Claus Vaske – Gustaf. Alter Schwede

Oder: Wie werde ich den Haken wieder los? Bei dem Klappentext des Buches von Claus Vaske konnte ich einfach nicht widerstehen. Das klang nach sehr viel Spaß. Und meine Erwartungen….(siehe unten bei „Meine Bewertung“…)

 

Darum geht es:

Familie Baumann ist seit längerem auf der Suche nach einem Haus und findet ein unfassbar günstiges Angebot: Es handelt sich um ein altes Anwesen mit viel Grundstück. Bei dem Kaufpreis vermuten sie einen Fehler der stark angetrunkenen Immobilienmaklerin. Oder es müsste sonst irgendeinen Haken geben. Okay, es müsste einiges gemacht werden im Haus, vielleicht liegt es daran? Egal, die Baumanns schlagen zu.

Mit dem Haken, der sie tatsächlich erwartet, hätten sie allerdings nicht gerechnet. Sie haben einen Mitbewohner, den mittlerweile 411 Jahre alten (mittlerweile auch ziemlich toten) rechtmäßigen Besitzer des Anwesens: Gustaf Birger Gunnarsson, Freiherr zu Rotthoven. Gustaf schätzt Alkohol in Form von Bier und Wein, ein gutes Fernsehprogramm und Amazon. Von nun an hält er die Familie auf Trab mit seinem abendlichen Unterhaltungsprogramm und diversen Online-Bestellungen, die die Familie fast in den Ruin treiben. Er mischt das Familienleben so richtig auf.

Saskia Baumann hatte gehofft, ihr Liebesleben mit Achim wieder zu beleben. Aber hej, abendliche Fernsehsessions mit Gustaf sind doch auch etwas. Wenn nur der dicke Kopf am Tag danach nicht wäre…

 

 

 

Meine Bewertung:

…wurden erfüllt (siehe oben). Ich hatte so viel Spaß mit Gustaf und der Familie Baumann. Deshalb habe ich das Buch an einem Tag in einem Rutsch durchgelesen und dabei so viel und so laut gelacht, dass mein Couchnachbar mich manchmal amüsiert angrinste. Ich war dann so nett und habe ihm den entsprechenden Textabschnitt vorgelesen, damit er meinen Lachanfall nachvollziehen konnte. Hat gewirkt. 😉

„Gustaf. Alter Schwede“ ist eine Geschichte, die ich mir so richtig gut als Film vorstellen kann. Der Geist, der redet wie der Typ in der Ikea-Werbung (nur vielleicht mit etwas tieferer Stimme – fände ich passend), den Kühlschrank leert, ständig auf der Couch sitzt und säuft wie ein Loch, die genervte Mutter, der resignierende und mit feiernde Vater, der begeisterte Sohn und die zickige Teenietochter. Alles zusammen genommen beste Unterhaltung. Da merkt man durchaus, dass der Autor mit seinen Drehbüchern für einige Lacher im deutschen Fernsehen verantwortlich war.

Claus Vaske hat eine sehr lebendige Art zu schreiben, sodass ich gleich das Gefühl hatte, mittendrin statt nur dabei zu sein. Sehr amüsiert habe ich mich unter anderem über die Lexikon-mäßigen (Wikipedia?) Worterklärungen und Gustafs ständige Versuche, das Liebesleben von Saskia und Achim in Schwung zu bringen und es doch gleichzeitig dadurch zu verhindern, dass er Achim zu Zwei-Mann-und-viel-Alkhohol-Parties verführt. Saskias Frust ist verständlich. Da kann man (frau) schon mal auf dumme Gedanken kommen.

Ich möchte jetzt nicht allzu viel dazu schreiben, denn ich möchte euch ja nicht den Lesespaß verderben.

Mein Fazit:

Wenn ihr etwas richtig, richtig Lustiges lesen wollt: Gustaf bringt euch bestimmt zum Lachen, wenn ihr etwas derben Humor bis hin zu Slapstick mögt.

Leider wird es zum Ende des Buches dann doch etwas zu abstrus und komplett überzogen, weswegen ich einen kleinen Abzug mache. Das mindert den Gesamteindruck aber nicht bedeutend. Ich würde jederzeit wieder zu einem Buch von Claus Vaske greifen.

 

Ich bedanke mich herzlich bei HarperCollins für das Rezensionsexemplar. Weitere Informationen zum Buch und auch eine Leseprobe findet ihr auf der Verlagsseite.

 

Viel Spaß beim Lesen und einen schönen Sonntag!

Deborah