Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, zu dem es tatsächlich schon zwei Rezensionen auf Deborahs Bücherhimmel gibt. So oft wurde noch kein Buch im Bücherhimmel vorgestellt. 😉 Die ersten beiden Rezensionen in Englisch und Deutsch hat Dirk im vergangenen Jahr geschrieben zu der englischen Ausgabe des phantastischen Kinderbuches von Walker Books. Nun ist „Malamander – Die Geheimnisse von Eerie-on-Sea“ von Thomas Taylor auch auf Deutsch erschienen bei Hanser. Da meine bessere Hälfte so begeistert davon war, habe ich es direkt gelesen – damit wir endlich darüber reden können.


Darum geht es


Herbert Lemon, 12 Jahre alt, genannt Herbie, hat im Grand Hotel Nautilus in Eerie-on-Sea ein eigenes kleines Kabuff und einen Schalter: Er ist der Sachenfinder des Hotels. Bei ihm werden gefundene Dinge abgegeben und im günstigsten Fall von den Besitzern abgeholt. Und genau aus diesem Grund sucht ihn Violet Parma, ebenfalls 12 Jahre alt, auf. Sie möchte sich abgeben, weil sie vor 12 Jahren im Hotel verloren ging. Genauer gesagt hofft sie, dass ihr Herbie dabei helfen wird, ihre seither vermissten Eltern zu finden. Deshalb ist sie aus ihrem neuen Zuhause bei ihrer miesepetrigen Großtante abgehauen und nach Eerie-on-Sea gekommen. Ihr einziger Anhaltspunkt ist eine alte Postkarte mit einem Meeraffen und einer seltsamen Zahlen-Buchstaben-Kombination darauf.


Herbie ist zunächst wenig begeistert davon, Violet zu helfen, zumal ihn der Hoteldirektor Mr Mollusc auf dem Kieker hat. Doch es taucht ein weiterer mysteriöser Fremder auf, der nach Violet sucht. Anstelle einer Hand hat er einen Haken. Außerdem erwartet Hotelbesitzerin Lady Kraken von Herbie, dass er sie über die Ereignisse im Hotel auf dem Laufenden hält.


Als Herbie sich letztlich erweichen lässt (gegen Violets Enthusiasmus hat er ohnehin kaum eine Chance), stoßen die beiden ziemlich bald auf die Legende vom Malamander, eines Meeresmonsters. Es scheint, dass ziemlich viele Bewohner der Stadt an dem Fischmenschen interessiert sind und daran glauben. Als Mrs Fossil auf ihrer abendlichen Suche nach Meerglas, versteinerter Dinosaurierkacke und ähnlich kuriosen Dingen am Strand von etwas angegriffen wird, beginnen auch Herbie und Violet an die Existenz des Malamanders zu glauben. Ob dieses Wesen etwas mit dem Verschwinden von Violets Eltern zu tun hat? Zum Glück werden die beiden auch von Erwin, dem (nicht mit jedem) sprechenden Kater aus der Bücher-Apotheke, unterstützt bei ihrer Suche.


Meine Eindrücke zu Malamander


Zu allererst muss ich eines sagen: Dirk hat recht! Malamander ist eine großartige und spannende Geschichte, die einen direkt in ihren Bann zieht. Nicht ohne Grund habe ich das Buch, das aus der Sicht von Herbie Lemon geschrieben ist, direkt an einem Tag durchgelesen und kaum aus der Hand gelegt. Malamander ist übrigens der Auftakt einer Reihe um Herbie, Violet und natürlich Eerie-on-Sea, die vom Autor auf 5 Teile ausgelegt ist. Es gibt ja auch noch viel zu ergründen.


