Yvette Eckstein – Wen die Specht holt


Es wurde mal wieder Zeit für einen Krimi nach all den romantischen Weihnachtsbüchern. Was bot sich da also mehr an, als ein Regionalkrimi, der zur Weihnachtszeit spielt? Quasi regional, saisonal und spannend. Ich war auf jeden Fall schon sehr gespannt auf den Oberpfalz Krimi von Yvette Eckstein. Und nun bin ich froh, dass ich nicht in einem Dorf wohne, in dem es gruselige Weihnachtsbräuche gibt…


Darum geht es im Krimi von Yvette Eckstein


Kommissar Johann Kranzfelder muss nur noch die Christmette hinter sich bringen, dann gibt es endlich ein Festmahl und die Vorfreude auf den Urlaub kann beginnen. Doch Gevatter Tod hatte wohl andere Pläne. Als Messnerin Thea Schmied aufgeregt in die Kirche gerannt kommt, schwant ihm schon, dass das länger dauern könnte, bis er zu seinem Festessen kommt. Zu seinem Verdruss hat sie tatsächlich eine grausam zugerichtete Leiche am Dorfplatz von Holzwiesenreuth gefunden: Die des Bürgermeisters Karl Winkler, aufgeschlitzt und aufgehängt an einem Baum.


Und so verabschieden sich Kranzfelders Urlaubspläne und das Essen wird erstmal kalt. Er und seine junge Kollegin Klara Stern haben nun viel zu tun. Jede Menge Befragungen stehen ihnen bevor und der Mörder muss (soll, weil dann vielleicht doch noch Urlaub) schnellstmöglich dingfest gemacht werden. Doch es hatten so einige Leute handfeste Gründe, den Bürgermeister loszuwerden. Messnerin Thea Schmied hingegen ist der festen Überzeugung, dass es die Specht war…

Klappentext zum Buch Wen die Specht holt.


Der weihnachtliche (und höchst gruselige) Brauch um die Specht


„Wetz’de, wetz’de, Baach aafschnei’n – Stroh neifüll’n“, der Spruch der Specht von Holzwiesenreuth hat es schon mal in sich, genau wie der alte Brauch, mit dem unartige Kinder ordentlich eingeschüchtert werden. Es gehörte wohl in manchen Teilen der Oberpfalz zum Brauch, dass an Heiligabend die Reste des Mittagsessens von den Kindern zu einem Feld gebracht wurden als Opfer für die Specht, um im nächsten Jahr eine gute Ernte zu bekommen. Auf dem Rückweg wurden die Kinder der Sage nach von der in Lumpen gehüllten Gestalt erschrocken und verfolgt. Den Unartigen sollte dann der Bauch aufgeschnitten und mit Stroh gefüllt werden, die Artigen bekommen Nüsse und Äpfel geschenkt.


Kein Wunder, wenn so manches Kind von diesem Brauch, der wohl nur noch nachgespielt wird, traumatisiert ist… Ich wäre es wohl definitiv auch, hatte ich doch schon immer vor unseren Offenburger Hexen Panik.


Ich möchte mir kein Mordopfer vorstellen, das von der Specht traditionsgemäß gerichtet wurde… Da wäre bei mir Weihnachten auch gelaufen.

Wen die Specht holt auf Holzhocker im Schnee.


Meine Leseeindrücke zum Buch von Yvette Eckstein


In Holzwieseneuth gärt so einiges wegen eines geplanten Esoterikzentrums. Der gemeuchelte Bürgermeister hatte so einigen Dreck am Stecken. Es ist schon sehr überraschend, auf welche Abgründe Kranzfelder und Stern im Laufe ihrer Ermittlungen stoßen. Kranzfelder ist so richtig herrlich miesepetrig und angenervt, auch von seiner jungen, engagierten Kollegin, die sich beharrlich weigert, ihn zu duzen und mal etwas von sich zu erzählen.


Mehr zum Inhalt gibt es von mir natürlich nicht, sonst ist ja die Spannung weg. Ich jedenfalls hatte sowohl spannende als auch sehr unterhaltsame Lesestunden mit dem Ermittlerteam Kranzfelder und Stern, die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich doch ganz prima ergänzen. Auch wenn das Kranzfelder eher sicher nicht bestätigen würde. Mit Kommissar Kranzfelder hatte ich manchmal schon Mitleid. Irgendwie läuft nichts so, wie er sich vorgestellt hatte und sein Chef sitzt ihm im Nacken. Seine junge Kollegin hingegegen ist höchst engagiert und erweist sich auch als sehr kompetent. Tja, das muss der Herr Kommissar halt durch. Gemeinsam kommen sie der Lösung des Falles bald näher.

Das Buch von Yvette Eckstein mit kleinem Sarg und Blogmaus.


Meine Bewertung/mein Fazit zum Buch


Zu erst einmal kann ich denjenigen die Angst nehmen, die von einem kuscheligen Weihnachtskrimi ausgehen. Nein, das ist „Wen die Specht holt“ von Yvette Eckstein wirklich nicht. Er spielt zwar über Weihnachten und Neujahr und es geht um das eine oder andere Weihnachtsessen – das war’s dann aber auch schon. Ausgehend von einem Mord der wie ein Verbrechen einer Brauchtumslegende anmutet, eröffnen sich im Lauf der Ermittlungen jede Menge erschreckender menschliche Abgründe. Gleichzeitig ist der Regionalkrimi spannend und skurril komisch. Genau meins, auch oftmals mit etwas schwarzem Humor. Ich freue mich schon jetzt auf weitere (herrlich böse) Krimis rund um das Ermittlerduo Kranzfelder und Stern. Soweit ich mitbekommen habe, arbeitet die Autorin Yvette Eckstein schon daran.


Vielleicht schaut ihr mal wieder bei dem Buchhändler eures Vertrauens vorbei und bestellt euch das Buch, wenn ich euch neugierig machen konnte? 😉 Ich würde mich freuen, von euch zu hören, wie es euch gefallen hat. Schreibt mir gerne über Instagram (deborahs_buecherhimmel), wenn ihr mögt.


Ich wünsche euch spannende Unterhaltung mit Kranzfelder und Stern!


Deborah

Weihnachtliches Bild im Schnee mit Mini-Tannenbaum, Blogmaus und dem Buch von Yvette Eckstein.


Ps: Wenn ihr unterhaltsame (Regional-)Krimis mit schwarzem Humor mit österreichischem Lokalkolorit mögt, kann ich euch hier übrigens noch eine weitere Krimireihe von emons: wärmstens empfehlen: Die Mörder Mitzi Reihe von Isabella Archan. Beschreibungen dazu findet ihr auch hier auf Deborahs Bücherhimmel. Hier könnt ihr euch die Rezension zum ersten Teil ansehen: Servus Krimi – Mörderische Alpen


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Folgenden Link kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:


Vielen lieben Dank an den emons: Verlag und Yvette Eckstein für das Rezensionsexemplar. Weitere Infos zu Yvette Eckstein und ihrem Oberpfalz Krimi „Wen die Specht holt“ findet ihr auf der Internetseite des Verlages.