Dieses Buch habe ich 2014 beim Welttag des Buches gewonnen und mich sehr darüber gefreut. Ja, es steht schon ein bisschen länger in meinem RUB – aber nun habe ich es auch endlich gelesen. Aber Bücher haben kein Mindeshaltbarkeitsdatum und die Lesefreude bleibt erhalten – ehrlich!
Darum geht es:
Sophie ist alleinerziehende Mutter zweier bezaubernder, aber auch sehr aufgeweckter Kinder. Ihr Mann hat sie verlassen und lebt mit einer anderen Frau zusammen. Trotzdem hat Sophie den Männern nicht abgeschworen und gibt die Hoffnung nicht auf, ihren Mr. Right zu finden. Gar nicht so leicht, denn sobald Timo und Lina ins Spiel kommen, ergreifen die Herren der Schöpfung gerne die Flucht – so auch ihr letztes Date.
Die ständig gestresste Mama, die zwischen Teilzeitjob als Redakteurin bei einer Lokalzeitung und Kita hin und her pendelt, baut einen selbstverschuldeten Unfall. Das Unfallopfer Roland erweist sich jedoch als echter Glücksfall, eine richtige Sahneschnitte – und er hat auch noch Interesse an Sophie. Sie möchte ihn gerne näher kennenlernen und beschließt, ihre Kinder erst mal nicht zu erwähnen. Ihre Freundin Miriam redet ihr ins Gewissen, sich nicht wie eine Suppenschildkröte zu verhalten, die ihren Nachwuchs alleine zurücklässt. Aber das hat Sophie gar nicht vor, sie möchte Roland nur schonend auf die Familie vorbereiten, also ganz langsam. Doch meistens kommt es anders, als man denkt. Und in den meisten Fällen geht so ein Plan ganz schön in die Hose. Ob das mit Roland auch passiert?
Mein Senf dazu:
„Das Liebesleben der Suppenschildkröte“ zeigt sehr humorvoll die Sorgen und Nöte einer alleinerziehenden Mutter, deren Ex nur auftritt, wenn er als strahlender Held für die Kinder da sein kann. Sophie ist wirklich bewunderswert. Okay, ihre Wohnung ist vielleicht nicht immer topp, ihre Kinder treiben sie auch mal zur Verzweiflung, und wenn nicht sie, dann ihre beratungsresistente Chefin Lydia – aber ihr Herz ist aus Gold und ich wünschte ihr die ganze Zeit nur, dass sie einen tollen Partner findet. Ich ging natürlich von einem Happy End aus, aber ob es das mit dem gestylten Anwalt Roland geben würde? Ich hatte so meine Zweifel.
Sophie hat ein ganz großes Problem: Sie kann einfach nicht nein sagen und lässt sich von Hinz und Kunz durch die Gegend scheuchen – bevorzugt natürlich von Lydia. Die absolute Krönung für Sophie ist, als sie die Kolumne der hochschwangeren Kathi-Vorzeigefrau übernehmen und natürlich nur Friede-Freude-Eierkuchen Texte schreiben soll. Denn Kathi ist ja so eine Art Familienguru und Superwoman, die alles im Griff hat, also zumindest in ihrer Kolumne. Die Leser stehen total auf diese heile Welt, was Lydia zu immer neuen, hirnrissigen Plänen inspiriert. Das Ganze gipfelt in einem Abend mit „Kathi“ und ihrer Familie, bei dem Sophie ihre Kinder und ihren Mann dem Publikum vorstellt und dieses Fragen stellen darf. Mann? Damit hat Sophie nun wirklich ein Problem (sie kann ja wieder nicht nein sagen). Zum Glück ist der beste Freund ihres Bruders in Griffnähe. Björn mimt für den Abend den Papa…
Ich habe mit Sophie gelacht und gelitten; es waren wirklich schöne Lesestunden. Ihren Exmann hätte ich dagegen das eine oder andere Mal schütteln können. Zum Glück hat Sophie eine wirklich gute Freundin. Miriam ist echt eine Marke – so eine gute Freundin sollte wirklich jede Frau haben. Und am besten im gleichen Haus, das wäre perfekt. Und dann gibt es da noch jemanden, den ich sehr mochte. Aber wer das ist, solltet ihr besser selbst herausfinden. Ich denke, ihr werdet es bald wissen, wenn ihr das Buch lest. Sophie ist für mich definitiv keine Suppenschildkröte sondern eine super Mama.
Mein Fazit:
Auch für dieses Buch vergebe ich 5 Lämpchen, weil es mir einfach sehr gut gefallen hat. Ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin Theresia Graw.
Falls ihr euch entscheiden solltet, Sophies Erlebnisse zu lesen, wünsche ich euch viel Spaß dabei. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir berichtet, wie es euch gefallen hat.
Einen schönen Abend!