Schon länger wollte ich mal eines der „Flüsse von London“-Bücher von Ben Aaronovitch lesen. Als ich dann in der Buchhandlung die englische Originalversion des in Trier spielenden Spin-Offs „The October Man“ gesehen habe, konnte ich nicht widerstehen …
Auf der Frankfurter Buchmesse hat sich auch die deutsche Version als Rezensionsexemplar vom dtv Verlag dazu gesellt.
Ich habe beide Versionen gelesen, zuerst die englische Version, danach die deutsche Version. Ich musste feststellen, dass ich in der englischen Version so einige Fein- und Bosheiten nicht mitbekommen habe …
Darum geht es:
Jetzt fließen die Flüsse von London auch nach Deutschland. Auch hier gibt es magische Vorkommnisse, die die Abteilung „komplexe und diffuse Angelegenheiten“ des Bundeskriminalamts, kurz KDA, aufklären muss.
Tobi(as) Winter, der leitende Untersuchungsbeamte des KDA wird zusammen mit der Trierer Kommissarin Vanessa Sommer auf einen mysteriösen Todesfall angesetzt: Die Leiche ist komplett mit einem Schimmelpilz überzogen, obwohl der Tod erst vor Kurzem eintrat. Die beiden sollen feststellen, ob bei diesem Todesfall Magie im Spiel ist. Sie erleben dabei merkwürdige Bräuche in den Weinbergen rund um Trier, müssen sich mit einer seltsamen Vereinigung von Männern mittlerem Alters, zu der das Opfer gehörte, und einem sehr, sehr alten, übernatürlichen Rätsel auseinandersetzen. Und was hat die Besitzerin des Weinbergs damit zu tun, zu dessen Füßen das Opfer gefunden wurde?
Auch die örtlichen Flussgöttinnen Mosel und Kyll haben natürlich auch noch das ein oder andere Wörtchen in der Sache mitzureden.
Meine Bewertung:
Jeder, der die „Flüsse von London“-Serie kennt, fühlt sich direkt wie zu Hause. Einsteiger wie ich werden im Laufe der ersten Seiten so nebenher über die wichtigsten magischen Details aufgeklärt.
Während Tobi und Vanessa immer tiefer in die Materie eintauchen und eine weitere Leiche mit „interessanter“ Todesursache gefunden wird, wird schnell klar, dass hier ein Wiedergänger am Werk ist, der noch eine alte Rechnung offen hat. Nur wer ist es und in welchem Körper er sich versteckt hält, verrate ich hier natürlich nicht.
Die Story ist flott und humorvoll geschrieben und lebt zu einem guten Teil von den Gegensätzen des Ermittlerpaares Winter und Sommer. Nebenher erfährt man als Leser so einiges über den Weinbau und die Mythologie des Moseltals.
Mir haben beide Cover gut gefallen. Sie zeigen jeweils einen alten Stadtplan von Trier, der Buchtitel ist graphisch einem Weinflaschenetikett nachempfunden.
Mein Fazit:
Ben Aaronovitch hat Trier als Schauplatz gut recherchiert, sofern ich das mit meinen wenigen bisherigen Besuchen in Trier beurteilen kann. Der Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz. Mir hat dieser etwas andere Trip nach Trier sehr gut gefallen, auch wenn das Ende für mich sehr abrupt kam und für meinen Geschmack noch ein paar Seiten mehr verdient hätte. „Der Oktobermann“ hat aber Appetit auf die „Flüsse von London“-Serie geweckt.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
Dirk
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An den dtv Verlag geht ein herzliches Dankeschön für das Rezensionsexemplar. Weitere Infos zu Ben Aaronovitch und der „Flüsse von London“-Reihe findet ihr auf der Internetseite des dtv-Verlages.
Die englische Ausgabe des Gollancz-Verlages habe ich im Buchhandel erworben. Mehr Informationen zur „Rivers of London“-Reihe gibt es auf der Internetseite von Gollancz.