Ross Welford – Was du niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist

Hallo zusammen, hier kommt er nun: Der allererste Buchtipp auf meiner eigenen Seite. Mein ganz eigener Bücherhimmel. Er befindet sich noch im Aufbau und ist noch nicht perfekt. Bitte habt etwas Geduld mit mir. 🙂 Ich finde, dieses quietschbunte, tolle Buch von Ross Welford aus einem meiner Lieblingsverlage eignet sich hervorragend für den Neustart. Ich heiße euch herzlich Willkommen auf der nagelneuen Seite „Deborahs Bücherhimmel“. Mein Baby wird langsam erwachsen (okay – ich stelle euch heute ein Kinderbuch vor, aber ansonsten…)

Das Cover und der Elend lange Titel dieses Buches von Ross Welford sind mir auf Grund der kräftigen Farben und des Leuchtturms direkt ins Auge gestochen. Damit hat der Coppenrath Verlag mal wieder einen Volltreffer gelandet. Nachdem ich von einigen schon gehört habe, wie toll „Zeitreise mit Hamster“ war, machte ich mich daran, diese abgefahrene Geschichte um eine pubertierende 12-Jährige zu lesen, die eigentlich wenig zu lachen hat. Uneigentlich hat das Buch aber einen mächtig hohen Unterhaltungswert und macht einfach Spaß.

 

Darum geht es:

Esther ist 12 Jahe alt und hat ein richtiges, echt fieses Problem, mit dem sich viele Jugendliche herumschlagen: Akne – und nicht in der leichten Form. Von ihren Schulkameraden wird sie auch gerne mal mit so netten Namen wie „Pizzagesicht“ betitelt. Der einzige, der sich nicht über sie lustig macht, ist der andere Außenseiter der Klasse: Boyd, ein nicht ganz kleiner und nicht ganz schmaler Nerd. Er möchte gerne mit Esther befreundet sein, worüber diese zunächst nicht begeistert ist. Sonst sind da nur noch Granny und Esthers Urgroßmutter.

Um endlich ihr Hautproblem in den Griff zu bekommen, bestellt sie heimlich im Internet eine ominöses und gewaltig stinkendes Gebräu aus China mit dem wunderbaren Namen „Haut-so-klar“. Dank der chinesischen Beschreibung klappt das mit der Dosierung nicht so richtig und Esther hat bekommt neben ihrem Hautproblem ein weiteres. Sie muss ziemlich heftig rülpsen und vergast damit mächtig ihre Umwelt. Sie möchte auch noch auf die Sonnenbank gehen, um die Wirkung zu unterstützen. Glücklicherweise bekommt sie eine uralte Sonnenbank, die eigentlich entsorgt werden soll, geschenkt. Mit Hilfe von Boyd versteckt sie diese in der Garage.

Ihre erste Sitzung wird ein voller Erfolg: Sie schläft auf der Sonnenbank ein, wacht auf und ihre Pickel sind weg. Aber leider nicht nur die, sondern sie ist tatsächlich komplett verschwunden. Zunächst ein Alptraum für Esther, wird das Ganze schon bald zum Glücksfall, denn so kann sie einige Geheimnisse lüften, ihrem neuen Freund Boyd einen großen Gefallen tun und ein paar wirklich fiesen Zwillingen eins auswischen. Bloß, wird sie auch ihre Pickel los und klappt das jedes Mal alles einwandfrei? Natürlich nicht, sonst wäre es ja langweilig.

 

 

Meine Bewertung des neuen Buches von Ross Welford:

Ich hatte sehr viel Spaß mit diesem Buch. Herrje, woher hat Ross Welford nur diese schräge Ideen und komischen Einfälle? Ich hab teilweise Tränen gelacht, wenn Esthers Pläne wieder einmal in die Binsen gehen und sie gerade noch so die Kurve bekommt – zumal sie ja nie weiß, wann sie wieder sichtbar wird.

Unheimlich sympathisch fand ich Boyd, dieser ebenfalls etwas tollpatschige und unbeholfene große Junge, der einfach nur Esthers Freund sein will. Er tat mir am Anfang richtig leid, als Esther noch so gar nicht klar ist, was sie an ihm hat. Und Esther selbst finde ich ebenfalls überaus liebenswert. Sie hat ein gutes Herz und wünscht sich eigentlich auch nur Anschluss. Sie sucht nach ihrem Platz im Leben und vermisst natürlich auch ihre Eltern. Von ihnen weiß sie eigentlich herzlich wenig, weil ihre Granny ein großes Geheimnis aus der Familiengeschichte macht. Jeder, der sich noch halbwegs erinnern kann, wie es damals, in dieser Zeit der großen Gefühlswallungen war, oder jeder, der sich gerade in dieser Zeit befindet, kann Esthers Leiden nachvollziehen.

Es ist schwer, anders zu sein, wenn man sich nichts mehr wünscht, als auch beliebt zu sein und viele Freunde zu haben. In Esthers Alter ist es noch nicht so sehr das Thema erste Liebe, das für Kummer sorgt. Obwohl das mit Sicherheit auch nicht mehr lange auf sich warten lässt. Es wird auch gut auf diese subtilen Ängste eingegangen, sich so richtig zu blamieren. Und was es dann bedeuten kann, einen wirklich zuverlässigen Freund an seiner Seite zu haben.

Neben massig Humor ist auch etwas Spannung in der Geschichte. Zum Beispiel wenn Esther ihre Unsichtbarkeit nutzt, um zu spionieren und einige Dinge gerade zu biegen. Ich habe es als großes Lesevergügen empfunden, obwohl ich auch in diesem Fall weit jenseits der Zielgruppe bin. Meines Erachtens kann man auch als Erwachsener viel Spaß an der Geschichte haben. Wobei es natürlich in erster Linie ein geniales Kinderbuch ist, das in keiner Weise anbiedernd und auch bestimmt nicht uncool ist. Teilweise kommt die Geschichte rotzfrech daher, aber mit viel Liebe erzählt. Für mich ist auf jeden Fall klar, dass ich auch irgendwann, irgendwie „Zeitreise mit Hamster“ von Ross Welford lesen werde. Wenn das genauso verrückt und umwerfend komisch ist, kann ich mich schon jetzt auf einige tolle Lesestunden freuen.

 

 

Mein Fazit:

Ich würde mal glatt behaupten, „Was du niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist“ von Ross Welford ist ein super Geschenk für Leseratten ab 10 Jahren. Eben weil es um Freundschaft, Familie, Abenteuer, Ängste, verrückte Ideen, Hunde und auch Lieblingsfeinde in der Schule geht. Und falls die Eltern auch gerne Kinderbücher lesen, werden sie ebenfalls eine Freude daran haben. Von mir bekommt Ross Wellford eine dicke Leseempfehlung. Bitte mehr Bücher dieser Art!

Vielen Dank an den Coppenrath Verlag für das Rezensionsexemplar!

Euch allen wünsche ich ein schönes Restwochenende!

Deborah