Das neue Buch von Lisa Keil habe ich häufig auf Instagram gesehen. Das frühlingshafte Cover fand ich sehr ansprechend und der Inhalt klang mehr als gut. Auch wenn es sich dabei um die Fortsetzung zu „Bleib doch, wo ich bin“ handelt, wollte ich es unbedingt lesen. Umso mehr freute ich mich über dieses Rezensionsexemplar.
Darum geht es:
Anabel hat Knatsch mit ihren WG-Mitbewohnern in Berlin und insbesondere mit ihrer besten Freundin Dana, die sie daran erinnert, dass es an der Zeit wäre, sich einmal einen richtigen Job zu suchen. Anabel tut das, was sie offensichtlich am besten kann: Sie läuft vor ihren Geldproblemen davon, packt ihre Palme und ihren Krempel zusammen und fährt völlig überraschend und unangekündigt zur Hochzeit ihres Cousins Lasse nach Neuberg. Die tätowierte und gepiercte junge Frau fällt natürlich direkt auf mitten auf dem Land. Da das Ganze ohnehin nicht ihr Fall ist, begleitet sie Tierarzt Rob zu einem spontanen Einsatz. Rob ist sehr überrascht von Anabels Können.
Als sie zurückkommen, läuft Anabel ihrem Vater in die Hände, dem sie lieber aus dem Weg ginge, weil sie ihm auch noch Geld schuldet. Rob kommt ihr zur Hilfe und bietet ihr einen Job an. Obwohl er sich selbst nicht ganz sicher ist wegen seines Angebotes, nimmt Anabel tatsächlich an und zieht auch in Robs Gästezimmer ein. Die zwei verstehen sich mit der Zeit sehr gut und kommen sich näher, obwohl Rob noch immer in seine beste Freundin Kayla verliebt ist – die Frau von Anabels Cousin Lasse. Kayla und Anabel sind sich nicht so ganz grün. Könnte vielleicht auch daran liegen, dass Kayla doch noch irgendwie Besitzansprüche auf Rob hat, oder nicht?
Noch ein bisschen mehr zum Inhalt:
Vor allem anderen das Wichtigste: Wenn ihr „Bleib doch, wo ich bin“ von Lisa Keil nicht gelesen habt, ist das gar kein Problem. Klar, es fehlt dann die Vorgeschichte zu Rob und Kayla, aber alles, was man dazu wissen muss, erfährt man in „Hin und nicht weg“. Mit Anabel hat Lisa Keil einen so schönen Charakter geschaffen. Ich zumindest bin ein großer Fan von Anabel. Selbst wenn sie vor ihren Problemen davon rennt und ein bisschen unentschlossen ist, wie es in ihrem Leben weitergehen soll. Jeder erwartet von ihr, endlich erwachsen und zuverlässig zu werden und eine geregelte Arbeit zu suchen. Insbesondere ihr Vater, der ihr sogar ein Ultimatum gesetzt hat.
Anabel hat jedoch einen großen Freiheitsdrang. Ihren Traum zu verwirklichen, scheint jedoch schier unmöglich. Wie gerne hätte sie ihr eigenes Café in Berlin? Aber die Finanzen machen ihr da einen Strich durch die Rechnung. Widerwillig nimmt sie die Stelle auf Zeit bei Rob an, denn das Arbeiten mit Tieren gefällt ihr auch ganz gut. Obwohl sie in Neuberg auffällt wie ein bunter Hund, ist sie doch den meisten Tierarztbesuchern sehr sympathisch – weit sympathischer als die zwischenzeitlich ausgefallene Sprechstundenkraft. Und ganz nebenbei macht ihr der Job mit der Zeit auch Spaß, zumindest wenn Rob sie mitnimmt zu den Hausbesuchen.
Obwohl Anabel behauptet, der viel zu schöne Tierarzt sei so gar nicht ihr Typ, sagt ihr Herz doch irgendwann etwas anderes. Als sie bemerkt, dass sie nicht die einzige mit großen finanziellen Schwierigkeiten ist, macht sie einen Vorschlag, der sie selbst viel Überwindung kostet. Und dafür mochte ich sie gleich noch mehr. Anabel ist eine starke, tolle und mega herzliche Frau – eine Frau, die man sich als beste Freundin wünscht. Sie ist nicht pflegeleicht, dafür aber umso loyaler ihren Freunden gegenüber. Sie packt auch mit an, wenn jemand Hilfe braucht. Es ist also absolut kein Wunder, dass Rob irgendwann auch bemerkt, was für eine Superfrau er sich da ins Haus geholt hat. Wenn da nicht noch seine Jugendliebe Kayla wäre.
Mein Senf dazu:
Vielleicht liegt hier der Nachteil, dass ich den ersten Teil nicht kenne. Aber wirklich warm geworden bin ich mit Kayla zunächst nicht. Hat sich aber irgendwann aber gegeben, als sie von ihrem hohen Ross herunter gekommen ist.
Auch wenn Anabels Vorschläge und Ideen zu der einen oder anderen furchtbaren Katastrophe führen, ist sie doch ein großer Gewinn für Robs Tierarztpraxis und für ihn selbst. Die Frage ist nur, ob er das rechtzeitig erkennt. Ja, sie löst Katastrophen aus, aber nur, weil ihr Rob auch am Herz liegt und sie sich um ihn sorgt.
Ich finde es einfach toll, wie Lisa Keil Seiten ihres Alltags als Tierärztin einbringt. So erfährt man nebenbei von den Sorgen und Nöten dieser Praxen. Von der vielen Arbeit und gleichzeitig von finanziellen Problemen – insbesondere bei Tierarztpraxen auf dem Land, die auch viel Arbeit mit Großbetrieben haben. Es wird auch das eine oder andere unangenehme Thema behutsam angesprochen, das man gerne auch verdrängt, insbesondere im Bereich Milchviehwirtschaft.
Gleichzeitig gibt natürlich auch unterhaltsame Szenen. Was nicht ausbleibt, wenn ein bunter Paradiesvogel auf einen beliebten und heiß begehrten Landtierarzt trifft, der die Herzen im Sturm erobert, ohne dies überhaupt zu wollen.
Mein Fazit zum neuen Buch von Lisa Keil:
„Hin und nicht weg“ ist eine warmherzige Geschichte, die alles wundervoll verbindet: Freundschaft, Liebe (auch Tierliebe – es geht ja schließlich um einen Tierarzt), Drama, Eifersucht und und und. Alles dabei für einen schönen Liebesroman und super passend für den Frühling und Sommer. Ein echtes Wohlfühlbuch und sicherlich nicht das letzte Buch, das ich von Lisa Keil gelesen habe. „Bleib doch, wo ich bin“ möchte ich auch gerne noch nachträglich lesen. Und wer weiß, vielleicht geht es dann zukünftig in Neuberg weiter? Lisa Keil hat bestimmt noch die eine oder andere Geschichte zu erzählen. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr darauf.
Ich bin gespannt, was ihr davon haltet. Vielleicht schreibt ihr mir ja mal. Auf jeden Fall wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen!
Deborah
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Vielen lieben Dank an Ehrlich & Anders und den Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar. Weitere Infos zu Lisa Keil und ihren Büchern findet ihr auf der Internetseite des Fischer Verlages.