Vorweihnachtszeit und ein neues Buch von Sarah Morgan. Das schreit nach Couch, Kuscheldecke, Heißgetränk und Weihnachten kann kommen. Und diesmal geht es mit Lucy in die schottischen Highlands, wohin mich Sarah Morgan auch schon vor zwei Jahren mit Das Fest der Weihnachtsschwestern eingeladen hat.. 🙂
Darum geht es in „Weihnachten kann kommen“:
Zufälle gibt es. Oder ist es eher Schicksal? Werbefachfrau Lucy hat einen waghalsigen Plan, ihren Arbeitgeber durch einen unerwarten Coup zu retten: Sie möchte Ross Miller ihr Konzept für eine Marketingkampagne als Geschenk verpackt in Schottland auf dem Familiensitz des Miller-Clans übergeben. Lucy kann ja nicht ahnen, in was sie da hinein gerät. Seit ihre Großmutter gestorben ist, vermeidet sie alles, was mit Weihnachten zu tun hat, denn sie ist komplett alleine. Daher macht es ihr auch nichts aus, mal eben von London nach Schottland in die Highlinds zur Miller Lodge zu fahren, anstatt sich zu Hause auf das Fest vorzubereiten.
Was sie nicht weiß, die Kinder der Millers, Ross, Alice und Clemmie haben alle schon Panik vor Weihnachten und beschließen, für Ross eine Freundin zu erfinden. Damit sie einige andere, weit interessantere Themen unter den Tisch fallen lassen können. Tja, es kommt, wie es kommen muss und Alice und Clemmie geben Lucy als Ross‘ Freundin aus. Umso größer ist die Freude, als genau diese Lucy vor der Haustür der Millers steht. Mutter und Großmutter Nanna Jean können sie gar nicht schnell genug ins Haus zerren und bewirten. Lucy weiß gar nicht, wie ihr geschieht, als sie eingeladen wird, Weihnachten in diesem tollen Haus bei dieser großen Familie zu verbringen. Sie will eigentlich abreisen, aber ein Schneesturm macht das unmöglich.
Letztlich ist es eigentlich gar nicht so schlimm, die Zeit mit den Millers zu verbringen. Nur Ross ist sauer – auf seine Schwestern und natürlich auf Lucy, die nichts besseres weiß, als an Weihnachten für ihre Firma werben zu wollen. Und dennoch hat Ross etwas, seine Präsenz verwirrt Lucy und lässt ihr Herz schneller schlagen.
Meine Leseeindrücke:
Wie bei Sarah Morgan nicht anders gewohnt, fühlte ich mich gleich zu Hause in der Geschichte und liebte die großartigen Charaktere. Besonders eine Figur habe ich sehr ins Herz geschlossen: Nanna Jean, Ross‘ Großmutter. Sie ist einfach klasse mit ihrer schonungslos ehrlichen Art (sie hat schließlich nicht mehr ewig Zeit – ist ihr Totschlagargument) und ihrem hemmungslosen Hang zur Kuppelei. Lucy ist nicht die Freundin von Ross? Egal, was nicht ist, kann ganz schnell werden. Auf keinen Fall wird sie zulassen, dass die bezaubernde, aber ziemlich einsame junge Frau einfach weggeht. Passt sie doch so hervorragend zu ihrem Enkel.
Wenn man es genau nimmt, nimmt sie jeden in der Familie auf’s Korn. Ihre arme Schwiegertochter Glenda ist zeitweise sehr überfordert mit allem und hat das Gefühl, absolut alles falsch zu machen. Ich fand es total spannend, wie viele Geheimnisse es in der Familie Miller gab. Und natürlich das eine oder andere Missverständnis, weswegen sich alle mit so viel Vorsicht behandeln, um bloß nichts Falsches zu sagen. Fast wie im richtigen Leben, oder? 😉 Aber zum Glück haben sie ja Nanna Jean.
Irgendwie erinnerte mich die ganze Konstellation an eine andere Lucy aus einem Film. Eine Lucy, die ebenso alleine ist und sich in eine komplette Familie verliebt. Na, wer von euch erinnert sich noch an „Während du schliefst“? Aber das nur nebenbei.
Man kann eigentlich gar nicht sagen, wer in „Weihnachten kann kommen“ die Hauptfiguren sind. Irgendwie sind es alle und man erlebt die Geschichte aus der Sicht der verschiedenen Charaktere in jeweils eigenen Kapiteln. Es geht eigentlich auch nicht nur um eine Liebesgeschichte, sondern tatsächlich um sage und schreibe 4. Eine, die schon seit Jahrzehnten besteht, eine Liebe, die auch schon sehr lange besteht aber nie eingestanden wurde, eine Liebesgeschichte, die auf der Kippe steht und eine ganz neue, unerwartete. Und das alles vor der Kulisse der eingeschneiten Highlands. *seufz* Wenn da mal nicht Weihnachtsstimmung aufkommt, dann weiß ich auch nicht.
Meine Bewertung zu „Weihnachten kann kommen“:
Das neue Buch von Sarah Morgan ist einer der Anwärter auf mein Lieblingsweihnachtsbuch 2023. Es gibt mehrere Kandidaten, aber bis jetzt ist dieses Buch schon mit etwas Abstand in Führung. Ich liebe es einfach, wie Sarah Morgan schwierige Familienkonstellationen auflöst und letztendlich sich alles zum Guten wendet.
Ihre Romane sind absolute Wohlfühlromane und schenken mir immer schöne Lesestunden. Sarah Morgan schreibt genauso, wie ich sie im richtigen Leben vor einigen Jahren auf der FBM kennengelernt habe: Herzlich und sympathisch. Genau solche Geschichten brauche ich im Moment sehr. Wenn es schon in der Realität eher düster aussieht, sind romantische Couch- und-Kuscheldecken-Geschichten genau das Richtige, um den Endjahres-Blues zu besänftigen und die Vorfreude auf Weihnachten zu steigern. Einfach mal wegträumen in die winterlich kalten Highlands. Was gibt es Besseres zu der Jahreszeit? Ich träume zur Weihnachtszeit eben nicht von Sonne und Palmen sondern von Schnee, Kamin und Weihnachtsbaum. Weiße Weihnacht wäre auch mal wieder schön…
Lange Rede, kurzer Sinn: Wie immer eine ganz dicke Leseempfehlung. Sarah Morgan hat mich noch nie enttäuscht, so auch nicht mit „Weihnachten kann kommen.“ Was mir – erstaunlicherweise – positiv aufgefallen ist, ist die schlichte Gestaltung des Buches. Kein Glitzer, kein Spotlack, kein Farbschnitt etc. Und es geht auch so. Mag wohl an der bekannten Autorin liegen. Ich liebe das Buch, so wie es ist, den Inhalt und die Gestaltung. Ich hoffe, ihr lauft nicht daran vorbei in der Buchhandlung eures Vertrauens.
Viel Spaß beim Lesen!
Deborah
Werbung
Folgenden Link kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:
Vielen lieben Dank an Harper Collins für das Rezensionsexemplar. Weitere Infos zu Sarah Morgan und “Weihnachten kann kommen“ findet ihr auf der Internetseite des Verlages.