Elfen im Rhein-Sieg-Kreis?
Meine Bewertung:
Als ich dieses wunderschöne Cover bei Blogg dein Buch! entdeckt habe, war ich schon sehr interessiert an dem Buch. Die Inhaltsangabe und die Leseprobe haben mich dann vollends überzeugt. Dass ich bei 80 Bewerbungen ausgesucht wurde, hat mich sehr überrascht und mächtig gefreut.
Kurze Zeit darauf hielt ich das Buch in Händen und konnte es kaum mehr erwarten, es zu lesen.
Elfenblick ist ein tolles Jugendbuch. Besonders angetan war ich von der Vorstellung, dass der Eingang zur Elfenwelt quasi in der Nachbarschaft liegt – nämlich im Wald zwischen zwei Käffern. Auch die Idee, dass Elfen unter uns leben und sich als „normale Menschen“ ausgeben, ist schön. Diese Ortsnähe macht die Geschichte fast greifbar. Bei anderen Büchern ist das oft nicht der Fall, weil sie in reinen Phantasiewelten oder natürlich in Irland oder Island spielen, und auch zu anderen Zeiten. Aber Elfenblick findet im Hier und Jetzt statt.
Zunächst mutet die Geschichte wie eine ganz normale Schülergeschichte an, die typischen Probleme eines Teenagers mit seinen Eltern. Margarethe-Elisabeth, kurz Mageli, kommt nicht sonderlich gut mit ihrer Mutter aus, ihren Vater hingegen vergöttert sie sehr. Auch in der Schule findet sie nicht recht Anschluss, weil sie anders ist. Aber zum Glück ist sie nicht die Einzige, die anders ist, auch ihre Freundin Rosann fällt aus dem Rahmen, die beiden haben sich quasi gesucht und gefunden.
Aus nicht ganz verständlichen Gründen hat Magali das Gefühl, nicht zu ihrer Familie zu gehören, sie fühlt sich fremd. Anfangs wird es ihr nicht bewusst, aber sie hat auch offensichtlich die Gabe, das Handeln anderer nur durch ihre Willenskraft zu beeinflussen. Sie trifft auf Erin, den Elfenprinzen. Nachdem sie ihn aber immer nur dann trifft, wenn sie schläft, erscheint es zunächst so, als ob sie ihn einfach nur erträumt hätte. Mageli stellt Nachforschungen über ihre Herkunft an und muss feststellen, dass alle, die ihr etwas darüber sagen könnten, tot sind.
Eine nette isländische Dame (ja, Island kommt doch noch ins Spiel) klärt Mageli über ihre tatsächliche Herkunft auf und darüber, was sie wirklich ist – eine Elfe. Mageli hat einiges zu verdauen – aber als Erin um Hilfe ruft, ist sie fest entschlossen, zu ihm in die Elfenwelt zu gehen und ihn zu retten. Sie findet das Tor und verschafft sich mit elfischen Flötenklängen eintritt in eine neue Welt, in der sie neue Freunde findet. Freunde, die ihr helfen, Erin zu retten. Freunde, die sich auch nach der Sonne sehnen.
Die Beschreibung der unterirdischen Welt der Elfen ist sehr gelungen, man kann sich das Aussehen der Wurzelwälder und der Behausungen der Elfen gut vorstellen. Dieser Teil ist dann auch der spannendere Teil des Buches indem Mageli auf ihren Gegner Fürst Ferocius trifft, der die Lichtelfen zu seinen Untertanen machen möchte. Dafür muss er aber den König stürzen und dessen Erben beseitigen. Doch Mageli ist diejenige, die seine Pläne vereiteln und die Lichtelfen zurück an die Erdoberfläche bringen kann.
Es kommt zu einigen Kämpfen, Mageli lernt ihre Magie zu beherrschen und versucht, Erin zu befreien. Man merkt hier in diesem Teil ganz besonders, dass das Buch ein Jugendbuch ist, die Spannung ist nicht ganz so hoch und das Ende ist doch überraschend unbefriedigend. Ich weiß nicht, ob es hier eine Fortsetzung geben soll, aber wünschenswert wäre es, denn es bleiben so viele Fragen offen. Letztendlich kehrt Mageli in die Menschenwelt zurück mit einer Hand voll neuer Freunde – nur, was ist mit den anderen Lichtelfen? Werden sie auch noch befreit? Wird Mageli ihren eigentlichen Platz einnehmen?
Es war schon interessant, zwei so unterschiedliche Bücher zum Thema Elfen hintereinander zu lesen. Letztendlich gehöre ich nicht mehr zur Zielgruppe von Elfenblick – für Mädchen zwischen 12 und 15/16 ist das Buch jedoch sicherlich toll. Für Erwachsene ist es teilweise etwas flach. Von fünf möglichen Sternen würde ich Elfenblick vier geben. Es gab ein paar Ungereimtheiten, die mich ein bisschen gestört haben, aber im Großen und Ganzen ist es ein lesenswertes Buch.
Eure Deborah
Ps: Ein herzliches Dankeschön an arsEdition und an Blogg dein Buch!
Und hier findet ihr die Homepage der Autorin: Katrin Lankers
Hardcover mit Folienprägung, Leseband, Schutzumschlag: 448 Seiten
Verlag: arsEdition; Auflage: 1 (18. Januar 2012)
ISBN-13: 978-3-7607-7980-5