Stephan Orth – Couchsurfing in Russland

Nachdem die Buchhändlerin unseres Vertrauens dieses Buch wärmstens empfohlen hat, ist „Couchsurfing in Russland“ von Stephan Orth an Ostern bei uns eingezogen. Ein kalorienarmer aber dennoch gehaltvoller Osterhase…

 

Der Klappentext/Inhalt:

Das erste Russland-Buch ohne Bären und Balalaikas!

Was ist Propaganda, was ist echt? Über keinen Teil der Erde ist die Informationslage verwirrender als über Russland. Da hilft nur: hinfahren und sich sein eigenes Bild machen. Zehn Wochen lang sucht Bestsellerautor Stephan Orth zwischen Moskau und Wladiwostok nach kleinen und großen Wahrheiten. Und entdeckt auf seiner Reise von Couch zu Couch ein Land, in dem sich hinter einer schroffen Fassade unendliche Herzlichkeit verbirgt. (Quelle: Piper)

Der Autor Stephan Orth:

Stephan Orth, Jahrgang 1979, studierte Anglistik, Wirtschaftswissenschaften, Psychologie und Journalismus. Von 2008 bis 2016 arbeitete er als Redakteur im Reiseressort von SPIEGEL ONLINE, bevor er sich als Autor selbstständig machte. Für seine Reportagen wurde Orth mehrfach mit dem Columbus-Preis ausgezeichnet. Er ist Autor des Nr.1-Bestsellers »Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt«. Bei Malik erschienen seine Bücher »Opas Eisberg« und »Couchsurfing im Iran: Meine Reise hinter verschlossene Türen«, das Platz 4 der SPIEGEL-Bestsellerliste erreichte und dort mehr als 70 Wochen lang vertreten war. Seit März 2017 ist der Nachfolger »Couchsurfing in Russland« erhältlich. (Quelle: Piper)

 

Meine Meinung:

Ich hab dieses Buch verschlungen. Der Autor nimmt einen mit auf eine abenteuerliche Reise durch ein uns unbekanntes Russland und zeichnet ein Bild von Land und Leuten, das so ganz anders ist als wir es durch die Medien kennen zu glauben.

Russland ist so unglaublich groß, dass jede Region eine kleine Welt in einer größeren Welt darstellt, in der es möglich ist – ohne das Land zu verlassen – quasi eine kleine Weltreise zu machen. Durch die Karten zu Beginn jedes Kapitels und in den Buchklappen vorne und hinten ist die Reiseroute nachzuvollziehen, ohne die Orientierung zu verlieren.

Wie sehr unser Bild von Russland und beispielsweise dem Kaukasus von den Medien geprägt ist, zeigt das Kapitel über Grosny. Irgendwie hat man im Hinterkopf, dass in Tschetschenien noch alles in Trümmern liegt. Inzwischen ist die Stadt wieder aufgebaut, mit einer imposanten Hochhaus-Skyline, die einen eher an die Arabischen Emirate erinnern als an Russland.

Der Autor beschreibt in seinem Buch auch seine Gastgeber, die unterschiedlicher nicht ausfallen könnten, und gibt erste Einblicke in Kultur, Sprache und Gepflogenheiten der Menschen in den jeweiligen Regionen. Viele Farb- und Schwarz-Weiß-Fotos sorgen für die visuellen Einblicke in dieses weite und schöne Land.

 

Persönlich haben mir die Kapitel am besten gefallen, die die Reise durch Sibirien beschreiben. Das Altai-Gebirge, die Weltuntergangssekte und natürlich Mirny, die Stadt, in der das gigantische Tagebauloch der Diamantenmine als „Arschloch der Welt“ betitelt wird. Es ist die Touristenattraktion von Mirny, ansonsten gibt es noch ein paar ausgemusterte Tupolews am Flughafen der Stadt zu sehen.

Abschließend kann ich sagen, dass auch bei mir, wie in anderen Rezensionen zu diesem Buch oft erwähnt, die Lust aufgekommen ist, in den Flieger zu steigen, um einige der besuchten Regionen selbst zu erleben. Bis es irgendwann mal soweit ist, tröste ich mich mit Pelmeni, Wareniki und anderen russischen Leckereien über das Fernweh hinweg.

Und ja, natürlich gibt es von mir von 5 von 5 Lämpchen.

 

Ich freue mich schon auf das kommende Buch und auch auf „Couchsurfing im Iran“ – was nun definitiv auf meiner Wunschliste steht.

Einen schönen Sonntag!

Dirk

Ps: Über Empfehlungen für leckere, russische Rezepte oder Kochbücher würde ich mich freuen. Wenn ihr welche habt: Immer her damit. ?