Jana Voosen – Und Eva sprach…

Ein neues Buch von Jana Voosen – da lasse ich doch gerne mal alles stehen und liegen und fange direkt an zu lesen…

Zum Inhalt:

Evi Blum , Mitte dreißig und seit fünf Jahren in einer Beziehung mit Alexander, kann es einfach nicht lassen: Wenn sie einen schönen Mann sieht, geht oft ihre Fantasie mit ihr durch und sie flirtet hemmungslos. Dabei ist sie eigentlich mit Alexander glücklich, nur der bisher nicht erfüllte Kinderwunsch führt ab und an zu leichten Missstimmungen. 

Außerdem liebt Evi Hamburg und Alexander will aufs Land ziehen, nach Heven, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Dort besitzt er einen schnuckeligen Bauernhof und träumt von einem Leben dort – dem Ort, an dem er eine glückliche Kindheit verbracht hat. Für Evi ein Albtraum. Nach einem beinahe-Fehltritt mit dem Bruder ihres Chefs erscheint ihr diese Option in einer schwachen Minute jedoch die einzige Möglichkeit, ihrer – zumindest geistigen – Untreue zu entgehen. 

Sie geht davon aus, dass auf dem Land alle hässlich oder vergeben sind. Dumm gelaufen: Nachbar Joshua ist ein ganz heißer Feger. Evi sieht nur noch einen Ausweg, eine Therapie mit Hypnosesitzung. Der Therapeut schafft es, Evi zu hypnotisieren und ins Paradies zurück zu führen, wo sie auf Adam, Eva, Schlange Rudi, Jesus und einen – manchmal etwas beleidigten, weil oft falsch zitierten, Gott trifft. Und damit wird alles richtig kompliziert…

Meine Bewertung:

Das wird jetzt nicht ganz so leicht, wie bei den den anderen Büchern der Autorin… 

Also mir hat „Und Eva sprach…“ bis auf ein, zwei Passagen sehr gut gefallen, ich hatte viel Spaß mit dem Buch und habe gelacht ohne Ende. Aber irgendwie ist es kein ganz typisches Jana Voosen Buch und ich habe fast die Befürchtung, dass es auch herbe Kritik hageln wird. In manchen Punkten könnte es durchaus gläubige Menschen verletzen.

Was mir persönlich nicht so gefiel, war der Teil, in dem im Hevener Bauernhaus offensichtlich die Hormone bei den Bewohnern und auch den plötzlich dazu gekommenen Besuchern Aurora und Marley überkochen und es zu einer wilden Orgie quer durchs Haus kommt. Das war ehrlich gesagt etwas zu viel des Guten, zu übertrieben. 

Sehr lustig dagegen fand ich die Teile, in denen Evi im Paradies ist. Adam und Eva haben Luxus-Probleme, denn Eva will unbedingt und ganz schnell raus aus dem Paradies, um endlich Sex zu haben und Kinder zu bekommen. Sie wartet daher schon sehnlich darauf, dass der Apfel am Baum der Erkenntnis endlich reif wird. Adam sieht das alles ganz anders – er liebt sein gemütliches Leben im Paradies und hat zeitweilig schier Angst vor Eva. Und dann sind das noch Jesus (der wie die Sahneschnitte Joshua aussieht) und „Dad“ – der laut Evi mit George Clooney Ähnlichkeit hat. 

„Dad“ ist ziemlich eingenommen von seiner Schöpfung und mag nicht einsehen, warum Schlange Rudi nicht mit neun Beinen (???) zurecht kommt. Kann ich verstehen, ich fände Schlangen so auch wesentlich netter – mit einer tollpatschigen Schlange könnte ich mich durchaus anfreunden. Außerdem ist Gott traurig, dass seine Kinder flügge werden – was ihn durchaus menschlich macht. Überhaupt wirkt er sehr viel freundlicher und sympathischer als in „dem einen Buch“ – er lässt den Menschen die Wahl, ohne Androhung harter Strafen. 

Okay, eigentlich eine Raupe, aber findet erstmal eine Schlange
mit Beinen… das ist mein Rudi

Ich will euch jetzt gar nicht mehr von Evi erzählen, ihr sollt euch ja selbst ein Bild von der Geschichte machen. Auch wenn „Und Eva sprach…“ jetzt keine 100%ige Leseempfehlung von mir bekommt, ist es dennoch ein unterhaltsames, kurzweiliges Buch, das voll meinem Lesegeschmack entspricht. Ich würde mal sagen, es gibt eine 90%ige Empfehlung,  ich mag lustige Bücher – auch wenn sie vielleicht manchmal etwas respektlos sind. Ist ja alles nur Spaß. Vielleicht seht ihr ja alles ganz anders. Würde mich freuen, von euch zu hören, wie es euch gefallen hat. Und ich fange schon mal an, mich auf das nächste Jana Voosen Buch zu freuen. 

Rudi gefällt „Und Eva sprach…“

Eine Leseprobe, weitere Infos zum Buch und der Autorin findet ihr direkt auf der Internetseite des Heyne Verlages

Ich bedanke mich herzlich beim Heyne Verlag und das freelance team für das Rezensionsexemplar. 

Einen guten Start in die Woche!
Deborah