Ich habe jetzt länger keinen Cosy Crime Roman mehr gelesen. Höchste Zeit, das zu ändern. Der Klappentext zum neuen Krimi von Katharina Schendel hat mich direkt angesprochen – allein schon weil das Setting so interessant ist. Ein englisches Dorf mit jeder Menge Esel und wie es scheint auch einigen Verbrechern? Will ich lesen.
Darum geht es im Krimi von Katharina Schendel:
Stella Honeycut reist das erste Mal seit längerer Zeit in ihre Heimat. Sie lebt in Australien und arbeitet an einer Uni, sie ist Agatha-Christie-Expertin und leidenschaftliche Krimi-Leserin. Nach Hillbrush reist sie, weil sich ihre Tante Jane das Bein gebrochen hat und dieses schonen soll. Deshalb nimmt sich Stella eine dreimonatige Auszeit und fliegt nach England. Schon bei der Ankunft in Hillbrush ist sie überrascht, wie anders dieses Dorf ist: Aufgrund des starken Gefälles wird hier alles mithilfe von Eseln erledigt. Autos sind nicht erlaubt im Dorf.
Entsetzt ist Stella auch darüber, dass ihre Tante Jane sich um die Dorfbewohner kümmert, indem sie ihnen für ihre Zipperlein allerlei Kräutermischungen und Tränke zusammenstellt. Ihre Nachbarn haben ihr deshalb den Namen Dr. Mamba gegeben, der Jane ausnehmend gut gefällt. Stella hat direkt den Auftrag, dem Vikar eine Medizin gegen seine Blähungen zu bringen. Das Ganze läuft etwas anders als geplant und plötzlich ist die Haushälterin des Vikars, Edna Inglethorpe, tot. Vergiftet. Und Jane ist die Hauptverdächtige.
Doch zum Glück glauben alle ihre Freunde an ihre Unschuld und Tiberius Liskard, ein pensionierter Militätarzt, und Ernest Tattlebrook, Buchhändler und Dorfchronist, unterstützen Stella bei ihrer Suche nach dem wahren Mörder. Und hier tun sich doch so einige Abgründe im beschaulichen Hillbrush auf….
Meine Leseeindrücke zum Buch:
Zunächst einmal möchte ich positiv anmerken, dass es ein Verzeichnis über die handelnden Personen gibt. Wie ich das liebe. Bei vielen Personen verliere ich gerne mal den Überblick und brauche Ewigkeit, damit ich sie zuordnen kann. So kann ich sie im Bedarfsfall einfach kurz nachschlagen. Ich lieb’s. Was ich natürlich auch liebe, sind die vielen Esel. Da könnte ich glatt neidisch werden. Auch wenn die lieben Kleinen ganz schön laut sein können…
Als nächstes hat es mir die Beschreibung des Ortes angetan. Hillbrush hat tatsächlich sogar ein reales Vorbild, das Dorf Clovelly in Devon. Sogar die Esel gibt es, wenn sie dort auch nur für Kinder eingesetzt werden und keine Erwachsenen durch die Gegend tragen. Logisch, dass ich mir nach dem Lesen des Buches natürlich erstmal Bilder von Clovelly angeschaut habe. Ja, genauso habe ich mir Hillbrush vorgestellt. Was für ein hübsches Dorf. Ob die Einwohner dort genauso skurril sind wie im erfundenen Hillbrush? Und ob es dort auch so einen Widerling wie Lennard Waxflatter gibt, den alle direkt verdächtigen?
Eigentlich gibt es in Hillbrush eine tolle Dorfgemeinschaft, wenn man mal von dem genannten Widerling absieht, auf den Stella direkt beim Ankommen trifft. Umso unglaublicher erscheint es, dass jemand einen Mord begeht. Doch irgendjemand muss es ja getan haben. Irgendwie sind auch alle im Ort davon überzeugt das a) Stella nicht nach Australien zurückkehren wird und b) sie die ortseigene Detektivin wird. Kein Wunder bei ihren Kenntnissen über Agatha Christies Fälle. Der eine oder andere möchte auf jeden Fall verhindern, dass Stella den Ort wieder verlässt…
Meine Bewertung/mein Fazit zum Roman von Katharina Schendel
Ich hatte viel Spaß im Dorf der Esel, mit Stella, Jane und allen Freunden. Mehr zum Fall verrate ich euch natürlich nicht, sonst verderbe ich ja die Spannung. Stella mausert sich zur guten Ermittlerin und ich bin schon jetzt sehr gespannt auf weitere Fälle für Stella Honeycut. Denn ich bin sicher, es wird weiter gemordet in Hillbrush. Es gibt offensichtlich noch einige Geheimnisse zu ergründen. Außerdem gibt es laut Chronist Ernest Tattlebrook ungelöste Fälle aus der Vergangenheit. Mir gefällt auch diese etwas mysteriöse Seite. Was hat es mit dem Dorf-Chronisten und Buchhändler Ernest Tattlebrook, genannt Hemingway, auf sich? Ich bin neugierig, ich möchte es wirklich wissen. Seine Gabe ist schon etwas gruselig. Und deshalb hoffe ich, dass es schon bald weiter geht mit Stella und Miss Marple (eine der Esel). Von mir gibt es eine dicke Leseempfehlung für Freunde von humorvollen Cosy Crime Geschichten.
„Mord im Dorf der Esel“ von Katharina Schendel ist in erster Linie unterhaltsam aber auch durchaus spannend und mit unerwarteten Wendungen. Des Rätsels Lösung ist eben doch nicht so einfach, wie auf den ersten Blick vermutet. Eben Cosy Crime vom Feinsten. Ganz so, wie ich es mag. Stella muss nicht nur einen Mord aufklären sondern zusätzlich einen weiteren verhindern. Gar nicht so leicht, diese Aufgabe. Insbesondere dann, wenn man nebenbei noch auf die Tante aufpassen will die gar nicht daran denkt, sich zu schonen.
Das Buch ist im HarperCollins Verlag erschienen und ihr könnt es natürlich bei der Buchhandlung eures Vertrauens bestellen. Schaut doch mal vorbei. Vielleicht ist es vor Ort sogar vorhanden.
Ich wünsche euch schon jetzt spannende Unterhaltung.
Deborah
Ps: Wie ich auf der Internetseite von HarperCollins sehen konnte, geht es bereits im September 2024 weiter mit einem weiteren Fall für Stella Honecut mit „Der Mörder ist immer der Esel“.
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Vielen lieben Dank an HarperCollins für das Rezensionsexemplar. Weitere Infos zu „Mord im Dorf der Esel“ von Katharina Schendel findet ihr auf der Internetseite des Verlages.