Ich darf euch ein weiteres Kinderbuch von Jana Paradigi vorstellen, die mich mit ihren vorherigen Büchern schon sehr begeistert hatte. Auf „Porkis Fluch“ war ich schon sehr gespannt – es klang nach einer frechen Geschichte mit viel Spaß.

Darum geht es:

Oliver ist sauer. Genauer gesagt ist er das öfter, weil ihn seine kleine Schwester Arietta – kurz Ari – mit ihrer ständigen guten Laune und ihrem rosa Glitzergedöns nervt. Er ist immerhin schon in der vierten Klasse und möchte nicht mit seiner 6jährigen Schwester abhängen. Nun will ihm seine Mutter auch noch neue Schuhe kaufen. Aber sie weiß natürlich nicht, wie wichtig es ist, die richtigen Schuhe zu haben, damit ihn seine Klassenkameraden nicht verspotten. Doch leider sind die richtigen Superheldenschuhe für Oliver nicht bezahlbar für seine Mutter, die die kleine Familie alleinerziehend mit einem Halbtagsjob durchbringen muss.

Letztendlich setzt sich die Mutter durch und es geht ins Einkaufszentrum zu Herrn Olaf Orakulos’ Schuhgeschäft. Ein Mann, den Oliver nicht besonders mag, weil seine Mutter ihn mag. Und umgekehrt. Aber so einen neuen Vater möchte er nicht. Doch das ist bald Olivers geringstes Problem: Herr Orakulos hat gerade einen unerwarteten Besucher in seinem Schuhgeschäft, einen blauen Ara, der ihm zugeflogen ist. Als Oliver sich mit diesem anlegt und ihn mit seiner Flitsche beschießt, weil der Ara ihn als Trottel beschimpft hat, fängt der Ara, der sich Porki nennt, plötzlich richtig an zu sprechen – und verflucht Oliver.

Oliver glaubt zunächst nicht daran, doch es geschehen kurz darauf seltsame Dinge. Jedes Mal, wenn er wütend und aufbrausend wird, befreien sich Comicfiguren aus ihren Zeichnungen oder Spielzeugfiguren werden lebendig und verfolgen ihn. Oliver befindet sich in einem doppelten Albtraum: In der Schule wird er gemobbt wegen seiner neuen Schuhe und gleichzeitig glaubt ihm keiner, dass er von Comicfiguren verfolgt wird. Nur eine Person eilt ihm zur Hilfe: Seine kleine Schwester Ari.

Meine Eindrücke zu „Porkis Fluch“:

Die Geschichte um Oliver, Ari und die all die lebendig gewordenen Figuren und Zeichnungen macht viel Spaß – zeigt aber auch die Nöte und Sorgen eines Schulkindes. Oliver möchte einfach nur zu den coolen Jungs dazu gehören, aber die machen sich nur über ihn lustig, weil er nicht die richtigen Klamotten trägt. Ein Thema, das viele Kinder in ihrer Schulzeit erleben – mal mehr, mal weniger schlimm. Das gab es auch schon zu unserer Schulzeit – doch bei uns gab es glücklicherweise noch keine Smartphones und Internet. Man kann Olivers Wut teilweise gut nachvollziehen, es steckt viel Unsicherheit dahinter. Weniger gut ist, dass er fast auch seinen einzigen Freund Osman verliert, der ihm zuletzt nicht mehr glaubt.

Dass Oliver nicht mit seiner kleinen Schwester spielen will, ist klar. Das ist doch nun wirklich nervig. Im Gegensatz dazu findet es Ari toll, einen älteren Bruder zu haben, der auch noch so toll zeichnen kann. Sie bewundert ihn aufrichtig. Ari ist einfach Zucker, eine echte Glitzerfee – aber eine mit viel Durchsetzungskraft. Obwohl ihr Bruder manchmal gemein zu ihr und allgemein ein echter Stinkstiefel ist, hält sie doch zu ihm und verteidigt ihn mit großem Mut. Und vor allem glaubt sie ihm und ist direkt bereit, ihm zu helfen.

Meine Bewertung:

„Porkis Fluch“ ist für Kinder ab 8 Jahren und gefällt bestimmt Jungen und Mädchen, die abenteuerliche Geschichten lieben – und vielleicht selbst auch Manga-Fans sind. Mit knapp 200 Seiten in schöner, großer Schrift ist das Buch auch angenehm zu lesen für Leseanfänger. Das lustige Cover und der schöne Einband fallen auch direkt ins Auge.

Es ist Jana Paradigi wieder einmal gelungen, vom Stil her eine komplett andere Geschichte zu erzählen, als zum Beispiel in „Purpurstaub Magie“. Mir gefällt es wahnsinnig gut, wie wandlungsfähig die Autorin ist und dass es ihr immer wieder gelingt, mich zu überraschen. Ihre Geschichten sind phantasievoll, unterhaltsam aber auch immer mit einer Botschaft oder einem Anliegen.

Ich denke, Kinder werden großen Spaß an der Geschichte haben. Sie ist spannend und lustig (allein die Vorstellung des lebendig gewordenen Knet-Wurstmännchens…) und hat eine gute Botschaft. Es ist schön zu sehen, wie sich die Kinder zusammenraufen und wie Oliver herausfindet, dass seine kleine Schwester alles andere als übel ist. Im Gegenteil, sie ist schon eine richtige kleine Superheldin.

„Porkis Fluch“ ist wirklich eine tolle Abenteuergeschichte und zeigt, dass mit Liebe, dem Zusammenhalt unter Geschwistern und Freunden vieles überwunden werden kann – auch Flüche von durchgeknallten Piraten-Aras. Auf jeden Fall macht die Geschichte viel Mut, an seinen eigenen Träumen festzuhalten und sich nicht unterkriegen zu lassen. Olivers Traum ist es, Mangaka zu werden und Mangas zu zeichnen. Dafür übt er viel. Und wer weiß, vielleicht wird er sogar großen Erfolg haben. Ari ist zumindest fest davon überzeugt. 🙂

Mein Fazit zu „Porkis Fluch“:

Unbedingt anschauen und kaufen bei der Buchhandlung eures Vertrauens. Ein tolles Buchgeschenk für kleine Buchwürmer und Leseratten – insbesondere solche, die ein wenig mehr Selbstvertrauen gebrauchen könnten, oder aber auch für größere Brüder von kleinen Schwestern…

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen/Vorlesen!

Deborah

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Vielen lieben Dank an Novel Arc und Jana Paradigi für das Rezensionsexemplar!

Weitere Infos zur Autorin und ihren Büchern ihr auf den Internetseite von Novel Arc und Jana Paradigi.