Krüger & Krüger – Frankfurt am Mord


Ich hatte mich schon sehr gefreut auf diesen neuen Krimi von Krüger & Krüger, erschienen bei emons: Der Inhalt klang vielversprechend. Mittlerweile bin ich ja ein richtiger Fan von Regionalkrimis geworden. Umso mehr freute ich mich, dass ich bei der Aktion von Mainwunder zu „Frankfurt am Mord“ dabei sein durfte!


Darum geht es:


Im Rotlichtviertel, genauer gesagt in der Regentonne eines Bordells, wird ein Toter gefunden, der so gar nicht in die Umgebung passt. Natürlich gerät zunächst der Chef des Etablissements, Slobodan Micek in Verdacht, ein Bandenchef, der schon länger im Visier der Behörden ist. Doch das ist Hauptkommissarin Karola Bartsch doch zu offensichtlich. Anhand seiner Kleidung und der Spuren daran kommen die Ermittler bald zum Schluss, dass das Opfer nicht in der Stadt zu Tode kam. Doch wie und wo dann?


Karolas Bruder Karsten hat derweil ganz andere Probleme. Beim Schwimmen im Main hat er einen Pinguin entdeckt und möchte diesen nun einfangen. Sein Mitarbeiter Spotti und „Clayderman“, ein Stammkunde der „Strandfurt“, glauben ihm natürlich nicht. Karsten ist ehemaliger Polizist und verdient sich nun seinen Lebensunterhalt als Wirt der „Strandfurt“. Gemeinsam mit seinen Kumpels fängt er den Pinguin tatsächlich ein. Er ist jedoch ratlos, wo dieser nun hingehört.

Auch Karola hat eine zweite Baustelle, um die sie sich heimlich kümmert, Florian Funke, für den sie sich immer noch verantwortlich sieht und den sie davon abhalten will, großen Mist zu bauen. Nach seinen Graffiti-Aktionen ist er nun seit neustem mit einer radikalen Tierschützerin liiert, die es sich zum Ziel gemacht hat, alle Zootiere zu befreien. Da sie aber bei dem Mordfall nicht weiter kommt, benötigt sie die Hilfe ihres Bruders. Karsten kennt das Naturschutzgebiet, in dem der Mord anhand der gefundenen Spuren vermutlich stattgefunden hat, sehr gut – und auch die Eigenarten von Vogelkundlern, die dort unterwegs sind. Karola bittet ihn daher um Hilfe. Zum Glück ist Karsten bereit, etwas für seine Schwester zu recherchieren…



Meine Bewertung:


Nach einer kleinen Eingewöhnungszeit mit all den vielen Namen kam ich recht schnell in die Geschichte von Krüger & Krüger rein und „Frankfurt am Mord“ begeisterte mich mehr und mehr. Anfangs war alles etwas verwirrend wegen der verschiedenen Erzählstränge und der vielen Protagonisten, doch nach und nach zog mich der Krimi immer mehr in seinen Bann. Zum Ende hin fand ich ihn sogar atemberaubend rasant. Das Hin- und Herspringen zwischen den einzelnen Personen ging immer schneller und erinnerte mit den schnellen Schnitten an einen Actionfilm, in dem man sich auf den Showdown vorbereitet. Und der kam dann auch.


Krüger & Krüger schafften in ihrem Buch eine tolle Balance: Er ist teilweise mega spannend, erschreckend (eine Wendung hatte ich sicher nicht erwartet und sie hat mich wirklich aus der Bahn geworfen), manchmal auch brutal, aber auch Humor und Lokalkolorit sind genug vorhanden. Für mich somit die perfekte Mischung, denn es gibt immer wieder schöne Momente, die ein bisschen Schärfe aus dem Ganzen nehmen.



Was mir besonders gut gefällt ist die Tatsache, dass die Ermittler in diesem Fall (oder besser diesen Fällen – es sind ja tatsächlich mehrere Verbrechen, die hier geklärt werden) alle keine Übermenschen und perfekte Ermittler sind. Nein, ganz im Gegenteil, jeder einzelne von ihnen hat ein großes Päckchen mit sich herumzutragen: Die Hauptkommissarin Karola Bartsch kann nicht mehr Autofahren seit einem tragischen Unfall, deshalb hetzt sie von Tatort zu Tatort per Fahrrad (sofern sie nicht von jemandem mitgenommen wird). Ihr Bruder Karsten hat auf Grund von Alkohol- und Drogenproblemen seinen Job bei der Polizei verloren. Karolas Kollege Jannik kann seit dem tragischen Ende einer Verfolgungsjagd keinem Flüchtigen mehr nachsetzen und Lotte kämpft seit ihrer Kindheit mit ihrem Selbstbewusstsein. Alles ganz normale Menschen mit Macken, die sie im Lauf ihres Lebens abbekommen haben.


Meine Lieblingsfigur in „Frankfurt am Mord“ von Krüger & Krüger ist eindeutig Lotte. Sie erweist sich als sehr klug und viel stärker, als alle von ihr erwarten. Deshalb ist sie meine höchstpersönliche Heldin in dieser Geschichte. Ich hoffe doch sehr, dass es noch weitere Bände zu diesen Ermittlern geben wird. Da wäre ich gerne dabei!


Mein Fazit zum Buch von Krüger & Krüger:


„Frankfurt am Mord“ ist genau das, was ich erwartet hatte: Spannende Unterhaltung mit hessischem Lokalkolorit und (teilweise auch etwas derbem) Humor. Genau mein Ding. Aber so kenne ich den emons: Verlag. Bisher wurde ich noch nie enttäuscht von einem Buch aus diesem Verlag. Ich wünsche mir mehr Bücher von Uwe Krüger & Jonas Torsten Krüger. Den ersten Fall der Geschwister Bartsch „Die Tränen der Vögel“ werde ich mit Sicherheit auch noch lesen. Es ist kein Problem, diesen zweiten Teil unabhängig zu lesen, aber dennoch interessiert mich die Vorgeschichte.



Ich wünsche euch viel Freude und spannende Unterhaltung beim Lesen. Am besten stellt ihr euch dazu einen „Ebbelwoi“ kalt. 😉


Deborah


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Vielen lieben Dank an Mainwunder und emons: für das Rezensionsexemplar. Weitere Infos zu den Autoren und „Frankfurt am Mord“ findet ihr auf der Internetseite des emons: Verlages.