Auf der Frankfurter Buchmesse habe ich beim Bloggertreffen von Random House Angelika Schwarzhuber getroffen, deren Bücher schon lang meiner Wunschliste standen. Ich hab mich sehr gefreut, die sympathische Autorin kennenzulernen und mich mit ihr zu unterhalten. Leider konnte ich sie nichts zu ihren Büchern fragen, denn ich hatte sie ja noch nicht gelesen. Schade… Aber wenn ihr ein richtig gutes Interview mit ihr lesen wollt, schaut einfach auf Aveleen Avides Blog vorbei. Das ist wirklich sehr ausführlich, mehr Fragen würden mir auch nicht mehr einfallen. 🙂
Vorletzte Woche traf schöne Post bei mir ein: Vielen herzlichen Dank an Angelika Schwarzhuber für die signierten Exemplare von „Liebesschmarrn und Erdbeerblues“ und „Hochzeitsstrudel und Zwetschgenknödel“.
Ich hab mich riesig gefreut und Oscar freut sich mit mir. In diesem Fall musste ich auch direkt anfangen zu lesen. „Liebesschmarrn und Erdbeerblues“ hat mich schon so neugierig gemacht. Und was soll ich sagen: Nach dem Liebesschmarrn musste ich direkt zum Hochzeitsstrudel übergehen, genau mein Geschmack.
Damit ihr wisst, wovon ich rede, stelle ich euch hier beide Bücher vor. Fangen wir mit dem „Liebesschmarrn“ an.
Liebesschmarrn und Erdbeerblues
Zum Inhalt:
Als Michi Lene seine Liebe mit den Worten „I hob mi fei sakrisch in die valiabt” gesteht, ergreift Lene die Flucht. Diese Liebeserklärung geht gar nicht – und Lene ist der Überzeugung, dass sie Michi zwar liebt, ihm das aber nicht sagen kann, weil es auf bayerisch kein „Ich liebe dich“ gibt. Das bringt ihre Freundin Claudia auf die Idee, einen Artikel dazu zu veröffentlichen. Und bald kann sich Lene nicht mehr vor weiß-blauen Liebeserklärungen retten und wird heftig umworben von Ex-Michi, ihrem Chef und dem Spanier Ernesto. Aber sie hat auch Gegner, wie den grantigen Sprachwissenschaftler Karl Huber, der das alles für „Schmarrn“ hält und Lene das Leben schwer macht. Lenes Leben wird schlagartig sehr viel aufregender und verwirrender…
Meine Bewertung:
Wie oben schon erwähnt: Ich hatte viel Spaß mit dem „Liebesschmarrn“, dementsprechend war ich auch ratz fatz durch. Lenes Suche nach der weiß-blauen Liebeserklärung bringt sie in die eine oder andere sehr lustige Situation. Und dass sie den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, ist durchaus verständlich. Wobei recht schnell klar wird, warum sie Michi nicht sagen kann, dass sie ihn liebt – und die fehlenden Worte in ihrer Sprache sind definitiv nicht das Problem. Aber auch bei den anderen Verehrern fehlt eindeutig das i-Tüpfelchen. Zumal der eine oder andere ohnehin keine Beziehung sondern eher eine heiße Affäre möchte, da er von Lenes hervorragenden Attributen – sagen wir mal, sie macht sich sehr gut im Dirndl – so beeindruckt ist. Lene wird ins Rampenlicht gezerrt und bekommt mehr Aufmerksamkeit, als ihr oder ihrem Vater lieb ist. Und dann ist da noch dieser schlecht gelaunte Sprachwissenschaftler, der ihr ständig dazwischen funkt. Da sind einige Missverständnisse vorprogrammiert und man fragt sich, ob Lene jemals den berühmten Satz sagen wird…
Es gibt etliche Episoden, die einfach göttlich komisch sind, zum Beispiel, wenn Lene in einem Kochduell auf Karl trifft, oder auf einer sehr prominenten Party mit dem ganz alltäglichen Problem eines etwas verrutschten Slips zu kämpfen hat. Das hatte schon etwas Bridget-Jones-mäßiges.
Sehr schön finde ich die Idee mit dem Wörterbuch hochdeutsch-bairisch und umgekehrt. Und natürlich die Rezepte zu den im Buch erwähnten Gerichten. Allerdings konnte mir das Wörterbuch nicht weiterhelfen bei der Übersetzung des Begriffs „Wammerl“ – ich hatte fälschlicherweise an Pilze gedacht, da fehlt allerdings ein SCH davor. Bei Wammerl handelt sich um Schweinebauch (sagt Wikipedia) – dann müsst ihr nicht mehr nachschauen, wenn ihr Lenes Blitz-Schweiners nachkochen wollt. Irgendwann möchte ich das gerne ausprobieren, genau wie den Knödel-Gugelhupf.
Das Cover passt perfekt zum Inhalt des Buches und ist sehr liebevoll gestaltet. Den kleinen Amor auf dem Cover findet man auch vor jedem Kapitel – kitschig, schön, passend. Schriftart, Hervorhebung und Farben sind einfach toll. Gefällt mir sehr gut, ist ein absoluter Hingucker, auch die Schrift am Rücken ist sehr schön hervorgehoben. Ich liebe solche Details.
