Hazel Prior – Miss Veronica und das Wunder der Pinguine


Eigentlich wollte ich euch dieses Buch schon viel früher (eher so um Weihnachten herum) vorstellen. Aber meistens kommt es eben doch anders als man denkt und ich habe noch so einige Rezensionen nachzuholen. Ich fange dann einfach mal an mit diesem tollen Buch von Hazel Prior. Habt ihr schon von „Miss Veronica und das Wunder der Pinguine“ gehört? Nein? Dann wird es höchste Zeit, wie ich finde.


Darum geht es:


Miss Veronica McCreedy ist 86 Jahre alt und lebt völlig allein an der schottischen Küste. Die Rentnerin hat keinen Kontakt zu irgendwelchen Familienmitgliedern und macht sich so langsam Gedanken über ihr Erbe. Sie beauftragt über eine Agentur eine Suche nach lebenden Verwandten und findet so heraus, dass sie einen Enkel hat. Bald darauf lernt sie Patrick kennen, der für sie jedoch eine Enttäuschung ist, weil er auf sie völlig verwahrlost wirkt. Er hat nur einen Aushilfsjob in einer Fahrradwerkstatt seines Freundes Gav und wohnt in einer unaufgeräumten Mini-Wohnung.


Als Miss Veronica im Fernsehen einen Bericht über eine Kolonie von Adeliepinguinen in der Antarktis sieht, ist sie fasziniert von den Tieren. Sie beschließt, in die Antarktis zu reisen, um sich die Forschungsstation anzusehen. Sie denkt darüber nach, der dort tätigen Organisation ihr Vermögen zu hinterlassen um das Fortbestehen der Pinguine zu sichern.


Die Forscher sind wenig begeistert von Miss Veronicas Idee, sich bei ihnen für einige Zeit einzunisten. Doch Miss Veronica ist stur und lässt sich nicht von ihrem Plan abbringen. Sie macht sich auf die lange Reise per Flugzeug und Schiff, bewaffnet mit jeder Menge frostsicherer Kleidung.

Inhalt zum Buch von Hazel Prior mit Blogmäusen und Tasse


Etwas mehr zum Inhalt und den Hauptcharakeren:


Veronica McCreedy ist weit entfernt davon, eine charmante, gemütliche alte Dame zu sein. Mit ihrer direkten und teilweise ziemlich ruppigen Art ist sie eher das Gegenteil von liebenswürdig. So findet sie selten freundliche Worte für ihre neugierige, etwas geschwätzige aber auch sehr hilfsbereite Haushaltshilfe Eileen Thompson, die den einen oder anderen Spleen von Miss Veronica erträgt. Trotz allem ist Miss Veronica eine beeindruckende Person – traut sie sich in ihrem Alter und ohne jegliche Reiseerfahrung zu, alleine in die Antarktis zu reisen, um einige Wochen in einer winzigen Forschungsstation ohne jeglichen Komfort mit drei ihr vollkommen fremden Menschen zu verbringen.


Eileen merkt jedoch auch, dass die alte Dame immer vergesslicher wird – zumindest was das Gedächtnis aktueller Dinge betrifft. Sie scheint immer häufiger in der Vergangenheit zu verweilen und ihre Anweisungen vom vorherigen Tag zu vergessen. Auch macht sie sich immer häufiger Notizen oder schreibt sogar Gedächtnisstützen mit Lippenstift auf ihren Spiegel. Dennoch redet sich Miss Veronica ein, dass ihr Gedächtnis noch hervorragend ist, wo sie doch Passagen aus Hamlet rezitieren kann. Eileen freut sich deshalb, als sich Miss Veronica auf die Suche nach lebenden Verwandten macht – und noch mehr, als sie erfährt, dass es einen Enkel gibt.


Patrick leidet unter Liebeskummer, weil ihn seine Freundin Lynette verlassen hat. Er lässt sich ziemlich gehen, hatte allerdings auch schon vorher sein Leben nicht so richtig im Griff, arbeitet er nur als Aushilfskraft im Fahrradladen seines Freundes, trinkt zu viel und kifft. Dummerweise hat er nach dem Auszug seiner Freundin auch die Wohnung verloren und haust nun in einer kleinen, unordentlichen Bude. Kein Wunder, dass Veronica wenig begeistert ist, als sie ihren Enkel endlich kennenlernt – zumal er vor dem Treffen mit ihr noch Lynette gesehen und sich im Anschluss abgeschossen hat. Auch Patrick ist zunächst wenig begeistert von seiner „Granny“. Und doch haben beide niemanden mehr und als Patrick mehr über Miss Veronicas Geschichte erfährt, sieht auch alles ganz anders aus.

