie die Geschichte sehr glaubhaft und real. Die Liebe zur Musik spürte ich auf jeder Seite.



Mein Fazit zum Buch von Anstey Harris:


Wenn ihr Geschichten über Neuanfänge und Chancen liebt, solltet ihr „Find mich da, wo Liebe ist“ von Anstey Harris unbedingt lesen. Es ist wunderschön und gleichzeitig erschreckend, wie sehr uns die Vergangenheit prägt und uns Ängste einschränken.


Ich empfehle euch dieses Buch von Herzen weiter. Ihr bekommt so viel mehr, als ihr auf den ersten Blick erwartet. Versprochen! 🙂


Viel Spaß beim Lesen und lasst mich gerne wissen, wie es euch gefallen hat.


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Vielen lieben Dank an mytest und den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar. Weitere Infos zu und Buch findet ihr auf der Internetseite des Verlages.