Marita Sydow Hamann – Die Erben der alten Zeit 01 – Das Amulett

Ich bedanke mich bei Buch Contact und Grassroots Edition für dieses wunderschöne Buch:

copyright Grassroots Edition

Inhalt:

Ein verstörendes Erlebnis veranlasst das Findelkind Charlotta Johansson, genannt Charlie, nach ihren wahren Eltern zu suchen.

Charlie stiehlt ihre Akte und verlässt bei Nacht und Nebel das Kinderheim, in dem sie lebt. Mit dabei: Ein steinernes Amulett, das der Akte beilag. In Charlies Händen bewirkt es seltsame Dinge: Auf ihrer Flucht wird sie von dichtem Nebel umhüllt und findet sich plötzlich auf einem anderen Planeten namens Godheim wieder. In dieser mittelalterlich geprägten Weltherrscht der grausame Magier Oden, der nun auch nach Charlies Leben trachtet. Außerdem gibt es noch Sora, eine junge Frau, die nach einem mystischen, 15.000 Jahre langen Schlaf auf dem fortschrittlichen Planeten Euripides erwacht. Hier regieren Wissenschaft und Technik. Welche Verbindung besteht zwischen diesen beiden Welten?

Meine Bewertung:

Auf den ersten Blick würde dieses Buch bei all den bunten, aufwändig gestalteten Covern der Jugendfantasy-Abteilung wohl überhaupt nicht auffallen. Um ehrlich zu sein, ich hätte es wohl auch übersehen. Bei diesem Buch sollte man sich jedoch nicht vom relativ unscheinbaren Cover in die Irre führen lassen. Marita Sydow Hamann „Die Erben der alten Zeit – Das Amulett“ ist für mich etwas ganz Anderes, etwas Neues, das ich in der Form noch in keinem Buch zuvor gelesen habe. Und das fand ich ziemlich überraschend und auch richtig interessant.

Die Handlung von „Die Erben der alten Zeit – Das Amulett“ spielt in Schweden zur heutigen Zeit, in Vanaheim auf dem Planeten Godheim in einer Art mittelalterlicher Zeit und auf Euripides, einem extrem fortschrittlichen Planeten. Es wird hier Fantasy und Science Fiction vermischt mit nordischer und griechischer Mythologie – und das Ganze gelingt und ist sehr spannend. Der Anfang ist ein bisschen zäh, aber nachdem Charlie mit Hilfe des Amulettes das erste Mal nach Vanaheim kommt und dort Tora, Kunar und den geheimnisvollen Biarn kennenlernt, wird es interessant. Charlie muss sich plötzlich in einer Welt zurechtfinden, in der es keine fortschrittliche Technik oder Komfort gibt (sie spürt aber bald, dass Vanaheim ihr eigentliches zu Hause ist). Feuer zum Beispiel kann man nur von einem Zauberer erhalten, außerdem gibt es Wesen, die man auf der Erde nur auch Sagen und Mythen kennt – wie zum Beispiel Einhörner, die hier von den Menschen genau wie Pferde gehalten werden . Der Herrscher über die Länder Godheim und Vanaheim ist ein Magier namens Oden. Schon bald bemerkt Charlie die Paralellen zu unserer nordischen Sagenwelt – was ihr natürlich weiterhilft. Außerdem freundet sie sich mit Tora, Kunar und Biarn an – die sie allerdings alle im Glauben lässt, ein Junge zu sein. Nicht ohne Grund, denn in Vanaheim haben Frauen nichts zu sagen.

Der Aufenthalt in Vanaheim ist alles andere als ungefährlich. Denn Oden ist auf der Jagd nach dem Mädchen mit den unterschiedlichen Augenfarben. Charlie erlebt mit ihren Freunden allerhand aufregende und gefährliche Dinge in Vanaheim. Nachdem sie einmal kurzfristig durch den Nebel zurück auf die Erde fliehen müssen, merken sie, wie groß der Zeitunterschied auf den Planeten ist. Sie bleiben nur wenige Stunden weg, aber in Vanaheim sind bei ihrer Rückkehr bereits vier Jahre vergangen. Schon bald bemerkt Charlie auch, dass sie magische Fähigkeiten hat. Außerdem fällt den Freunden auf, dass Biarn etwas vor ihnen verbirgt.

Zur gleichen Zeit erfährt man einiges über Sora, eine junge Frau, die nach fast 15.000 Jahren Schlaf auf Euripides aufgewacht ist. Die Zivilisation dort ist sehr fortgeschritten. Die Euripiden ähneln zwar Menschen, haben aber große Köpfe und vier Arme. Je nach Berufsstand ist das zweite Paar Arme mit den passenden Gerätschaften ausgestattet. Außerdem haben sie viele weitere Vorteile – sie können zum Beispiel Haut- und Haarfarbe auf Wunsch ändern. Sora, eine Menschenfrau, fällt hier natürlich sehr auf als Exotin. Fast wie ein ausgestorbenes Tier. Sie träumt oft von einer anderen Welt, einer Welt, in der sie als Kind einen schwarzen Pegasus durch die Luft geritten hat. Schon bald erfährt sie mehr über ihre Berufung. Auch sie hat ein Teil des steinernen Amuletts, genau wie Charlie kann sie durch den Nebel gehen. Leider erfährt man im ersten Teil der Trilogie noch nicht den Zusammenhang zwischen Charlie und Sora. Ich hoffe, dass bald Teil 2 erscheint, damit ich weiterlesen kann. Voraussichtlich soll das im Spätherbst dieses Jahres der Fall sein, Teil 3 könnte im nächsten Jahr erhältlich sein. Ich lasse mich überraschen!

Mir hat „Die Erben der alten Zeit – Das Amulett“ sehr gut gefallen. Es ist ein toller Roman, der Beachtung verdient neben all den bekannten Autoren und der marketingmäßig gepushten Massenware. Wie gesagt, anfangs ist es vielleicht ein bisschen schwer, in die Geschichte reinzukommen, aber es lohnt sich, durchzuhalten. Ab einem gewissen Punkt will man unbedingt weiterlesen. So ging es mir zumindest und ich kann mir vorstellen, es würde euch ähnlich gehen.

Wenn ihr mal eine völlig andere Fantasy-Geschichte lesen wollt, seid ihr hier richtig. Ich kann euch Marita Sydow Hamanns erstes Buch wirklich ans Herz legen. Als eBook hat es „Die Erben der alten Zeit – Das Amulett“ schon in die Top 100 geschafft. Nun erscheint das erste Buch der Trilogie bei Grassroots Edition als Hardcover-Ausgabe.  



Copyright Sophie Wolter

Informationen zur Autorin Marita Sydow Hamann findet ihr auch auf ihrer Internetseite.

Viel Spaß beim Lesen!

Deborah