Cristina Caboni – Der Zauber zwischen den Seiten

[WERBUNG – wegen Teilnahme an Gewinnspiel-Aktion, deshalb aber nicht weniger ehrlich als sonst…]

Es ist schon der dritte Titel von Cristina Caboni, zu dem ich hier etwas auf meinem Blog veröffentliche. Man könnte also durchaus sagen, ich mag die Bücher der Autorin sehr.

Cristina Caboni hat eine neue Geschichte für alle Liebesromanliebhaber und Bücherwürmer geschrieben, die sich verzaubern lassen möchten. Zwei der Vorgänger, die ich bereits kannte, gefielen mir sehr gut (den dritten kenne ich leider noch nicht). Im neuen Roman „Der Zauber zwischen den Seiten“ ist alles drin, was das Herz begehrt: Rom, Bücher, ein altes Geheimnis und viel Liebe und Drama (und ausnahmsweise mal nicht Sardinien). Ein Buch, das hervorragend zur „Hello Sunshine Aktion“ und in die Ferienzeit passt.

Er sagt immer, Bücher sind Zufluchtsorte, Räume, in denen wir uns wiederfinden.“ (Zitat aus „Der Zauber zwischen den Seiten“ von Cristina Caboni)

Und darum geht es:

Sofia Bauer ist eine Anfang-Dreißigerin, die vor den Trümmern ihrer Ehe steht. In dieser Ehe hatte sie Stück für Stück mehr von sich selbst aufgegeben und auch ihre Kontakte zur Außenwelt inklusive ihrer geliebten Arbeit für eine Bibliothek. Geblieben ist eine schüchterne, zurückgezogene Frau, die nur noch wenig Freude empfindet. Sie spürt, dass es dringend Zeit wird für eine Veränderung und eine Trennung von Alberto, der sie kleiner macht, als sie ist.

Durch Zufall zieht es sie in ein Antiquariat, das sie seit Jahren nicht besucht hat. Der Besitzer, Andrea, ist ein alter Mann und schenkt ihr ein sehr schlecht erhaltenes Buch von Christian Philipp Fohr, der erste Band seines dreibändigen Werkes „Das Lob der Perfektion“ mit dem Titel „Ǜber die Natur“. Sofia kennt und schätzt diesen Autor. Sie möchte das Buch restaurieren. Andrea bittet sie lediglich darum, es ihr zu zeigen, wenn sie mit der Restauration fertig ist.

Sofias alte Leidenschaft erwacht und sie macht sich eifrig daran, dieses Kleinod zu restaurieren. Dabei entdeckt sie einen in den Einband eingearbeiteten Brief von Clarice Marianne von Harmel, deren Geschichte um 1804 in Wien beginnt, nachdem sie als 7jährige Waise von ihrer Tante und ihrem Onkel aufgenommen wird. Sofia ist fasziniert von dieser Entdeckung. Außerdem befinden sich Notizen in dem Buch, die von zwei verschiedenen Personen hinterlassen wurde. Sofia möchte das Geheimnis lösen und bittet Andrea um Rat. Er empfiehlt ihr den Grafologen Tomaso, der sich gemeinsam mit ihr auf die Suche begibt nach der rätselhaften Clarice.

Sofia begibt sich auf eine aufregende Reise zu sich selbst und auch ihr Glück ist dabei zum Greifen nahe…

Aber es gibt elementare Bedürfnisse. Grundprinzipien des Menschseins. Die Freude, der Schmerz, die Hoffnung, das Bedauern. Die Liebe.“ (Zitat aus „Der Zauber zwischen den Seiten“ von Cristina Caboni)

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Mein Eindruck:

Ich war überrascht, wie schnell ich dieses Buch als ebook auf dem Smartphone zu Ende gelesen habe. Meistens tue ich mich mit ebooks eher schwer. Erst recht, seitdem ich sie nicht mehr auf einem Reader lese (mangels Reader…). Auch mit dieser Geschichte hat mich Cristina Caboni wieder komplett in ihren Bann gezogen – obwohl es hier ein paar kleine Abstriche für mich gab. Die Verbindung aus Clarices Vergangenheit und Sofias Gegenwart ist wunderbar gelungen. Die Textpassagen berühmter Schriftsteller dazwischen bilden einen schönen Rahmen für die Geschichte.

