Susann Remke – New York für Anfängerinnen

Ein Buch, das mich direkt neugierig gemacht hat. Mal ehrlich, das Cover springt doch ins Auge, oder?

Grey’s Anatomy meets Sex and the City… oder Zoe’s Anatomy of the City? Nein, „New York für Anfängerinnen“, Susann Remkes Romandebüt. 


Zum Inhalt:

Zoe Schuhmacher trennt sich von ihrem langjährigen Freund Benjamin oder besser gesagt, er tauscht sie aus gegen eine frühere Liebschaft. Zoe nutzt die Chance, einen Neuanfang in New York zu wagen. Endlich soll es einmal um ihre Karriere gehen und nicht um Männer. Unterstützt wird sie dabei von ihrer besten Freundin Allegra. Sie bekommt ein tolles Angebot für die Betreuung der Online-Medien eines Verlages. In ihrem neuen Umfeld läuft sie jedoch gleich am ersten Tag einem ziemlich heißen Typen in die Arme und verliebt sich dummerweise direkt in ihn. „McNachbar“, wie sie Tom in Anlehnung an „McDreamy“ tauft, geht ihr nicht mehr aus dem Kopf, obwohl sie nur einen wunderbaren Morgen zusammen verbringen. Doch wie es das Schicksal will, treffen sie und der smarte Typ von nebenan sich wieder. Und das bringt Zoes Pläne mächtig durcheinander. Gleichzeitig muss sich Zoe mit den neuen Kollegen und Vorgesetzten, neuen Arbeitsanforderungen und Menschen, die offensichtlich selten meinen, was sie sagen, auseinander setzen. Zum Glück lernt sie auch neue Freunde kennen und ihr sympathischer Kollege Eros überreicht ihr die Benimm-Fibel „New York für Anfängerinnen“ – damit Zoe nicht mehr dankbar in jeden erreichbaren Fettnapf tritt. Aber dann ist da immer noch und immer wieder „McNachbar“…


Meine Bewertung:

Genau mein Geschmack: Ein Buch, das ich gerne nach einem langen, furchtbar stressigen Arbeitstag in die Hand nehme, um zu entspannen und mich zu amüsieren.

Es geht zwar nicht um Ärzte und deren Liebschaften (sondern um Journalisten), aber ich werde trotzdem das Gefühl nicht los, Susann Remke mag „Grey’s Anatomy“ genauso gerne wie ich und irgendwie auch „Sex and the City“. Die eine oder andere Parallele ist sicher nicht von der Hand zu weisen…

Nach einer wunderbaren Racheaktion an ihrem ehemaligen Freund Ben (Spitze! Erinnerte mich irgendwie an die Garnelen in den Gardinenstangen, nur nicht ganz so ekelhaft. In welchem Film  oder Buch war das noch mal???), zieht Zoe Schuhmacher hoch erhobenen Hauptes nach New York. Bye, bye Berlin. Neuer Job, neues Leben, neue Männer – ach nein, den Männern hat sie ja abgeschworen. Zu dumm, dass ihr gleich in der ersten Nacht in New York ihr hinreißender Nachbar begegnet, mit dem sie einen heißen one-morning-stand erlebt. Und sie ist so angetan von „McNachbar“ Tom, dass sie sich quasi Hals über Kopf verliebt. Klar, dass sie sich sehr bald wieder über den Weg laufen. Wer Grey’s Anatomy kennt, wird es vielleicht ahnen, ich verrate jedoch nichts – das würde euch den Lesespaß nehmen.

„New York für Anfängerinnen“ ist eine luftig, leichte Liebeskomödie, die Lust auf mehr macht. Susann Remkes Schreibstil hat mir gut gefallen und ich hoffe, dass ich mehr von Zoe und Tom erfahre. Nach Season 1 aufzuhören, wäre einfach viel zu früh. Zumal das Ende nach einer Fortsetzung schreit. Irgendwie ist es so richtig gemein, denn man malt sich direkt aus, was als nächstes passiert. Wie es am Schluss einer jeden Folge einer richtig guten Serie eben der Fall ist. Einerseits ist die Folge abgeschlossen, aber die Neugier auf die nächste wird geweckt und angeheizt. Ein Happy End mit einem dicken Aber.

Zoe, Tom, Allegra, Eros und die etwas durchgeknallte Mimi sind einfach sympathisch – auch wenn sie für mich aus einer ganz anderen Welt stammen. Obwohl, Zoe kommt ja ursprünglich auch aus der Provinz und ist über Hamburg und Berlin letztendlich nach New York gekommen. Ich mag Zoes Einstellung und ihre ungeahnte Stärke: Wie sie mit den neuen Herausforderungen klar kommt, Tiefschläge einsteckt und auch nach einer herben Enttäuschung nicht aufgibt. Sie ist eine Frau, die man sich als gute Freundin wünscht. Ihr Motto: If you can make it there, you can make it anywhere! setzt sie tatkräftig um. Ganz klar: Ich beneide sie. Sogar um den Besuch bei IKEA in New York. 🙂 Die Vermutung liegt nahe, dass Susann Remke einige ihrer eigenen, anfänglichen Erfahrungen in New York in der Geschichte untergebracht hat. 

Ich selbst war noch nie in New York oder Amerika überhaupt – aber sollte ich doch noch irgendwann hin kommen, kann ich dank „New York für Anfängerinnen“ den einen oder anderen Fauxpas vermeiden. Zwischen Gesagtem von Amerikanern und Gehörtem und Verstandenen von Europäern können oft Welten liegen – hier lassen sich die Kulturunterschiede nicht verleugnen. Zwei Dinge, die ich mir gemerkt habe: Es gilt erst die zehnte Einladung (ungefähr, wenn überhaupt und am besten schriftlich). Bringe niemals unter gar keinen Umständen Schnittblumen mit – egal wie edel sie sind – es könnte das Farbschema deiner Gastgeberin zerstören und sie blamieren, denn sie muss die Blumen ja aus Höflichkeit gut sichtbar präsentieren. Nicht, dass ich irgendwann in die Verlegenheit kommen werde, aber man weiß ja nie.

Zu den äußeren Werten des Buches möchte ich auch noch etwas sagen: Wie oben schon erwähnt, gefällt mir das Cover sehr gut. Farben, Schrift und Gestaltung passen perfekt zum Buchtitel und der Geschichte. Insgesamt ist das Taschenbuch sehr schwer und solide. Es macht einen hochwertigen Eindruck. Was mich etwas irritiert hat (weil ich es nicht mehr gewohnt bin): Das strahlend weiße Papier. Teilweise hatte ich das Gefühl, das Buch hat eine eingebaute Beleuchtung. Dieser Punkt war zunächst gewöhnungsbedürftig, aber nach kurzer Zeit ging es. Und ich habe „New York für Anfängerinnen“ ohnehin zügig verschlungen. 

Nachdem ich Zoe und Tom nun kennengelernt habe, hoffe ich nun bald auf die Fortsetzung. Es fehlt noch der große Abschluss. Das Happy End ganz ohne Wenn und Aber, quasi nicht nur das 2-teilige Staffelfinale sondern das Serienende. Ich bin gespannt…

Mein herzliches Dankeschön für das Buch und die unendliche Geduld geht an Susann Remke! 

Viele Grüße und euch allen einen schönen Sonntagabend!

Deborah