Ich lese ja ziemlich viele Bücher, die eigentlich nicht für meine Altersklasse vorgesehen sind – denn ich bin einfach zu alt dafür. Nichts desto Trotz liebe ich diese Bücher. Vor kurzer Zeit bekam ich eine sehr nette E-Mail von Peter Hakenjos, der mir sein Buch „Alt und frei: Stories vom Lieben und Lästern“ vorstellte. Auch hier gehöre ich eigentlich nicht zur Zielgruppe – oder besser gesagt: Noch nicht… denn früher oder später ist es ja soweit. Nachdem ich mir die Internetseite von Peter Hakenjos angeschaut und zwei der Kurzgeschichten gelesen hatte, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Die Leseprobe hat mich sehr zum Lachen gebracht! Es kann sein, dass ich damit jetzt mal nicht den Geschmack meiner Leser treffe – einfach weil ihr vielleicht noch zu jung seid – aber dennoch möchte ich diese Kurzgeschichten hier vorstellen, denn sie verdienen es einfach!


Zum Inhalt:

Peter Hakenjos – „Alt und frei: Stories vom Lieben und Lästern“ erschien als „Book on Demand“ (BoD). Es wurde von Vito von Eichborn für die Edition BoD ausgewählt.

„Alt und frei: Stories vom Lieben und Lästern“ ist eine Sammlung von 25 knackigen, frechen, lustigen und teils auch bitterbösen Kurzgeschichten rund um das Thema Alter. Was hier jedoch keinen erwartet sind Stories über Wehwehchen, Krankheiten und Befindlichkeiten. Die Geschichten sind überraschend und zeigen, wie das Alter auch sein kann: Es gibt einem die Freiheit zu Leben, wie man es gerne möchte – frei von Zwängen und Scham. Die Stories machen Mut, dass das Alter mehr zu bieten hat als das Dahinvegetieren in einem Seniorenheim. Auch im Alter gibt es noch Liebe und Leidenschaft – wenn man es selbst zulässt und die lieben Nachkommen nicht zu prüde sind. Aber wen interessiert das eigentlich, was die erwachsenen Kinder denken – sollen sie doch ihre eigenen Erfahrungen machen…

Mein Bewertung:

Ich habe mich herrlich amüsiert und finde die Geschichten wirklich eine Bereicherung. Mittlerweile habe ich viel Freude an gut geschriebenen Kurz- und Kürzestgeschichten – was früher nicht so der Fall war. Aber ich wurde ja eines Besseren belehrt…und ich lasse mich durchaus gerne überzeugen. Diese Sammlung von Kurzgeschichten haben ich in nur zwei Tagen durchgelesen. Ja, ich weiß, man sollte eigentlich nicht so viel Kurzgeschichten nacheinander lesen. Aber da sie mir so gut gefallen haben, wollte ich immer noch eine und noch eine – und plötzlich war ich dann auch schon durch. Teilweise sind die Geschichten sehr lustig, manchmal zum Schmunzeln und sehr wenige Male auch sehr böse. Es ist ganz normal, dass einem nicht alle Stories gefallen, mir zum Beispiel hat „Die letzte Rache“ nicht so sehr gefallen, dafür aber umso mehr „Die Nein-Sagerin“, „Das Testament“, „Das Konzert“ und ganz besonders „Ein Tag in Stratholme“. Die Wendungen sind oft sehr überraschend, besonders gut finde ich, wenn am Schluss der Geschichte ein kleiner Absatz aus einer anderen Perspektive geschrieben ist. 

Vielleicht sollte ich „Alt und frei: Stories vom Lieben und Lästern“ zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal lesen als Anregung dafür, wie ich meine Zukunft auch erleben könnte. Vermutlich ist es tatsächlich so, wie es uns Peter Hakenjos in seinen Geschichten näher bringt: Wenn man sich erst einmal damit abgefunden hat, dass die Jugend tatsächlich vorbei ist und man sich davon lösen kann, derselben hinterher zu jagen, hat man alle Möglichkeiten das Leben tatsächlich zu genießen! Man wird begreifen, dass die Gegenwart zählt und nicht die Zukunft. Vermutlich werde ich auch im Alter noch meinem heißgeliebte 80er-Jahre Musik hören – ich bin einfach nicht der Typ für Schlager und Heimatmusik *schüttel* – und es mir nicht nehmen lassen, weiterhin Modeschmuck und Jeans zu tragen. Und vielleicht schaffe ich es dann auch, mir doch noch meine Träume zu erfüllen. Denn irgendwann werde ich ja viel Zeit haben…

Falls ihr selbst viel zu jung für diese Art von Geschichten seid, kann ich euch die Kurzgeschichten sehr empfehlen als Geschenk für Eltern oder Großeltern. Aber wundert euch nicht, wenn sie sich anschließend in Hippieklamotten schmeißen und ein bisschen Gras rauchen. Ich übernehme dafür keine Haftung! 🙂

Weitere Infos zum Autor und zum Buch findet ihr auf der Internetseite von Peter Hakenjos. Hier gibt es auch die tolle Leseprobe („Ein Tag in Stratholme“). 

Ich bedanke mich herzlich bei Peter Hakenjos für diese wunderbaren Anregungen und die unterhaltsamen Stunden und schicke ihm liebe Grüße zurück in den wilden Südwesten! 

Deborah