Auch wenn ich noch nie an Englands Küste war, konnte ich mir doch die Stimmung und den Ort hervorragend vorstellen. Insbesondere das Pier und das altehrwürdige Hotel des Seebads Eerie-on-Sea. Der Name des Ortes umschreibt die graue, neblige, winterliche Atmosphäre zusätzlich. Schon fast ein Setting für einen guten alten Gruselfilm. Hinzu kommen außergewöhnliche Gestalten wie Lady Kraken, die das Treiben in der Stadt mit ihrer Cameraluna von ihrer Hotelsuite aus beobachtet, Hakenhand, der nicht immer ganz dicht ist, der aalglatte Autor Sebastian Eels, Dr. Thalassi, Arzt und Museumsleiter, und Mrs Fossil, die Strandgutsammlerin mit ihrem Laden Fossilsurium. Nein, langweilig wird es in Eerie-on-Sea mit dieser illustren Gesellschaft sicher nicht. Die Stadt ist weit mehr als ein Seebad und Kurort für ältere Menschen.


Was sonst noch


Als Büchersuchti gefiel mir besonders die Bücher-Apotheke mit dem (laut der Beschreibung eher gruseligen) Meeraffen, der dir gegen Bezahlung den Standort des Buches verrät, das dir in deiner Situation oder Gemütslage gerade weiterhilft. Wie das Ganze funktioniert? Nun, der Buchpatient wirft etwas Geld in den Zylinder des Meeraffen. Dieser tackert dann mit einer Schreibmaschine eine Zahlen-und Buchstabenfolge auf eine Karte. Das „Rezept“ führt dann direkt zu dem verschriebenen Buch. Violet probiert das natürlich aus, und natürlich empfiehlt ihr der Meeraffe ein Buch über den Malamander. Ein Buch, das wirklich hilfreich ist für Violet.


Nachdem zunächst die Personen vorgestellt wurden, wird die Geschichte immer rasanter vorangetrieben bis hin zum sehr spannenden Showdown. Ja, ich kann es jetzt verstehen, dass sich Sony hier schon die Filmrechte gesichert hat. Auf die Verfilmung sind wir schon sehr neugierig.


Da noch sehr viele Fragen, unter anderem rund um Herbies Herkunft und Violets Eltern, komplett offen bleiben, freue ich mich schon jetzt auf die Fortsetzungen. In Englisch ist bereits der zweite Band erschienen. Ich hoffe, dass alle 5 Bände veröffentlicht und auch übersetzt werden. Für mich beginnt dann jetzt das Warten auf Teil 2 in Deutsch. Dirk hat „Gargantis“ ja schon auf Englisch gelesen. Gemein, nun ist er wieder im Vorteil…


Mein Fazit zu Malamander


Eine geheimnisvolle Stadt, ein Mädchen und ein Junge, die auf der Suche nach ihrer Herkunft sind, jede Menge kuriose Gestalten, Legenden über Monster aus dem Meer: Malamander bietet alles für ein spannendes (bevorzugt graues, regnerisches und vielleicht sogar noch nebliges) und gruseliges Lese-Wochenende.


Toll finde ich, dass die englischen Namen und das Cover übernommen wurden und dass „Malamander“ in einer wunderbar gestalteten Hardcover-Ausgabe mit der Karte von Eerie-on-Sea bei Hanser erscheint. Das macht das Buch doch schon zu einem perfekten Anwärter für Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke für junge Leser/innen ab 9 Jahren. Aber auch Erwachsene haben durchaus Spaß an der Geschichte.


Von mir gibt es eine ganz große, dicke Leseempfehlung. Ihr solltet euch das Buch unbedingt beim Buchhändler eures Vertrauens anschauen!


Deborah


Ps: Dirks Rezensionen zu der englischen Ausgabe findet ihr hier in Englisch und in Deutsch.


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Folgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:


Vielen lieben Dank an den Hanser Literaturverlag für das Rezensionsexemplar. Weitere Infos zum Autor Thomas Taylor und zu „Malamander“ findet ihr auf der Internetseite des Hanser Verlages.


Für weitere Einblicke empfehle ich euch auch die Internetseite zu Eerie-on-Sea.


Hier findet ihr neben der Leseprobe und Einblicke ins Buch unter anderem auch die Karte von Eerie-on-Sea und den Eerie-on-See-Enquirer als PDF-Datei. Auf unseren Fotos zum Buch könnt ihr den Eerie-on-Sea-Enquirer teilweise in ausgedruckter Form sehen. In dieser Zeitung werden euch Eerie-on-Sea und seine Bewohner noch genauer vorgestellt.