Wenn es eine Autorin gibt, deren New Adult Romane ich auch in Zukunft immer lesen werde, dann ist es ganz bestimmt Clara Blais. Ihre Bücher haben es absolut verdient, in jeder Buchhandlung in den New Adult Regalen zu finden zu sein. Ein Geheimtipp, der sich lohnt. Sie hat mich schon mit Dort, wo die Sterne im Wasser leuchten und Forever’s gonna start tonight mehr als überzeugt von ihrer Erzählkunst. Daher war ich mir sicher, dass es ihr auch mit „Teach me how to fly“ auf ein neues gelingen würde.
Darum geht es in „Teach me how to fly“:
Ivy wagt sich seit einem Jahr nicht mehr, den Schutz ihres Elternhauses zu verlassen. Ihre Ängste und Panikattacken schränken sie so sehr ein, dass ihre bisherigen Freundschaften und auch die Beziehung zu ihrem damaligen Freund zerbrochen sind. Einzig ihre Freundin Aleyna hält zu ihr und kommt häufig zu Besuch.
Als Ivy einen Brief ihres früheren Brieffreundes Jake findet, beschließt sie, wieder Kontakt zu ihm aufzunehmen und schreibt ihm. Dass er allerdings plötzlich vor ihrer Tür stehen würde, hatte sie nicht erwartet. Genauso wenig, dass sie schon bald Gefühle für ihn entwickeln würde.
Was Ivy nicht weiß: Jake steckt in großen Schwierigkeiten und braucht dringend Geld. Deshalb hatte er beschlossen, das reiche Mädchen zu bestehlen. Er war jedoch nicht darauf vorbereitet, eine junge Frau vorzufinden, die sein Herz berühren würde und die gleichzeitig so zerbrechlich von ihren Gefühlen her ist. Irgendwann steht er vor der schwersten Entscheidung überhaupt: Ivys Flügel noch einmal zu brechen oder seine Familie im Stich zu lassen. Es ist keine leichte Entscheidung, denn Ivy hat längst sein Herz gestohlen.
Meine Leseeindrücke:
Von der ersten bis zur letzten Zeile des Romanes merkt man, dass es ein Herzensbuch von Clara Blais ist. Wie ich es schon von den vorherigen Büchern kenne, erzählt sie Ivys und Jakes Geschichte gefühl- und respektvoll und absolut kitschfrei. Der Titel „Teach me how to fly“ passt 100 % perfekt zu Ivys Geschichte, die sich von einem aufgeweckten und lebenslustigen Teenager zu einer zurückgezogen lebenden jungen Frau mit großen Ängsten entwickelt hat. Ivy wollte reisen, die Welt kennenlernen – stattdessen wird sie jetzt zu Hause unterrichtet und verbringt ihre komplette Zeit in der Sicherheit ihres Elternhauses. Ihre Flügel sind gebrochen und sie muss erst wieder lernen zu fliegen – und zu vertrauen. Als sie Jake persönlich kennenlernt, rückt dieses Ziel in greifbare Nähe.
Doch Jake ist nicht zu ihr gekommen, um ihr zu helfen, sondern um sie erneut zu verletzen. Wobei er dies nicht aus Boshaftigkeit tun will – sondern aus reinem Überlebenswillen. Er hat Angst um seine Familie, die nur noch aus seiner Mutter und seinen beiden jüngeren Geschwistern besteht. Jake liebt seine Familie – und bald auch Ivy. Doch er muss sich entscheiden und die Zeit rennt ihm davon.
Um ehrlich zu sein, habe ich beide Protagonisten direkt ins Herz geschlossen, beide sind voller Liebe und beide haben mit ihren Dämonen zu kämpfen – wobei es bei Jake reale Bedrohungen für seine Familie sind und für Ivy das Schwarz ihrer Ängste. Auf ihre Weise kämpfen beide dafür, die Schatten ihres Lebens verbannen zu können und endlich ihr Leben leben zu dürfen. Kein leichter Kampf.
Clara Blais gelingt es, Ivys Gefühlswelt so gut bildlich darzustellen, wie ich es noch nie vorher gesehen habe. Dadurch kann ich viel besser verstehen, was sie empfindet, wenn sie eine Panikattacke hat. Und es ist definitiv kein Gefühl, das ich irgendjemand wünschen würde.
„Mein Leben ist wie diese Farbpalette.“ … „Es ist voll mit bunten Farben, die nur so leuchten, wenn ich sie hier verteile. Aber die Angst lauert immer im Hintergrund. Sie ist ein dunkles Schwarz unter all dem Bunt.“ … „Und da können alle Farben so hell sein, wie nur möglich.“ Mit dem Pinsel bedecke ich die bunten Flecken auf der Leinwand mit dem Schwarz. Jeder Funke Leben erlischt vom Papier. „Legt sich das Schwarz einmal über sie, ist nichts mehr von ihnen zu sehen.“
(Zitat aus „Teach me how to fly“ von Clara Blais, Seite 113)
Ich könnte euch noch jede Menge anderer Zitate hier verewigen, aber ihr solltet das Buch wirklich selbst lesen und entdecken.
Meine Bewertung / mein Fazit zu „Teach me how to fly“:
Ich fasse mich kurz: Clara Blais‘ neuer Roman war für mich ein frühes Highlight des Jahres 2024, denn ich habe es schon im März gelesen und es hallt immer noch nach. Es ist einfach wunderschön und ein toller Nachfolger für die ersten beiden Bücher der Autorin. Ich habe das Gefühl, sie steigert sich von Buch zu buch. Daher gibt es von mir eine Herzensempfehlung für diesen New Adult Roman, bei dem eine tiefgehende Geschichte im Vordergrund steht und nicht Seiten langer Spice. Ich für meinen Teil freue mich schon sehr auf weitere Bücher der Autorin.
Sollte ich euch dazu verführt haben, das Buch auch lesen zu wollen, würde ich mich freuen, wenn ihr es über den lokalen Buchhandel bestellt.
Deborah
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Weitere Infos zu Clara Blais und „Teach mit how to fly“ findet ihr auf der Internetseite des Zeilenfluss Verlages.