Für die Suche nach der weiß-blauen Liebe gibt es von mir alle vorhandenen Daumen hoch, ein Buch, das ich irgendwann sicher noch einmal lesen werde. Mal schauen, ob ich mich auch an die Rezepte traue…
Nun zum zweiten Buch:
Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück
Gleich vorab: Es ist keine Fortsetzung von „Liebesschmarrn und Erbeerblues“. Man trifft zwar wieder auf Lene und Familie, aber nur in einer Nebenrolle. Ihr müsst also nicht unbedingt vorher das erste Buch lesen!
Zum Inhalt:
Hanna ist selbstständig und leitet ein 2-Personen-Unternehmen. Als „Bea“ sucht findet sie für Ratlose (also zumeist Ehemänner) Geschenke für ihre Liebsten oder auch Geliebten. „BeauCadeau“ läuft zwar ganz gut, aber doch nicht so gut, um alle Kosten zu decken. Zu Beas Freude bekommt sie einen richtig dicken Fisch an die Angel. Aber bevor sie sich richtig mit dem Auftrag beschäftigen kann, erhält sie von ihrer Mutter die Nachricht, dass ihre Oma Berta gestorben ist. Unerwarteterweise – Hanna war nie Omas Liebling – hat ihr Berta Hof und Vermögen hinterlassen, allerdings unter der Voraussetzung, dass Hanna innerhalb von 3 Monaten einen Mann findet und heiratet. Andernfalls erbt ihr Cousin Max alles. Zunächst ist sie aufgebracht und will das Erbe ausschlagen, aber ihre finanzielle Situation und die Sticheleien von Max bringen sie zum Entschluss, um das Erbe zu kämpfen. Also muss schnellstmöglich ein Mann her, wenn es sein muss, auch über eine Heiratsanzeige. Damit nimmt das Chaos seinen Lauf…
Meine Bewertung:
Hat mir genauso gut oder sogar noch besser gefallen wie „Liebesschmarrn und Erdbeerblues“. Hanna hat wirklich an allen Fronten zu kämpfen: Ihr Unternehmen muss gerettet werden, auch damit sie Freundin und Kollegin Daniela weiter beschäftigen kann, der Kunde mit dem großen Budget muss glücklich gemacht werden (oder besser seine Frau) und gleichzeitig soll sie einen Mann zum Heiraten finden. Obwohl es an Heiratswilligen wahrlich nicht mangelt, fällt die Auswahl wirklich nicht leicht. Zumal ihr Cousin Max ständig das Leben schwer macht. Und dann taucht plötzlich der attraktive Alex auf – in den sich Hanna relativ schnell verguckt. Zur gleichen Zeit wird sie aber Opfer verschiedener kleiner Anschläge auf sie und den Hof. Ob das alles etwas mit dem mysteriösen Alex zu tun hat, von dem sie eigentlich nichts weiß und der ständig auftaucht und wieder verschwindet?
Hanna ist genauso eine liebenswerte und sympathische Heldin wie zuvor Lene. Einerseits ist sie zwar auf der Suche nach einem Mann zum Heiraten und Scheiden lassen – es geht ja schließlich nur um das Erbe – aber andererseits hofft sie insgeheim doch darauf, die Liebe zu finden. Da passt es doch gut, dass sie irgendwann Lene kennenlernt, denn die hat ja nun wirklich Erfahrung in diesem Thema.
„Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück“ ist eine richtig schöne romantische Geschichte mit dem richtigen Anteil Komödie aber auch ein bisschen Drama. Man kann zwar schon von Anfang an erahnen, wo die Reise hingeht, aber schließlich ist der Weg das Ziel. Wie sich alle Verwirrungen auflösen ist schön beschrieben. Am Schluss sind tatsächlich alle Fragen geklärt. So soll’s sein.
Da ich ja ein bekennender Fan von Beerenfarben von dunklem Pink bis Lila bin, ist das Cover natürlich ein Traum für mich. Ich liebe es! Vom Stil her passt es optimal zum ersten Buch und hat einen hohen Wiedererkennungswert.
Rezepte gibt es auch wieder. Sollte einmal jemand Tante Luises Überraschungstorte machen, würde ich gerne zum Kaffee kommen oder mich wahlweise über ein Bild freuen (ist die kalorienärmere Variante).
Wie ihr schon ahnen könnt, gibt es auch für dieses Buch volle Punktzahl von mir – eine absolute Geschenkempfehlung für Romantikerinnen zu Weihnachten.
Ich hatte es mir schon gedacht, dass die beiden Bücher voll meinen Lesegeschmack treffen würden. Diese Erwartung wurde zu 100% erfüllt. Ich bin einfach ein Fan von romantischen und lustigen Büchern – und die müssen nicht immer aus Amerika/England stammen.
Viel Spaß beim Lesen, Lachen, Kochen, Backen – und einen schönen Sonntag wünsche ich euch.
Deborah