Claudia Winter – Sterne über Siena


Ich kann es gerade gar nicht fassen. Seit Jahren lese ich voller Begeisterung Claudia Winters Bücher. Und habe bisher noch keines hier auf Deborahs Bücherhimmel verewigt? Geht gar nicht. Das muss sich schleunigst ändern – zumal ich mich schon seit Monaten auf das neue Buch gefreut habe. Glaub es oder glaub es nicht. Obwohl ich jedes ihrer Bücher so sehr mochte, hat es Claudia Winter tatsächlich geschafft, alles zu toppen. Die Reise nach Italien, genauer nach Siena, ist für mich ein wahres Fest der Sinne. Voller Emotionen, lebendig, aufregend und spannend bis zum Schluss. Aber ich greife schon vor…


Darum geht es im neuem Buch von Claudia Winter:


Emilia Volani fährt in ihren Semesterferien mit einem mulmigen Gefühl im Bauch nach Hause, in Richtung Siena. Unterwegs hat sie noch einen wortkargen Mitfahrer an einer Tankstelle aufgegabelt. Wie kann sie ihrem Vater nur beibringen, dass ihr ihr BWL-Studium mittlerweile sinnfrei vorkommt und sie auch so die Geschäftsführung seines Unternehmens übernehmen kann?


Das große Pferderennen auf der Piazza del Campo steht in wenigen Wochen bevor. Als Emilia erfährt, dass ausgerechnet die verfeindete Familie Graziotti mit Nebbia ein Pferd für dieses Rennen stellen möchte, schlägt sie ihrem Vater einen Handel vor. Sie kümmert sich darum, dass das Pferd der Graziottis nicht am Palio teilnehmen wird und ihr Vater übergibt ihr dafür die Geschäftsführung. Was sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnt: Ihre jüngere Schwester Aurelia ist unsterblich verliebt in Settimo, den jüngsten Sohn der Familie Graziotti. Was ihr eigener Vater natürlich nicht erfahren darf. Emilia gerät unter enormen Druck. Der wird nicht geringer, als sie die freundliche Familie Graziotti näher kennenlernt und auch den Fremden von der Fahrt wieder trifft. Sein Name ist Alession und er ist ihr gar nicht so fremd. Ist es Schicksal, dass sie sich wieder treffen?

Der Klappentext zum Buch von Claudia Winter.


Meine Leseeindrücke:


Claudia Winter schafft es immer wieder, mich auf wunderbare Kopfreisen mitzunehmen. So war ich mit ihr schon in Italien, Schottland, Frankreich, Portugal, Irland und nun wieder in Italien. Und bei jedem ihrer Bücher hatte ich hinterher nur einen Wunsch: Direkt die Koffer packen und dorthin reisen, wo das Buch spielte. Allein schon die Bilder von Claudia Winters Recherchereisen haben mich jedes Mal voller Vorfreude auf das neue Buch von ihr warten lassen. Doch kaum habe ich es dann in der Hand, habe ich es auch schon wieder zu Ende gelesen. Jedes Mal. So auch dieses Mal. *seufz*


Doch eines war bei „Sterne über Siena“ anders. Die Geschichte um Emilia, Alessio, Aurelia, Settimo und alle anderen Volanis und Graziottis ist nicht nur hoch emotional, sondern sehr temporeich und spannend. Ich hatte beim Lesen regelrecht einen Film vor Augen und habe das eine oder andere Mal sicher kurz die Luft angehalten und wollte nur rufen: „Nein, tu’s nicht!“ Der absolute Wahnsinn. Als ich den Klappentext gelesen habe, habe ich natürlich mit ein bisschen Romeo und Julia Gefühl gerechnet, aber die Fehde von Emilias Vater mit den Graziottis und die Folgen für beide Familien sind schon heftig. Luciano Volani hat nicht weniger vor, als Francesco Graziotti zu vernichten, um sich zu rächen. Als der Palio in Siena dann tatsächlich stattfand, war ich quasi ein Nervenbündel und brauchte ganz dringend etwas zum Knabbern.

"Sterne über Siena" von Claudia Winter mit Deko und Blogmäusen.


Als uns Claudia Winter den Titel ihres neuen Buches und das Thema verriet, musste ich an ein Buch denken, das ich in meiner Kindheit gelesen hatte. Kennst du „Der König des Windes“ von Marguerite Henry? Als ich es einmal in die Suchmaschine eingab, staunte ich nicht schlecht. Ging es doch um genau das Pferd, das auch in „Sterne über Siena“ erwähnt wird als Vorfahrin von Nebbia: Gaudenzia.


