Da ich Geschichten über Häuser mit Vergangenheit und Familiendramen durchaus mag, hat Courtney Miller Santos „Das Pfirsichhaus“ meine Neugierde geweckt – zumal das Cover mir unheimlich gut gefiel.


Darum geht es:

Lizzie ist seit ihrer Kindheit eng verbunden mit ihren Cousinen Elyse und Isobel. Seit ihrem ersten Kennenlernen – sie wurden Cousinen durch die Heirat von Lizzies Mutter mit Jim, der eine Riesenfamilie hat – sind die „Triplins“, wie sie von der Familie genannt werden, unzertrennlich. Sie sind alle drei gleich alt und haben sogar im gleichen Monat Geburtstag. Obwohl sie sehr unterschiedlich sind, passen sie sehr gut zusammen.

Als Lizzie mitten in einer Krise einen Anruf ihrer Mutter erhält, dass das Haus ihrer Großmutter Mellie abgerissen werden soll, beschließt sie, nach Memphis zu fahren – obwohl ihrer Fußballerinnen-Karriere aufgrund einer weiteren Knieverletzung ohnehin auf der Kippe steht. Sie beschließt, das Haus zu retten. Zum Glück stehen ihr Elyse und Isobel hilfreich zur Seite. Denn „Spite House“ hat die eine oder andere Überraschung zu bieten und so manches Familiengeheimnis wird gelüftet.

Meine Bewertung:

Die Idee der Geschichte und die drei Protagonistinnen Lizzie, Elyse und Isobel haben mir eigentlich sehr gut gefallen. Auch die Einteilung in drei große Abschnitte, jeweils einer der „Triplins“ gewidmet, fand ich passen. Aber nun kommen wir zum großen ABER: Ich persönlich fand das Ganze zu sehr gespickt mit Geheimnissen und Familiendramen. Je weiter ich gelesen habe, um so mehr fragte ich mich, was die Cousinen noch alles aufdecken werden. Eine Leiche im Keller hätte mich auch nicht mehr gewundert. Irgendwie war mir das alles zu Soap-mäßig. Erst recht, als auch noch eine Reality-Doku ins Spiel kam.

Darüber hinaus fand ich das Gewicht des hauptsächlichen Dramas rund um Lizzies richtigen Vater viel zu hoch angesetzt. Es wirkte alles „etwas“ überzogen, insbesondere die übertriebene Frömmigkeit ihrer Eltern. Deshalb überlegte ich nach 50-100 Seiten, ob ich das Buch abbrechen sollte. Ich habe mich letztlich dagegen entschieden, weil mir eben die „Triplins“ doch sehr sympathisch waren. Jede auf ihre Art etwas bis ziemlich verkorkst durch die familiären Umstände, aber zusammen stark. Es war doch schön zu lesen, dass jede einzelne von den Dreien langsam ihren Weg fand mit der Hilfe der anderen Beiden. Natürlich gibt es auch, wenn auch eher am Rande, zarte Liebesgeschichten.

Mein Fazit:

Es fällt mir ein bisschen schwer, das Buch zu bewerten. „Das Pfirsichhaus“ hat Stärken und Schwächen. Insgesamt ist es aber nicht ganz das, was ich erwartet oder erhofft habe. Die Geschichte liest sich ganz gut, der Schreibstil von Courtney Miller Santo ist angenehm zu lesen. Die Aufteilung der Erlebnisse der „Triplins“ und die Rückblenden sind gelungen und wirkten auf mich nicht störend sondern hilfreich für das Verständnis. Insgesamt hat mich „Das Pfirsichhaus“ leider nicht mitgerissen und komplett für sich gewonnen. 

Am liebsten würde ich dem Buch 3,5 Lämpchen geben. Halbe Lampen gibt es aber nicht, deshalb habe ich mich hier für 3 Lampen entschieden, da mir „Das Pfirsichhaus“ für 4 eindeutig zu wenig (oder auch zu viel – alles eine Frage der Perspektive) geboten hat.


Ich bedanke mich beim Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar. Weitere Infos zum Buch, zur Autorin und eine Leseprobe findet ihr auf der Internetseite von Heyne.

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag – bei uns schreit das Wetter gerade zu nach Lesen (oder in meinem Fall nach Bloggen…).

Deborah