Ein wenig zu glatt lief für mich jedoch Sofias Abschied aus ihrem alten Leben, das nicht mehr zu ihr passte. So, wie das Buch begann hatte ich mich hier auf etwas mehr Widerstand von ihrem Ehemann Alberto gefasst gemacht. Auch hätte ich weitere Verwicklungen wegen der Erstausgabe von Christian Philipp Fohr erwartet, da Tomasos Kollegin hier eine gute Einnahmequelle witterte. Ein wenig hatte ich das Gefühl, dass hier mögliche Handlungsstränge eröffnet, aber nicht zu Ende gebracht wurden. Nicht, dass es der eigentlichen Geschichte geschadet hätte, aber es hätte vielleicht noch etwas mehr Würze rein gebracht. So löste sich alles etwas zu schnell auf und blieb doch eher oberflächlich. Kein Wunder, dass ich so schnell am Ende angelangt war.

Das Leben von Clarice ist dagegen mit einigen Stolpersteinen gespickt. Und doch gibt die junge, mutige Frau niemals auf und erfüllt sich ihren Traum. Schön finde ich die Gemeinsamkeit zwischen beiden Frauen: Beide lieben Bücher, das Buchbinden und ihre Freiheit. Clarice hat hier das Pech, in einer Zeit zu leben, in der die Gleichberechtigung der Frau noch weniger vorhanden war, als das heute der Fall ist. Durch ihr Schicksal erkennt Sofia, wie gut sie es eigentlich hat, denn sie hat die Wahl und muss nicht in einer lieblosen Beziehung bleiben, in der sie ständig den Kürzeren zieht.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass mir „Der Zauber zwischen den Seiten“ sehr gut gefallen hat – aber das gewisse Extra, das ich in „Die Rosenfrauen“ und „Die Honigtöchter“ gefunden hatte, fehlte mir doch. Ich habe ein wenig das Gefühl, diese Geschichte war noch nicht komplett ausgereift und zu Ende erzählt. Es fehlt der letzte Schliff. Vielleicht fehlt mir aber auch einfach der Zauber zwischen den Seiten eines richtigen Buches. Ich überlege, es später – sobald erhältlich – noch einmal in Buchform zu lesen.

Was ich in meinen letzten Rezensionen etwas vernachlässigt habe, werde ich nach und nach wieder aufleben lassen: Zitate aus dem jeweiligen Buch – zumindest wenn es erwähnenswerte Textstellen gibt. In Cristina Cabonis neuem Werk habe ich einige sehr schöne Sätze gefunden, die ich unbedingt mit euch teilen möchte:

Manche Dinge geschehen, weil sie geschehen müssen. Daraus ergeben sich neue Perspektiven. Du kannst kein Dach auf ein Haus setzen, bevor du nicht tragende Mauern gebaut hast. Immer eins nach dem anderen, und zwar in der richtigen Reihenfolge.“

Besonders diese beiden haben es mir angetan – da mich Bücher sehr oft zu Neuem inspirieren oder mich über festgefahrene Gewohnheiten nachdenken lassen. Und damit meine ich jetzt nicht unbedingt Ratgeber, nein, auch Romane haben diese Fähigkeit:

Bücher haben die Fähigkeit, etwas in dir aufglimmen zu lassen wie ein Funke. Sie entfachen ein Feuer, helfen dir zu wachsen und dich weiterzuentwickeln.“

Bücher haben ein grenzenloses Potential. Sie geben Antworten auf drängende Fragen, selbst auf solche, die man sich gar nicht stellt.“

Genau, es sind die „Was wäre wenn…?“ Fragen, die man sich oftmals gar nicht traut, sie sich selbst zu stellen. Denn dann müsste man sich ja auch dem Ist-Zustand stellen. Und das kann manchmal etwas unangenehm sein, oder aber auch nicht. Dennoch lohnt es, sich diese Fragen ab und an zu stellen, oder nicht?

Mein Fazit zum neuem Buch von Cristina Caboni:

Wenn ihr die bisherigen Cristina Caboni Bücher genauso geliebt habt, wie ich, dann solltet ihr unbedingt auch „Der Zauber zwischen den Seiten“ lesen. Es ist zwar weniger dramatisch, als zunächst vermutet, aber dennoch nicht weniger schön. Besonders Clarices Geschichte hat mich sehr berührt.

Und ich werde mal nach den „Die Oleanderschwestern“ Ausschau halten – das fehlt mir nämlich noch in meiner Sammlung.

Euch allen einen schönen Feiertag und eine gute, kurze Arbeitswoche!

Deborah

Ps: Falls euch die Beschreibungen der anderen Bücher interessieren, findet ihr sie hier: „Die Rosenfrauen“ und „Die Honigtöchter“

Pps: „Der Zauber zwischen den Seiten“ ist ab 20.08.2018 im Buchhandel erhältlich.

 

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Informationen zum Buch und auch eine Leseprobe findet ihr direkt auf der Internetseite von blanvalet.