„Das Steiner Prinzip“ und ich

Die diesjährige, lang ersehnte Frankfurter Buchmesse ist vorbei. Wie immer war sie für mich ein großes Erlebnis, mein Highlight des Jahres. Diesmal sogar noch schöner, als in den Jahren zuvor. Hauptgrund dafür waren einige Termine, Verabredungen und zufällige Treffen. Dazu erzähle ich euch aber in einem anderen Post mehr. Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, auf das ich sehr neugierig war. Ob es mir helfen kann, wird sich jedoch erst in näherer Zukunft zeigen (und ich werde gerne noch einmal darüber berichten).



Darum geht es:

Matthias Steiner ist sicherlich vielen in Erinnerung mit den emotionalen Bildern von seinem Goldmedaillen-Gewinn im Gewichtheben in der Super-Schwergewichtsklasse bei den Olympischen Spielen in Peking 2008. Ich hatte die Bilder definitiv noch im Kopf. Umso erstaunter war ich, als ich sah, wie sehr sich Matthias Steiner verändert hat. Innerhalb eines Jahres hat er sein Gewicht um 45 kg von 150 kg auf 105 kg reduziert und sieht nun glücklicher aus, als je zuvor. Mittlerweile ist er zum zweiten Mal verheiratet und hat zwei Söhne.

Natürlich ist auch vielen anderen seine Veränderung aufgefallen – war sie doch auch häufig Thema in der Presse. Seine Teilnahme bei „Let’s Dance“ trug dazu sicher auch bei. Dementsprechend viele Menschen sind auf Matthias Steiner zugekommen und wollten von ihm wissen, wie er es geschafft hat, so viel abzunehmen. Für all diese Menschen hat er nun zusammen mit seiner Frau Inge „Das Steiner Prinzip“ geschrieben, in dem er hilfreiche Tipps gibt und viel Erklärungen dazu, was Nahrung und Genussmittel mit unserem Körper tun. „Das Steiner Prinzip“ ist kein Diät-Ratgeber, es ist viel mehr ein Hilfsmittel zur langfristigen Ernährungsumstellung.


Meine Bewertung:

Kann ich jetzt natürlich noch nicht abgeben, außer zum Buch selbst. Ich habe es direkt gelesen und festgestellt, dass ich doch vieles bereits wusste aber bisher nicht beherzigt habe. Tatsächlich scheint es mir ein guter Anfang zu sein, um wieder ein Gefühl dafür zu bekommen, was wir zu uns nehmen. Insbesondere auch dafür, wie schädlich industriell erzeugte Nahrung für uns ist, da wir nicht immer eindeutig erkennen können, wie viel Zucker, Salz, Fett und andere schädliche Stoffe in Fertiggerichten enthalten sind. Insgesamt ist das Buch einfach geschrieben, von Mensch zu Mensch, verständlich und sehr unterhaltsam. Es sind auch zahlreiche Bilder vorhanden, die die Veränderung von Matthias Steiner dokumentieren.

Ich persönlich finde es sehr hilfreich, dass auch auf gesüßte Getränke, fast food etc. eingegangen wird – wie leicht lässt man sich täuschen von der Werbung. Es ist schon erschreckend, wenn man liest, dass es zum Beispiel Kaffeegetränke gibt, die 20 Würfelzucker und mehr enthalten. Mal ehrlich: Würdet ihr euch zu Hause soviel Zucker in den Kaffee kippen?

Matthias Steiner wirbt für Vernunft beim Thema Essen. Ganz klarer Tenor: Weg von Fertiggerichten und fast food, hin zu selbst gekochtem mit Schwerpunkt auf Gemüse (am besten auch saisonal/regional), Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte. Dazu in Maßen Milchprodukte,Fleisch, Fisch und Eier und natürlich gute Öle und Fette. Aber: Ausnahmen sind möglich, sollten jedoch nicht zur Regel werden. Prinzipiell ist alles erlaubt, wenn auch nicht exzessiv. Wichtig ist Matthias Steiner natürlich das Thema Bewegung. Er wirbt dafür, unseren kindlichen Bewegungsdrang wieder zu finden, der uns im Laufe der Jahre genommen wurde durch Schule, Bürojobs.. Ganz wichtig: Es soll Spaß machen, kein Zwang sein. Vielleicht dauert es deshalb auch länger, bis man die geeignete Sportart für sich entdeckt.

Zur Häufigkeit der Nahrungsaufnahme empfiehlt der Autor, sich an eine alte Regel zu halten:

„Morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettler!“ (Zitat Seite 128)

Ja, auch meine Oma hat mir das häufig genug gesagt… Es sollte 3 Hauptmahlzeiten geben und nicht ständig zwischendurch genascht werden, denn das treibt unnötig den Insulinspiegel nach oben und stoppt damit die Fettverbrennung. Damit der Leser sich überhaupt erst einmal bewusst wird, was er so alles an einem Tag nebenbei isst, empfiehlt der Autor, ein Ernährungstagebuch zu führen und darin wirklich alles zu vermerken, was gegessen und getrunken wurde.




