Sabrina Ghayour – Persiana – 100 Rezepte aus den Küchen des Orients

Heute gibt es mal wieder eine Kochbuchvorstellung. Diesmal Persiana aus dem Hölker Verlag – ein Buch, das auf der Frankfurter Buchmesse 2015 am Stand von Coppenrath direkt ins Auge gestochen ist.
 
Und hier habe ich euch gleich ein paar erste Eindrücke vom Buch mit den Rezepten, die wir nachgekocht haben als bewegtes Bild zusammengestellt.
 


Das Kochbuch macht zunächst durch seine hochwertige Optik auf sich aufmerksam. Sowohl Aussehen (diese Farben…wunderschön) als auch Haptik sind hervorragend. Für mich als Buchstreichlerin ein wahrer Leckerbissen. Die inneren Werte – also die Rezepte, Beschreibungen und Fotos machen eindeutig Lust darauf, die bunten, vielfältigen Gerichte von Sabrina Ghayour nachzukochen. Und so waren wir (ja, der Co-Autor ist auch involviert und durfte sogar mitkochen) dieses Mal sehr fleißig und haben Rezepte ausgesucht, eingekauft (bei den Gewürzen war das eine kleine Herausforderung) und gekocht. Dabei herausgekommen sind sehr leckere Gerichte und massenhaft Fotos. 

Persiana ist unterteilt in die Kapitel Mezze & kleine Gerichte, Brot, Reis & Getreide, Suppen & Schmorgerichte, Gebraten, gebacken & gegrillt, Gemüse & Salate, Desserts & Süßes. Es ist bestimmt für jeden etwas dabei. Und der Gaumen wird durch ungewohnte Gewürze und Kräuter gekitzelt. 

So, dann wollen wir euch mal entführen in die Küche des Orients…und beginnen natürlich mit etwas einfachem aus dem Kapitel Mezze & kleine Gerichte: Safawiden-Teigtaschen

Diese Teigtaschen mit Hackfleischfüllung waren ein geeigneter Einstieg. Die benötigten Gewürze hatten wir alle zu Hause, ansonsten war alles leicht zu finden – mit einer kleinen Ausnahme: Bei den Rosenblütenblättern mussten wir passen. Mittlerweile haben wir diese aber auch in einem Gewürzladen gefunden.


Die Zubereitung der Blätterteigtaschen war sehr einfach – nur das quadratische Zuschneiden der frischen Blätterteigplatten erwies sich als etwas schwierig. Der nächste Versuch wird definitiv mit gefrorenen Teigplatten stattfinden. Auch ohne die Rosenblütenblätter waren die Safawiden-Teigtaschen sehr lecker und ausreichend als Abendessen. Aber sie sind natürlich ebenfalls sehr gut geeignet als Snacks, wenn Gäste zu Besuch kommen. Egal ob kalt oder noch einmal im Backofen aufgewärmt sind sie sehr zu empfehlen. Demnächst möchten wir dieses Rezept noch einmal mit der fehlenden Zutat testen und sind gespannt, ob es einen großen Unterschied macht. Das ist interessant zu wissen, denn die Rosenblütenblätter sind nicht gerade günstig. 

Als nächstes haben wir uns dem Kapitel Gebraten, gebacken & gegrillt zugewendet und uns für das Safran-Zitronen-Hähnchen (Joojeh Kabab) entschieden. 


Da das Fleisch mindestens eine Stunde in der Marinade durchziehen muss, sollte man früh genug damit anfangen – gerne auch am Vorabend. Auch hier waren die Gewürze und Zutaten leicht erhältlich. Safran und Kurkuma sind ohnehin Teil unseres Gewürzbestandes. 


Die Zubereitung ist denkbar einfach, das Einzige, was fehlte, war eine genauere Temperaturangabe für den Backofen. Sofern vorhanden, sollte man den Grill einschalten. Bei uns war der Ofen auf etwa 180-200° eingestellt + Grill (den wir zunächst leider vergessen hatten).  Ein kleiner Fehler ist uns bei der Zubereitung unterlaufen: Es war offensichtlich zu viel Marinade auf dem Backblech. Merke fürs nächste Mal: Besser abtropfen lassen beim Umschichten mit dem Schaumlöffel.


Das Hähnchen war zart und unheimlich lecker, es fehlte jedoch ein wenig Würze, ein bisschen Pfeffer wäre sicherlich gut. Es schmeckt (natürlich) säuerlich und hat eine schöne, gelbe Farbe. Dazu gab es bei uns Basmati Reis. Noch ein kleiner Hinweis: Reste können am nächsten Tag noch gut gegessen werden, am dritten Tag aber ist das Fleisch doch sehr sauer. 

