„Der Sommer der Blaubeeren“ von Mary Simses hat mich im vergangenen Jahr verzaubert. Deshalb habe ich mich riesig auf das neue Buch mit dem wunderschönen Cover gefreut. Es ist wirklich ein Hingucker, oder? Ob und wie mir auch dieser Roman von Mary Simses gefallen hat, verrate ich euch gleich…
Darum geht es:
Grace Hammond verliert ihren Freund, ihren Job als Korrekturleserin von technischen Betriebsanleitungen und zuletzt auch noch ihre Wohnung – wenn auch nur vorübergehend wegen Wasserschaden. Sie beschließt deshalb, einige Zeit zurück nach Dorset zu ihren Eltern zu gehen. Dort holt sie aber ihre schmerzliche Vergangenheit ein. Ihre Eltern und ihre beste Freundin Cluny freuen sich über diese Rückkehr, auch wenn sie mit Sorge betrachten, wie sehr sich Grace zurückzieht, ihre Begabung völlig außer Acht lässt und in einem Fahrradladen zu arbeiten beginnt. Sie braucht den Job, um das alte Fahrrad ihrer großen Schwester Renny restaurieren lassen zu können. Grace vermisst ihre Schwester, die vor vielen Jahren bei einem Unfall ums Leben kam.
Zur gleichen Zeit zieht es auch Graces Jugendliebe Peter Brooks in seine Heimatstadt. Als Regisseur dreht er einen Film in Dorset. Er und sein Team veranstalten viel Rummel in der kleinen Stadt – insbesondere der Hauptdarsteller Sean Leeds, der überall von seinen weiblichen Fans belagert wird. Grace begegnet Peter und entdeckt ihre alten Gefühle für ihn. Ob es wohl eine zweite Chance für sie beide gibt? Zeitgleich zeigt jedoch auch der überaus attraktive Sean Interesse an Grace. Und dann ist da noch der etwas ruppige Sohn des Fahrradladenbesitzers. Mitch kann sich aber ebenfalls von seiner romantischen Seite zeigen. Und plötzlich steht Grace zwischen drei Männern…
Meine Bewertung:
Auch Mary Simses zweites Buch ist ein sehr schönes Wohlfühl-/Sommerbuch, das mir gut gefallen hat. Doch leider hat es mich nicht ganz überzeugt: Der Funke sprang dieses Mal nicht so recht über, obwohl der Klappentext vielversprechend war.
Die Mischung aus Liebe, Vergangenheit und Familiendrama ist zwar gut gewählt, doch irgendwie bleibt mir Grace ein bisschen zu oberflächlich und zu unklar über ihre Gefühle. Ausgenommen davon sind die Schuld- und Verlustgefühle wegen des Todes ihrer Schwester. Aber was ihre Beziehung zu den drei Männern betrifft, ist sie für mich nicht ganz glaubhaft, springt sie doch hin und her wie ein Ping-Pong-Ball. Mal mag sie diesen mehr, dann doch wieder den anderen. Oder handelt es sich vielleicht doch nur um Erinnerungen an die Empfindungen als Teenager, als Graces Welt noch in Ordnung war?
Meines Erachtens ist eine Variable – sprich ein Mann – zu viel im Spiel, einen der drei Kandidaten finde ich überflüssig, obwohl er durchaus sympathisch ist. Dreiecksbeziehungen sind meist sehr unterhaltsam, eine Vierecksbeziehung ist schon ein bisschen zu übertrieben.
Was mir sehr gut gefiel waren die einzelnen Charaktere des Buches. Zu Grace habe ich ja schon einiges gesagt, richtig warm wurde ich mit ihr nicht. Ich bin aber ein Fan von Cluny (und ihren Horoskopen) und dem charmant-rauhbeinigen Teilzeit-Fahrradschrauber Mitch. Außerdem sind Graces Eltern sehr liebevoll und versuchen, ihrer erwachsenen Tochter kleine Schubser in die richtige Richtung zu geben, damit sie endlich beginnt, zu leben. Hier ein sehr schönes Zitat von Graces Mom:
„Ich versuche nur, dir zu sagen, dass man nie weiß, wo die Liebe einen findet, Grace….Aber plane nicht zu viel. Lass das Leben sich entfalten, oder du wirst die Gelegenheit verpassen, dich überraschen zu lassen. Überraschungen können wunderbar sein.“ (Seite 143)
Auch ihr Vater macht sich viele Gedanken um sie, er möchte sie ermuntern, eine Stelle anzunehmen, bei der sie sich richtig entfalten kann. Oder noch besser: Selbst Geschichten zu schreiben. Denn er sieht eine große Begabung bei seiner Tochter, die diese nicht anerkennen will/kann. Graces Eltern versuchen behutsam, sie aus dem Schatten ihrer toten Schwester hervorzuholen und zeigen ihr dabei ihre uneingeschränkte Liebe.
Mein Fazit:
„Der Sommer der Sternschnuppen“ hat meine hohen Erwartungen leider nicht ganz erfüllt. Das passiert mir leider häufig beim zweiten Buch, wenn der Vorgänger die Messlatte so hoch gelegt hat. Ich schwanke zwischen 3 und 4 Lämpchen. Da ich keine 3 1/2 im Angebot habe, gebe ich Mary Simses neuen Buch gut gemeinte 4 Lämpchen. Auch wenn die Protagonistin in dieser Geschichte mich nicht ganz überzeugt hat, mag ich Mary Simses Erzählstil.
Weitere Infos zum Buch (inklusive Leseprobe) findet ihr natürlich wieder auf der Internetseite von blanvalet. Und kaufen/bestellen könnt ihr es natürlich jederzeit beim Buchhändler eures Vertrauens.
Ich bedanke mich herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar.
Euch wünsche ich viel Spaß mit dem Sommerbuch!