Auf der Buchmesse hatte ich das große Glück, mit Matthias Steiner persönlich sprechen zu dürfen. Er ist sehr sympathisch und hat mir seine Philosophie noch einmal erläutert. Er ging auf all die Punkte, die ihm sehr wichtig sind, ein. Unter anderem auch auf die Zielsetzung, die seiner Meinung nach auch das A und O für einen Erfolg sind. Um ehrlich zu sein, war ich viel zu aufgeregt, um viele Fragen zu stellen. Es könnte durchaus daran gelegen haben, dass jede Menge Kameras auf ihn und somit (leider) auch auf mich gerichtet waren.

Auf meine Frage, ob es nun auch Veranstaltungen zum Thema Ernährung von ihm geben würde, sagte er mir, dass eine Lesereise geplant ist. Am vorgetragenen Programm arbeitet er jedoch noch, denn einfaches Vorlesen aus seinem Buch wäre ja nun nicht sehr interessant. Eine Show, wie manch anderer Ernährungscoach sie hält, ist nicht vorgesehen. Was ich mir aber durchaus vorstellen könnte, wäre tatsächlich ein Ernährungs- und Fitnessratgeber à la Steiner. Mal schauen, was sich da in Zukunft ergibt.

Ich persönlich bedanke mich auf jeden Fall beim Südwest Verlag (insbesondere bei Daniela Völker) und Matthias Steiner für die Zeit, die mir für das Gespräch eingeräumt wurde, und das Rezensionsexemplar. Wie man auf den Bildern sieht, habe ich mir ganz viele Stellen im Buch markiert, die ich interessant fand.

Die Folgen für mich:

„Das Steiner Prinzip“ ist für mich zum genau richtigen Zeitpunkt erschienen. Vielleicht ist dem einen oder anderen eine Änderung an meinem Blog aufgefallen (und damit meine ich jetzt nicht den neuen Hintergrund) oder in meinem Facebook-Profil: Es gibt Bilder von mir – und das ist gut so.


Ich habe mir in den letzten Monaten viele Gedanken gemacht und festgestellt, dass in meinem Leben einige Dinge alles andere als gut laufen (um nicht zu sagen, sie laufen grottenschlecht). Wer mich persönlich kennt, weiß, dass ich immer auf der Flucht davor bin, fotografiert zu werden; nicht nur, weil ich nicht fotogen bin und weil meine Figur alles andere als den gängigen Schönheitsidealen entspricht. Es ist auch schlichtweg Angst. Angst davor, mich zu blamieren und ausgelacht zu werden. Ständig frage ich mich, was andere über mich denken. Leider ist es mir nicht egal.

Erst vor kurzem ist mir klar geworden, dass ich diese Angst schon seit meiner Kindheit mit mir herumschleppe und sie mich daran hindert, ich selbst zu sein. Weil ich immer Angst davor hatte, alleine zu sein, nicht gemocht und akzeptiert zu werden, nicht zu schaffen, was andere können, war meine Schulzeit alles andere als ein Zuckerschlecken für mich. Ich war und bin ein furchtbares Sensibelchen und habe deshalb nach und nach zugenommen. In den letzten Jahren wurde ich dadurch immer zurückhaltender und schüchterner. Auf diese Art und Weise habe ich wohl besten Jahre meines Lebens einfach verpasst. Das kann ich nun nicht mehr ändern, so weh es tut. Aber meine Zukunft habe ich noch in der Hand, ich möchte endlich wieder mehr Spaß haben und ich selbst sein – ein kreativer, chaotischer, liebenswürdiger Mensch. Einfach ich.

Darum mein Ziel: Innerhalb eines Jahres, also bis Oktober 2016, möchte ich mehr Selbstbewusstsein aufbauen und mein Gewicht reduzieren. Der Anfang ist gemacht (seit August 5 kg), aber es soll noch weitergehen. Ein genaues Gewicht will ich nicht definieren, denn es geht mir in erster Linie darum, mich wohl zu fühlen. Wann auch immer und mit welchem Gewicht das sein wird. Damit ihr seht, dass es mir damit ernst ist, wird es zukünftig auch immer mal wieder Bilder von mir zu sehen geben. Ich tue mein Bestes und halte euch auf dem Laufenden. Vielleicht gibt es ja noch Gleichgesinnte, die sich mit mir zusammen tun wollen, um ihr persönliches Ziel zu erreichen.

Meine ganz persönliche Belohnung für die ersten 5 kg habe ich mir am vergangenen Dienstag gegönnt. Dieser wunderschöne Anhänger soll mich daran erinnern, dass ich auf dem dem richtigen Weg bin.



Nun ist es raus, mein Blog hat jetzt ein Gesicht. Ich bin gespannt auf eure Reaktion (und auch darauf, ob überhaupt eine kommt…).

Euch allen ein schönes Wochenende – genießt es in vollen Zügen!

Eure (neue, mutigere?)
Deborah