Als krönenden Abschluss haben wir ein Menü aus drei Rezepten zusammengestellt:

 

Joghurt mit Gurke, Knoblauch und Dill (Cacik), Mezze & kleine Gerichte
Tomatenbulgur (Bulgur Pilavi), Brot, Reis & Getreide und
Fleisch-Kartoffel-Küchlein (Kotlet), ebenfalls aus Mezze & kleine Gerichte

Begonnen haben wir mit dem Joghurt, der einfach und sehr schnell zubereitet ist. Er kann auch vorab vorbereitet und kalt gestellt werden.


Die wenigen Zutaten werden geschnibbelt und mit dem Joghurt verrührt und schon ist es fertig. Und super lecker – allerdings sollte man es nicht vor irgendwelchen Terminen essen.

Als nächstes standen die Fleischküchlein auf dem Plan. Sie benötigen etwas mehr Zeit, insgesamt lässt sich aber alles gut koordinieren. Es empfiehlt sich, die Kartoffeln schon einige Zeit vorher zu kochen, da sie abgekühlt sein sollen. Die Vorbereitung an sich ist simpel.


Geschmacklich ungewohnte Zutaten sind hier wohl hauptsächlich der Koriander und der Zimt. Der Koriander ist gewöhnungsbedürftig und doch etwas zu dominant. Beim nächsten Mal gibt es eher mehr Zimt und ganz wenig Koriander. 

Nach dem Schnibbeln, Zusammenmischen und Panieren werden die Fleischküchlein portionsweise gebraten und dürfen sich im Anschluss im Ofen sonnen. Zu zweit läuft die Vorbereitung und das Kochen optimal, da einer am Herd stehen kann, während der andere vorbereitet.

Das Tomatenbulgur ist im Nu zubereitet und kann während die Fleischküchlein braten vorbereitet und gekocht werden. Zutaten werden nicht viele benötigt:


Nach dem Anschwitzen der Zwiebeln werden die Paprikawürfel ebenfalls mitgebraten, anschließend kommen Bulgur, Tomatenmark und Gemüsebrühe dazu. Das Ganze köcheln lassen und fertig. Und es schmeckt bombig lecker! Mittlerweile haben wir es noch einmal gekocht, allerdings mit Möhren anstatt Paprika. Schmeckt auch sicher mit anderem Gemüse. 



Unser Menü war ein Traum. Die Zeit, die wir uns dafür genommen haben, hat sich gelohnt. Außerdem war es sehr schön, gemeinsam zu kochen. Wir haben unser orientalisches Festessen an zwei Tagen genossen.

Fazit: Alle getesteten Rezepte waren sehr einfach nachzukochen, verständlich erklärt und voll alltagstauglich. 

Die kleine Anekdoten und Anmerkungen von Sabrina Ghayour sind sehr interessant zu lesen. Die Gestaltung des Buches und die Beschreibung der Rezepte begeistern. Die Fotos im Buch erinnern an Aufnahmen von Foodbloggern und sind ansprechend, lebendig gestaltet. 

Deshalb vergeben wir für Persiana guten Gewissens 5 Lese(koch)lämpchen. 

Weitere Informationen zum Buch findet ihr auf der Internetseite von Hölker/Coppenrath. Und bestellbar ist es natürlich in der Buchhandlung eures Vertrauens. 🙂

Es hat Spaß gemacht, sich intensiv mit der orientalischen Küche zu beschäftigen. Auch in Zukunft werden wir immer wieder gerne darauf zurückgreifen. Dieses Bild sagt wohl alles:


Vielen herzlichen Dank für eure Geduld und euer Durchhaltevermögen beim Lesen dieses Buchtipps. Und natürlich bedanken wir uns auch beim Hölker Verlag und bei Coppenrath für das wunderschöne Rezensionsexemplar, das einen Ehrenplatz im Regal erhalten wird. 

Puh, das war jetzt mal wieder sehr ausführlich. Rund 90 Bilder zum Sichten und Bearbeiten, Text schreiben… Und schwupps ist der Sonntag fast vorbei…

Nichts desto Trotz wünschen wir euch noch einen schönen, ruhigen Sonntag. Vielleicht kocht ihr ja auch gleich etwas Leckeres. Was gibt es denn bei euch?

Deborah & Dirk