Katharina Herzog – Zwischen dir und mir das Meer


Es ist gerade noch Hochsommer, die beste Zeit für einen Roman, der auf Amrum und an der Amalfi-Küste handelt. Beides hat „Zwischen uns das Meer“ von Katharina Herzog zu bieten. Und noch so viel mehr.


Darum geht es im Buch von Katharina Herzog:


Lena lebt auf Amrum und hat auch eigentlich nicht vor, das zu ändern. Ganz im Gegensatz zu ihrer jüngeren Schwester Zoe zieht es sie nicht in die Welt hinaus. Das ändert sich jedoch schlagartig, als sie zufällig auf Matteo trifft, einen Italiener, der nach ihrer vor fast 20 Jahren verschwundenen Mutter Mariella sucht. Lena fühlt sich sehr angezogen von Matteo, doch dieser verschwindet genauso schnell, wie er in ihrem Leben aufgetaucht ist. Zurück bleibt aber eine Mappe, in der Lena ein Foto ihrer Mutter findet, einer jungen, glücklich strahlenden Frau. So strahlend hat Lena ihre Mutter nie erlebt. Nach einigem hin und her beschließen Lena und ihre Schwester Zoe, an die Amalfiküste zu reisen, um etwas über ihre Mutter herauszufinden. Und ein kleines bisschen vielleicht auch, weil Lena Matteo gerne wieder treffe möchte…


Etwas mehr zum Inhalt und den Charakteren:


„Zwischen dir und mir das Meer“ von Katharina Herzog ist eine liebevoll erzählte Geschichte um eine unglückliche alte Liebe und eine neue Liebe, von der man noch nicht weiß, ob sie tatsächlich eine Chance hat.


Lena möchte so gerne mehr über ihre Mutter herausfinden, die eines morgens einfach nicht mehr vom Schwimmen im Meer zurückkam. Sie ist einfach spurlos aus dem Leben ihres Vaters und der beiden Mädchen verschwunden und wurde nie im Meer gefunden. Unbewusst hat sich dieses Verschwinden sehr stark auf Lena ausgewirkt, die seither die Insel Amrum nicht verlassen konnte oder wollte. Lena versteckt sich mehr oder weniger hinter ihrem Job im Hospiz und versucht auch den Schmerz darüber, dass ihr Verlobter sie verlassen hat, zu verarbeiten.


Bei Zoe sieht es ganz anders aus. Sie ist eher süchtig nach Leben und ständig auf Achse. Sobald es ihr möglich war, hat sie die Insel verlassen und kommt nur noch ab und zu Besuch vorbei. Das Verhältnis der Schwestern ist daher leider auch nicht wirklich das beste, zumal Lena ihrer kleinen Schwester misstraut und nachträgt, dass sie ihren Verlobten verloren hat.


Über Mariellas Kindheit und Jugend erfährt man viel in Rückblenden. Sie hatte kein ganz einfaches Leben als Tochter eines einfachen Zitronenbauers. Ihr Vater Antonio ist von Anfang an gegen die Freundschaft zwischen Mariella und Francesca, der Tochter des reichen Fabrikanten und Arbeitgebers. Eines Tages kommt es zum Bruch zwischen Antonio und Mariella.


Lena und Zoe machen sich gemeinsam auf die Suche nach ihrem Großvater. Zunächst gestaltet sich die Suche schwieriger als gedacht. Aber irgendwann haben sie doch Glück. Als sie ihn finden, ist er zunächst wenig begeistert davon, seine Enkelinnen kennenzulernen. Doch Lena und Zoe lassen nicht locker und versuchen, hinter das Geheimnis ihrer Mutter zu kommen.


Meine Bewertung zum Buch von Katharina Herzog:


Ich liebe Geschichten, die nicht nur in der Gegenwart spielen und deshalb auf zwei Zeitebenen handeln. Katharina Herzog hat mich mit „Zwischen dir und mir das Meer“ direkt in den Bann gezogen, denn ich fand sowohl die Gegenwart als auch die Vergangenheit spannend und lebendig erzählt.


Der Konflikt zwischen den unterschiedlichen Schwestern spielt eine ganz große Rolle im Buch, denn Lena und Zoe haben sich bereits vor Jahren ziemlich von einander entfernt. Die gemeinsame Reise an die Amalfi-Küste bietet den beiden auch die Chance, sich wieder anzunähern. Doch ob sie das schaffen? Zunächst sieht es nicht so aus. Man hat er das Gefühl, dass der Graben noch tiefer wird, als es um Matteo geht, in den sich Lena verliebt hat. Es ist das erste Mal seit ihrer geplatzten Verlobung, dass sie ihr Herz öffnet und erneut Gefühle zulässt. Und es ist auch das erste Mal, dass sie ihre Komfortzone verlässt. Obwohl sie schon lange spürt, dass es Zeit für Veränderungen wird, denn ihr Job im Hospiz macht sie nicht wirklich glücklich, weil sie ständig mit dem Tod und Abschieden konfrontiert ist.


Es ist schön zu lesen, wie sehr sich Lena innerhalb der Geschichte entwickelt und offener für Neues wird. Endlich beginnt sie, das Leben wieder zuzulassen. Denn seit dem Verschwinden ihrer Mutter hatte sie sich abgekapselt und war alles andere als offen für neue Erfahrungen. Lena ist definitiv meine Heldin in der Geschichte, denn sie macht die größte Entwicklung durch und ich bewundere ihren neuen Mut zur Veränderung.


Trotz des teilweise tragischen Hintergrunds ist „Zwischen dir und mir das Meer“ von Katharina Herzog auf keinen Fall eine schwermütige Geschichte. Sie enthält auch viel Romantik und Urlaubsgefühl. Bei der Amalfi-Küste und Zitronenplantagen denke ich direkt an einen sonnigen Urlaub in Italien mit viel Meer und Limoncello – und natürlich Amore.


Mein Fazit:


„Zwischen dir und mir das Meer“ ist die erste Geschichte, die ich von Katharina Herzog gelesen habe, aber sicher nicht die letzte. Ihr Schreibstil hat mir so gut gefallen, dass ich mir auch die vorherigen Bücher noch kaufen möchte. Und natürlich reizt mich auch das ganz neue Buch „ Wo die Sterne tanzen“, das auf Norderney und in New York spielt.


Der Sommer 2020 war für viele anders als gewohnt. Wenn ihr also noch einen gedanklichen Italien-Urlaub machen möchtet, kann ich euch „Zwischen dir und mir das Meer“ von Katharina Herzog sehr empfehlen. Die Geschichte hat alles, was ein romantisches Lieblings-Sommerbuch braucht: Liebe, gebrochen Herzen, Verrat, Freundschaft, Familie, Vergebung und eine traumhafte Kulisse. Einfach alles, um einige schöne Lesestunden im Liegestuhl zu verbringen – zur Not auch auf dem heimischen Balkon mit einem schönen Glas frischer Zitronenlimonade. Schön kann man es sich überall machen, wenn man den richtigen Lesestoff zur Hand hat.


Ich wünsche euch allen einen schönen Urlaub und einen schönen Restsommer!


Deborah


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Vielen lieben Dank an Katharina Herzog für das Rezensionsexemplar. Weitere Infos zu der Autorin und ihren Büchern findet ihr auf der Internetseite des Rowohlt Verlages.