Ich kann mich an den Inhalt des Buches natürlich nicht mehr gut erinnern. Aber der Palio erschien mir damals schon grausam. Bis dato war mir gar nicht bewusst, dass diese Tradition noch immer besteht. Und vor allem nicht, dass sie noch immer mit so viel Ernst durchgeführt wird. Das Ganze scheint genauso aus der Zeit gefallen wie Stierkämpfe. Deshalb finde ich gut, dass sowohl Alessio als auch Emilia trotz aller Begeisterung für das Rennen sich kritisch äußern und auf das Thema Tierschutz eingegangen wird.

Noch einmal das Buch mit Pferd und Love Schriftzug (und natürlich der Blogmaus).


Meine Bewertung zum neuen Buch von Claudia Winter:


An der Tatsache, dass ich sehr viel zu erzählen habe, kannst du schon sehen, wie gut mir das Buch gefallen hat. Ich habe quasi jede Menge Redebedarf. Was mir zum Beispiel sehr gefallen hat, war die Erzählung aus verschiedenen Perspektiven. Das macht für mich eine Geschichte immer viel lebendiger. Wenn ich mehrere Sichtweisen eines Geschehnisses mitbekomme, ist das wie ein guter Schnitt in einem Film. Das Knistern zwischen Emilia und Alessio ist sowieso das ganze Buch durch zu spüren. Wie gut könnte ich mir eine Verfilmung dieses sagenhaften Stoffes vorstellen. Also ich würde sofort ins Kino gehen.


Bist du auf der Suche nach einem richtig guten Sommerroman, der weit über eine einfache Liebesgeschichte hinaus geht? Dann hör auf zu suchen. Du hast das richtige Buch gefunden für spannende Lesestunden, in denen du bis zuletzt Mitfiebern kannst. Außerdem bist du dann gleich mitten in einem Italien-Urlaub, den du nicht so schnell vergessen wirst. Und das zum sagenhaften Preis eines Taschenbuches. Von mir gibt es eine dicke Leseempfehlung. Diese gilt übrigens auch für Aprikosenküsse, Glückssterne, Die Wolkenfischerin, Das Honigmädchen, Wie sagt man Ich liebe dich, Ein Lied für Molly. Sucht euch einfach euer Lieblingsreiseziel aus. Wobei „Sterne über Siena“ mein Top Favorit ist.


Claudia Winter erzählt wunderschöne Geschichten mit ganz viel Hintergrund und Tiefe. Ihre Liebesgeschichten wirken für mich niemals kitschig oder unglaubwürdig. Falls du die Autorin noch nicht kennst, solltest du unbedingt mal auf ihrer Internetseite oder ihrer Instagramseite vorbei schauen. Die Website verlinke ich euch weiter unten.

Das Buch mit Pferden und Blogmaus.


Mein Fazit:


Wo soll ich anfangen, wo aufhören mit meiner Schwärmerei? Ich habe ein neues Lieblingsbuch entdeckt und schwelge gerade noch in Italien. Bitte lies es einfach und überzeuge dich selbst, warum ich hin und weg bin. Ich liebe „Sterne über Siena“. Die sympathische Autorin Claudia Winter hat uns hier ein Stückchen Sommerurlaub in Italien, viel Dolce Vita und Amore aber auch massig Drama im Stil einer modernen Romeo-und-Julia-Geschichte geschenkt. Das solltest du dir nicht entgehen lassen. Ich muss dich allerdings warnen: Allzu lange wirst du es bestimmt nicht genießen können, wenn du die 455 Seiten genauso schnell verschlingst, wie ich es getan habe. Am besten genießen, vielleicht ausnahmsweise mal mit einem Glas Rotwein anstatt Kaffee oder Tee?


Also: Ab in den Buchladen deines Vertrauens und reinschmökern. Viel Spaß dabei!


Deborah


Ps: Ihr möchtet jetzt sicher nicht wissen, über wie viele staubige Kartons ich klettern musste, um einen Teil meines ganz höchst persönlichen Gestütes aus der Kindheit auszugraben für die Fotos. 😉

Das Bloggerpäckchen zum Buch von Claudia Winter.


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Folgenden Link kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:


Vielen lieben Dank an Claudia Winter und den Goldmann Verlag und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar. Weitere Infos zum Buch findet ihr auf der Internetseite des Verlages und auf der Internetseite der Autorin.