Ich habe bisher noch nichts von Jessica Winter gelesen, aber die Inhaltsangabe zu ihrem neuen Buch und dem Auftakt der Oak Harbor Reihe klang schon sehr nach einer interessanten Liebesgeschichte mit viel dramatischen Wendungen. Genau meins also.
Darum geht es im Buch von Jessica Winter:
Charlie hat vor 10 Jahren Oak Harbor hinter sich gelassen und mit dem Ort und den ihr so nahestehenden Menschen abgeschlossen und verschwand auf nimmer Wiedersehen. Doch dann findet sie sich selbst in einem Bus, der sie genau dort hin bringt, noch in ihrem Brautkleid und mit dem Brautstrauß in der Hand. Job und Verlobten hat sie nun auch verlassen und kehrt zurück.
Kaum in Oak Harbor angekommen, trifft sie direkt auf Noah, den Jungen, der ihr einst so nahe stand und ihr bester Freund war. Und der ihr jetzt unmissverständlich klar macht, dass er nun als Mann nichts mehr mit ihr zutun haben will. Noah hatte Charlie vertraut und wurde bitter enttäuscht. Ob Charlie dieses Mal für immer bleiben will?
Meine Leseeindrücke:
„So nah der Morgen“ war zum Glück genau das, was ich nach dem Lesen der Inhaltsangabe erwartet habe: Eine Geschichte um Freundschaft, Liebe, Vergebung, Heimat, Familie und Ankommen. In Charlies Fall ist das Ankommen der wichtigste Punkt. Damit ist nicht gemeint, dass sie in Ort XY physisch ankommt oder von an anderen anerkannt wird. Nein, damit meine ich, dass Charlie ein zu Hause findet, das sie nicht mehr verlassen möchte. Ein Ort, an dem sie ihr weniges Gepäck, das sie seit ihrer verhunzten Kindheit mit sich durchs Leben trägt, auspackt.
Charlie hatte eine verdammt harte Kindheit. Vater weg, Mutter süchtig und nicht in der Lage, sich um ihre beiden Mädchen zu kümmern. So wird Charlie schon früh von ihrer Schwester Talia getrennt und in ständig wechselnden Pflegefamilien untergebracht, die alle eines gemeinsam haben: Sie wollen Charlie nicht, oder sie wollen nur das Pflegegeld für sie kassieren. Charlie wird von Familie zu Familie weitergereicht, immer mit ihrem Plastiksack mit den wenigen Habseligkeiten, an denen ihr ganzes Herz hängt, weil es sie an ihre Familie erinnert.
Irgendwann in dieser Kette, kommt sie nach Oak Harbor und lernt dort schon am ersten Tag einen tollen Jungen kennen, der in den folgenden Jahren ihr bester Freund und einer ihrer wenigen Vertrauten wird. Erst Jahre später werden sie getrennt nach einem furchtbaren Ereignis, das alle Bewohner Oak Harbors zutiefst geschockt zurücklässt. Charlie verlässt danach fluchartig den Ort. Warum wusste Noah nicht. Es gab keine Erklärung und keinen Kontakt mehr. Und plötzlich ist Charlie wieder da. Verständlich, dass Noah wenig begeistert ist. Doch es gibt auch Menschen, die sich über Charlies Rückkehr freuen: Zum Beispiel Noahs Großvater Marvin – sehr zum Verdruss von Noah. Denn Marvin ist der festen Überzeugung, dass Charlie dieses Mal bleiben wird und dass sie genau die Richtige für Noah ist.
Meine Bewertung/mein Fazit zum Buch:
Einfach schön und einfach dramatisch. „So nah der Morgen“ ist ein super Tipp für euch, wenn ihr gerne Liebesromane lest, die mit einer tiefergehenden Geschichte verbunden sind. Geschichten von Menschen, denen das Leben nicht allzu freundlich gesonnen war, und die dennoch eine Chance bekommen beziehungsweise einigen Menschen sehr am Herzen liegen. Ich hatte das eine oder andere Mal Tränen in den Augen, als ich in den Vergangenenheitsrückblenden nach und nach die ganze Vorgeschichte erfahren habe. Danach habe ich verstanden, warum Charlie so handelte, wie sie es getan hat. Obwohl sie damit Noah und ihre beste Freundin Posie zutiefst verletzte .
Charlie hat ein Geheimnis, das sie sich nicht traut, mit Noah zu teilen. Denn es könnte sein, dass er ihr den Rücken zudreht und niemals mehr etwas mit ihr zutun haben will. Doch dieses Mal ist sie bereit, das Wagnis einzugehen und sich der Wahrheit zu stellen. Die Geschichte ist dadurch aus spannend und es bleibt bis zuletzt offen, ob Charlie vielleicht doch wieder abhaut. Ihr mögt es dramatisch? Dann lest Jessica Winters neues Buch – ich denke, ihr werdet es genauso lieben, wie ich das tue.
Das Buch, das bei Tinte & Feder erschienen ist, könnt ihr zumindest auch bei den größeren Buchhandelsketten wie Thalia und Hugendubel online bestellen. Weitere Infos zum Buch und weiteren Romanen der Autorin Jessica Winter findet ihr auf ihrer Internetseite, die ich euch weiter unten verlinken werde. Übrigens, ich habe gesehen, dass Teil 2 der Oak Harbor Reihe mit dem Titel „So endlich die Sterne“ voraussichtlich im März 2024 erscheinen soll. Es handelt sich dann um Posies Geschichte. Ich persönlich freue mich schon auf weitere Geschichten der Autorin und werde auch mal die vorherigen Romane genauer anschauen. 🙂
Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen!
Deborah
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Vielen lieben Dank an ehrlich & anders, Tinte & Feder und Jessica Winter für das Bloggerpäckchen mit dem Rezensionsexemplar!
Weitere Infos zu Jessica Winter und ihren Büchern ihr auf ihrer Internetseite.