Tessa Hennig – Lisa geht zum Teufel

Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, das unverdienterweise fast ein Jahr in meinem Regal stand und darauf wartete, endlich gelesen zu werden. Böse Schande. Und dabei hatte ich mich von Anfang an darauf gefreut…


Zum Inhalt:


Lisa freut sich auf den ersten gemeinsamen Urlaub mit Ihrem neuen Freund Reiner. Sie freut sich darauf, ihn ihren Freundinnen Claudia und Vroni in Marbella vorzustellen. Es kommt allerdings alles anders als geplant: Reiner serviert sie per SMS ab. Lisa ist ziemlich geknickt und hat keine rechte Lust mehr auf den Urlaub. Angekommen in Marbella siegt jedoch die Vorfreude auf ihr Haus. Das Haus, in dem sie sich auf Lebenszeit ein Wohnrecht von ihrem Exmann Felipe (dem Teufel) erkämpft hat.

Mit der Ruhe ist es jedoch schnell vorbei, als sich Felipes Sohn Andreas mit dessen Verlobten Mercedes einquartiert. Lisa ist empört, vermutet sie dahinter doch eine Intrige ihres Exmannes. Andreas hat jedoch seine ganz eigenen Pläne und engagiert den Obdachlosen Rafael und die ehemalige Prostituierte Delia. Sie nehmen die zweite Wohnung im Haus in Beschlag und machen den Aufenthalt für Lisa zur Hölle. Es wird Flamenco getanzt, mit extrem viel Knoblauch gekocht… 

Doch irgendwie fühlen sich die beiden dabei nicht ganz wohl, denn eigentlich ist Lisa gar keine so schlimme Zicke, wie ihnen Andreas klar weismachen wollte…


Meine Bewertung:


Ein typischer Tessa Hennig Roman: Die Autorin hat mich erneut begeistert! Tessa Hennig schreibt schöne Geschichten über Liebe und Leidenschaft der, sagen wir mal, nicht mehr ganz Jungen aber Junggebliebenen. Ein bisschen böse, mit viel Humor und Augenzwinkern und immer herzlich. Einfach schön und unterhaltsam.


Ich habe mich köstlich amüsiert über den „Krieg“ im Haus. Die Szenen sind wirklich so komisch, dass ich laut lachend da saß und Tränen in den Augen hatte. Den Knoblauch konnte man förmlich riechen und das Getrampel von oben hören. Lisa tat mir zeitweise sehr leid, denn Delia und Rafael gehen voll in ihrer Rolle als Hausbesetzer auf und sind schon ziemlich fies. In ihrer Darstellung des illustren Paares sind sie schon ziemlich perfekt – auch wenn Rafael immer mit sich hadert.


Es dauert nicht lange, bis sich die Kontrahenten besser kennenlernen. Schon bald wird klar, dass sie eigentlich ganz gute Freunde werden und gemeinsam mit Lisa gegen „den Teufel“ antreten könnten. Bei ihren bisherigen Marbella-Freunden erkennt Lisa dagegen schon bald die Oberflächlichkeit und Intoleranz, es scheint, als hätte sie sich ihnen ebenfalls getäuscht. Lisa und auch Rafael müssen sich irgendwann ihrer Vergangenheit stellen und sich fragen, wie es weitergehen soll in ihrem Leben. Es ist für beide schmerzhaft, aber danach können sie in eine neue Zukunft schauen und sich neu verlieben. Ob es hier wohl noch ein Happy End gibt? Und ist „der Teufel“ tatsächlich so schlimm, oder hat auch er noch an einigen alten Wunden zu knabbern?

Ich kann nur sagen: Lesen! Wer „Elli gibt den Löffel ab“ und „Emma verduftet“ mochte, wird dieses Buch sicher auch lieben. Ich tue es definitiv und freue mich schon jetzt auf „Mama mag keine Spaghetti“! Ist zwar ein bisschen spät dafür, aber als Muttertagsgeschenk würde sich ein Tessa Hennig Buch prima machen. 🙂

Meinen herzlichen Dank an List, vorablesen und Tessa Hennig – vor allem auch für ihre unendliche Geduld.

Schönen Sonntag und einen tollen Muttertag!

Deborah