Das Buch von Hazel Prior mit Pinguinen und weihnachtlicher Blogmaus


Außerdem noch dabei:


In der Antarktis trifft Miss Veronica auf die drei Forscher Terry, Dietrich und Mike. Terry, die junge Forscherin nimmt Veronica recht freundlich auf, aber die beiden Männer sind ihr gegenüber sehr reserviert und im Fall von Mike regelrecht unfreundlich. Die Drei haben aber nicht mit dem Durchsetzungswillen und der Power von Miss Veronica gerechnet, die sich nicht so schnell abwimmeln oder abschrecken lässt.


Und dann ist da noch das Pinguinküken Pip…

Das Buch, die Blogmäuse undauch die Blogkerze zu Deborahs Bücherhimmel


Meine Eindrücke zum Buch von Hazel Prior:


Obwohl es am Anfang etwas schwer ist, Miss Veronica zu verstehen und ins Herz zu schließen, ändert sich das im Lauf der Geschichte doch sehr. Zuletzt habe ich sie wirklich bewundert für ihren Mut und ihre Beharrlichkeit. Ich meine, ich wäre in dem Alter auch gerne so fit – abgesehen von den sich langsam einschleichenden Lücken im Gedächtnis.


Spätestens, wenn Miss Veronica endlich die Pinguin-Kolonie besuchen kann, schmilzt sicher auch das letzte verstockte Herz – auch wenn die Pinguine lange nicht so nett und kuschelig sind, wie es die alte Dame erwartet. Sind halt auch kleine Charakterköpfe mit eigenem Willen.


Die Geschichte von Hazel Prior hat alles was es braucht, um sagen zu können, dass sie genau meins zu sein: Tolle Charaktere, eine schöne und teilweise auch traurige Story, Drama, mehrere Zeitebenen. Viel Gefühl aber auch Humor. Allein schon die Situation der alten Dame zwischen den Forschern bleibt natürlich nicht total ernst. Man merkt spätestens an der Tatsache, dass sie ihren guten Tee mitbringt, dass Miss Veronica nicht gewillt ist, am Ende der Welt auf jeglichen Komfort zu verzichten.


Meine persönlichen Lieblinge in der Geschichte sind die Forscherin Terry, die sich sehr für die Pinguine einsetzt und sich offensichtlich in der Antarktis versteckt, und natürlich der süße kleine Pinguin Pip. Und es trifft sich doch erstaunlich gut, dass die junge Forscherin auch durchaus attraktiv ist. Wo doch Veronicas missratener Enkel Single ist….

Postkarte mit Miss Veronica und Pip und die Blogmäuse


Mein Fazit zum Buch von Hazel Prior:


Ich mochte das Buch „Miss Veronica und das Wunder der Pinguine“ von Hazel Prior sehr und kann es euch nur empfehlen. Es ist eine tolle Geschichte über Familie, das Leben an sich, Liebe und Verlust aber auch über knuddelige Pinguine. Ganz im Gegensatz zur Aufschrift auf meiner Tasse bin ich absolut „Dafür!“, dass ihr das Buch lesen solltet. Es ist zwar eigentlich eher ein Winterbuch, aber vielleicht könnt ihr euch auch im Sommer damit kühle Gedanken machen. 🙂 Ich freue mich schon jetzt auf weitere Bücher der Autorin.


Also unbedingt mal in der Buchhandlung eures Vertrauens reinschmökern.


Viel Spaß mit Granny und Pip!


Deborah


Ps.: Wenn euch solche besonderen Geschichten interessieren, kann ich euch auf Clare Pooley – Montags bei Monica sehr empfehlen! 😉

Das Buch mit passender Postkarte und den Blogmäusen


Werbung


Folgenden Link kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:


Vielen lieben Dank an den Goldmann Verlag und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar. Weitere Infos zu Hazel Prior und „Miss Veronica und das Wunder Pinguine“ findet ihr auf der Internetseite des Verlages.